Wer fragt, der lernt, oder es ist Hopfen und Malz verloren (Achtung Satire)
Ich bewundere so viel Engagement und bin überzeugt, dass der Herr Bulicke schon dabei ist, allen Fraktionen ähnliche scharfe Fragen zukommen zu lassen. Denn ich verstehe den Mann. Wir haben ein kommunikatives Defizit. Nicht was die Entscheidungen der Gemeindevertreter betrifft, sondern was sie im Einzelnen dazu bewegt, so oder so zu entscheiden. Das habe ich übrigens auch schon angemahnt, aber auf mich hört ja niemand. Endlich haben wir dazu einen unerbittlichen wie einflussreichen Volksaufklärer. Ob aber seine Ahrensfelder Wählergemeinschaft ehrlich bekennt, warum sie die Wähler getäuscht hat und mit dem Bürgerverein Eiche eine Fraktion gebildet haben? Das wird Bulicke schon haarscharf herausbekommen und widerlegen, dass es nicht der Grund war, um der AfD die Show als größte Fraktion zu stehlen. Ja, was die Leute aber doch für bescheuerte Ideen haben.
Auf die Fragen an die kleine Koalition von CDU und SPD bin ich gespannt. Da wird er glasklar wissen wollen, warum sie erst jetzt eine gemeinsame Fraktion sind, sie haben doch schon immer im Duett bei allen Anträgen gleichermaßen abgestimmt. Ja, vor dem Herrn B., dem selbsternannten investigativen Kommunalwächter, bleibt, da knappert die Rathausmaus keinen Aktenordner an, nichts verborgen. Denn alle müssen Farbe bekennen, denn Bulicke ist...ja wer eigentlich? Na eben Bulicke, wer sonst!
Und weil er in unser aller Namen spricht, wird er sicher auch Bürgermeister Gehrke seine Fragen schicken oder kühn selbst überbringen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, was er fragen wird. Warum ist er für mehr Zuzug und Siedlungsbau auf Ackerland? Warum ist er für eine Sporthalle für das Gymnasium irgendwo, statt nicht am Campus direkt, wo genug Platz wäre? Warum sind Landwirte die besten Umweltschützer und ihm scheint aber der rigorose Eingriff seines Parteifreundes Winter in Natur und Umwelt ein Kavaliersdelikt? Warum will er mehr Zuzug, obwohl moderne Arbeitsplätze fehlen und die überwiegende Mehrheit der Ahrensfelder pendeln muss, um Lohn und Brot zu verdienen. Warum hält er sich nicht vornehm zurück, wenn ein Parteifreund "La Caire" vorstellt für die Dorfstraße 66-67 in Ahrensfelde, der mit Smart Living in Klarahöh krachend gescheitert ist? (Übrigens zu diesem Projekt kommt bei gegebener Zeit auch ein Blog.)
Ich freue mich schon, wie Bulickes Fragen den Bürgermeister ins Schwitzen bringen. Und ich fordere, dass alle diese Antworten auch ungekürzt im Amtsblatt erscheinen, denn so viel selbstloses Tun für die Gemeinde, für uns Einwohner, ist es wert, einer breiten Öffentlichkeit unterbreitet und damit gewürdigt zu werden. Auf so einen Mann hat unsere Gemeinde schon lange gewartet. Und da sagen die Leute, ich könne nur kritisieren, nein, ein dreifach Hoch! Ich werde weiter gern von neuen Vorhaben des Robin Good unserer Gemeinde berichten, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Foto: Autor, Cartoon Kostas Koufogiogos (bearbeitet)