Windkraftanlagen vor Kindeswohl ?

Nun bei der stark grüngefärbten Regierung ist das jedenfalls offensichtlich möglich, auch bei unserem Brandenburger Minister Axel Vogel, ein Westimport, dem das Landesamt für Umwelt untersteht. Dass der Mann, Gründungsmitglied der Grünen, von Klimaneutralität redet, deutet auf die Qualifikation hin. Jedenfalls hat das Landesamt für Umwelt, wie die Märkische Oderzeitung schrieb, dem Investor Teut grünes Licht gegeben, eine 245 Meter hohe Windkraftanlage (WKA) nur 800 Meter von unserer neuen Grundschule entfernt zu errichten. Unsere Gemeinde, das ist kaum bekannt, hat dagegen vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg geklagt und…verloren. Es ging eher um Termine und nicht rechtzeitig eingereichte Dokumente, also um Papier und Behördenkram. Kinder spielten für die Richter offensichtlich jedenfalls nach dem Zeitungsartikel keine wesentliche Rolle.

Dass die Gemeinde klagte, ist richtig und verdient Achtung. Doch gleichzeitig muss erwähnt werden, diesen Prozess und das Geld dafür hätten wir uns sparen können. Denn im Bereich der Schule standen schon vor dem Bau unserer dringend benötigten Grundschule drei Windkraftanlagen, eine davon kaum 800 Meter entfernt. Der von den Ahrensfelder Unabhängigen schon frühzeitig kritisierte falsche Standort der Schule rächt sich nun einmal mehr. Das Bonava-Gelände, das recht günstig dem Investor überlassen wurde, das wäre der Standort für einen großzügigen Schulcampus mit Grundschule, Gymnasium, Hort und Sportplätzen. Aber das ist Schnee von gestern.

Aber der Investor aus Lindow, der 40 Windräder betreibt, ist jovial und großzügig. Er will sich mit der Gemeinde an den Tisch setzen, mehr noch, er will mit den Schülern reden. Das ist toll. So kann er ihnen sagen, dass sie ihre künftigen Herzprobleme in Krankenhäusern behandeln lassen, deren Ultraschall und MRT nur mit erneuerbarer Energie, also seinen Windrädern betrieben werden. Klimaaktivisten werden sagen, das ist Schwarzmalerei. Gemach, Leute.

Infraschall, also der Tieffrequenzschall, der von herkömmlichen Windrädern ausgeht, könne generell Herzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Bluthochdruck, Schlafstörungen und Müdigkeit hervorrufen, warnen anerkannte Mediziner. Selbst das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau schließt Gesundheitsschäden im Zusammenhang mit Infraschall durch Windkraftanlagen auch nicht aus.  Besonders eklatant sind negative Effekte auf das Herz. Forscher der Universität Mainz haben in einer Studie festgestellt, dass sich durch Infraschall die Kraft eines Herzmuskelsstücks um bis zu 20 Prozent vermindert. "Infraschall kann also Auswirkungen auf den Herzmuskel haben", heißt es in der Schlussfolgerung der Studie von Christian-Friedrich Vahl. 

Symbol für Herzschwäche

Auch die HNO-Spezialiaten schlagen Alarm: Alec Salt von der Washington University School of Medicine in St. Louis, hat das vergleichsweise gut untersucht. Die Studien des Hals-Nasen-Ohren-Spezialistes zeigen, dass die äußeren Haarzellen des Innenohres durch Infraschall stimuliert werden – nicht die inneren Haarzellen, die dem Hören dienen. Der Schall unterhalb von 20 Hertz wird also nicht gehört, aber er sorgt für eine elektrische Reaktion im Ohr, die an das Gehirn weitergeleitet wird. Jedoch ist nicht klar, welche physiologischen Auswirkungen diese andere Art der Wahrnehmung hat. Doch es scheint klar, dass Infraschall Wirkungen auf den Menschen hat.

Nun ich bin eine absolute Niete, was Energiefragen betrifft, lese aber jedes Für und Wider, ohne dass ich mich in die Ecke der Klimawechsel-Leugner stellen lasse. Doch ich finde die Begriffe Klimaneutralität ebenso bescheuert, wie Klimaschutz. Denn das Klima, allen bildungsfernen Grünen ins Stammbuch geschrieben, wird von hunderten Faktoren bestimmt und Klimawechsel ist die Erwärmung und Abkühlung der Erde über einen langen Zeitraum. Doch das ist wieder eine Geschichte, die weit über unser kleines Ahrensfelde hinausgeht.

Aber viele kennen den Spruch, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings kann auf der anderen Seite der Erde ein Erdbeben auslösen. An diesem Bild ist tatsächlich etwas dran. Denn alles ist mit allem verbunden. Der Satz: „Alles hängt mit allem zusammen“ stammt von Alexander von Humboldt (1769-1859) dem großen Naturforscher und Universalgelehrten. 

Alexander von Humboldt in seinem Kabinett (zeitgenössische Lithographie)

Und Papst Franziskus hat diese immer aktuelle Erkenntnis aufgegriffen. In seiner Enzyklika „Laudato si“ sprach er davon, dass „alles auf der Erde und der gesamte Kosmos geschaffen ist; alles hat seinen Wert in sich und deswegen hängt alles mit allem zusammen.“ 

Foto Autor, Illustrationen Archiv



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