Bürgerwillen und seine Widerspiegelung in der Realität
Am 10. März ging
der Antrag der Investoren, zu denen auch Unternehmer Winter aus Lindenberg
gehört, bei der Verwaltung ein. Laut Poststempel war es ein Freitag, an dem die
Verwaltung aber nur halbtags arbeitet. Nach drei Tagen, also bereits am 15. März wurde der Städtebauliche
Vertrag und alle Anlagen komplett im Internet im Ratsinformationssystem
veröffentlicht. Damit war dem Gesetz Genüge getan, dieses Projekt am 23. März
im Ortsbeirat Lindenberg vorzustellen, wo es mit den Stimmen von den Herren
Meuschke (CDU), Salzmann (CDU) und Berger (SPD) abgesegnet wurde. Nur Frau
Freitag (Ahrensfelder Unabhängige) sprach sich angesichts des Bürgerechos
dagegen aus. Nun nahm das Vorhaben seinen Lauf und steht am 13. April im
Bauausschuss an. Von der Tagesordnung der April-Beratung der Gemeindevertretung wurde
es erst einmal wieder gelöscht.
Was will ich
damit sagen. Der Einwohnerbefragung zu Folge, ist etwa die Hälfte der Befragten
unzufrieden mit der Entscheidung der Gemeindevertretung zur Bebauung der
Ulmenallee/Lindenberger Straße. Das kann niemand ignorieren. Wenn also die
Abgeordneten der Gemeindevertretung so weiter machen, verstoßen die
Volksvertreter massiv gegen die Interessen der Bürger, also ihrer Wähler. Aber
die sind nicht hilflos. In gut anderthalb Jahren sind Kommunalwahlen und
niemand sollte sich darauf verlassen, dass die Ahrensfelder ein kurzes
Gedächtnis haben. Wenn doch, werde ich sie daran erinnern. Außerdem ist die
konstruktive Opposition, die engagiert den Bürgerwillen und mehr
Bürgerbeteiligung vertritt, stärker geworden. Neben den Ahrensfelder
Unabhängigen wächst mit dem Verein Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde eine zweite
starke Bewegung heran, die sich vehement
und vielfältig zu Wort meldet. Beide haben gleiche Ziele: Mehr, direkte Bürgerbeteiligung, kein Siedlungsbau auf Ackerland und im Außenbereich.
Es ist nicht so,
wie Ex-Kanzler Schröder einst zum Besten gab, dass das Geile an der Demokratie
sei, dass man vier Jahre machen kann, was man will und niemand kann daran etwas
ändern. Wer das als Ortsvorsteher oder in der Gemeindevertretung glaubt, ist
nicht nur falsch am Platz, sondern unterschätzt die Kraft direkter Demokratie
und den Unmut und den Gestaltungswillen der Ahrensfelder.