Was interessiert die Welt Ahrensfelde und Beiträge eines Dorfbloggers?
In der ersten Dezembertagen wurden meine Beiträge in Singapur 325mal, in den USA 268mal und in Hongkong 171mal herunter geladen. Insgesamt in 24 weiteren Ländern. In Deutschland, und ich hoffe doch vor allem in Ahrensfelde, an diesen Tagen 302mal. Allein am 10. Dezember waren es 670 Leser. Also was in Ahrensfelde so passiert, fliegt im Zeitalter des Internets um die Welt. Sicher scheint das Interesse, wie die kleinste Verwaltungseinheit, die Gemeinden sind Herz und Motor eines Landes, funktionieren, eine Rolle zu spielen. Auch, mit welchen Problemen die Kommunen zu kämpfen haben und wie sie abgearbeitet werden. Eine Politik im Mikrokosmos der Welt. Vielleicht gibt es Algorithmen, die die Beiträge nach ganz bestimmten Gesichtspunkten auswerten.
Die aktuelle Karte vom Dezember mit den Ländern, in denen der Beitrag am meisten hochgeladen wurde
Natürlich gehen mir diese Zahlen runter wie bestes spanisches Olivenöl. Aber gleichzeitig zwingt es mich nachzudenken, was ich schreibe und was nicht, um Ahrensfelde nicht in einem all zu schlechten Licht darzustellen. Aber es gibt wohl keine Internetseite, von offiziellen einmal abgesehen, die die Arbeit einer Gemeindevertretung so anschaulich widerspiegelt. Ist das vielleicht ein Untersuchungsgegenstand? Früher, als die Zahlen noch bescheiden waren und vor allem Europa betrafen, dachte ich, sieh an, die Ahrensfelder wollen im Urlaub wissen, was zu Hause so geschieht. Aber das ist Schnee von gestern. Doch weil ich aus guten Gründen keine Kommentarfunktion geschaltet habe, bleibt es ein Rätsel, warum ausgerechnet hundert und mehr Leute interessiert, was in Ahrensfelde so passiert und die ganz persönliche Sicht eines Journalisten darauf. Ein Gedanke drängt sich mir aber auf. Kann es sein, dass mit großer Sorge die Hochrüstung in Deutschland verfolgt wird, das wieder die stärkste Armee Europas anstrebt?
Die Programmierer morgen und von KI 2.0 bereiten sich in Singapur schon in den ersten Klasse vor.Aber eine Konsequenz scheint mir, sollte aus diesem Interesse gezogen werden. Wenn wir nicht als das neue Schilda dastehen wollen, sollten es sich unsere Entscheidungsträger sich dreimal überlegen, worüber und wie sie abstimmen. Oft sind es Beschlüsse, die nicht dem Bürgerwillen entsprechen, sind es Projekte, die der Umwelt nicht dienlich sind, also uns den Ast absägen, auf dem wir sitzen. Aber mein Blog zeigt oft auch, wie bei dem Drama der Ortsumgehung, wie Kommunen mit Bürokratie und Unfähigkeit der Politik, egal welcher Partei in Deutschland, zu kämpfen haben.
Ich denke angesichts dieses internationalen Interesses nicht daran, meiner persönlichen Sicht auf die Dinge Zügel anzulegen. Denn meine Meinung basiert auf eine langjährige Erfahrung, auf einer soliden zweifachen akademischen abgeschlossenen Ausbildung, auf Funktionen, bei denen ich mit Ministern und Staatsfunktionären und ihrer Arbeit zu tun hatte und sie kritisch analysierte, auf Studienaufenthalte in halb Europe und Asien und schließlich auf einen gesunden Menschenverstand und mein Herz. Und so werde ich mich weiter bemühen, interessante Beiträge zu schreiben, nicht für die Welt da draußen, sondern für die Ahrensfelder, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Fotos: Autor (2) Zeitgeschehen
