Das Juni-Amtsblatt kam mit der Post


Als diplomierter und immer noch aktiver Journalist lese ich sehr viel, schaffe diagonal mehr als hundert Seiten am Tag. Zu einer meiner monatlichen Lieblingslektüren zählt, viele werden es kaum verstehen, unser Amtsblatt. Nun hat die nette Frau von der Post mir neben einer Online-Bestellung auch das Amtsblatt gebracht und schon auf der ersten Seite bin ich nachdenklich geworden. Ich hatte gelesen, dass zahlreiche Bürger aus unserer Gemeinde für das ehrenvolle Amt eines Schöffen kandidieren, und dass die Gemeindevertretung wohl eine Auswahl getroffen hat. Die Bewerberinnen  13 und 18 aber wurden abgelehnt. Das weckt doch geradezu die Neugier, wer sind denn überhaupt die Bewerber und weshalb wurden die Kandidaten 13 und 18 abgelehnt? Das aber liegt im Dunkeln, denn die Gemeindevertretung spricht uns das Recht ab, zu erfahren, welche Bürger von uns als ehrenamtliche Richter am Amtsgericht kandidieren, also die Leute, die bei Gericht Sitz und Stimme haben. Das ist schon ein starkes Stück.

Auf Seite 3 erfahren wir, dass der Antrag der Fraktion Die Ahrensfelder Unabhängigen abgelehnt wurde, ein Wohnungsmonitoring für die Gemeinde – Wohnungen für alle Lebenssituationen heute und morgen zu erarbeiten. Da würden mich mal die Motive der Fraktionen interessieren! Nun, dazu hatte ich ja in meinem Blog zur Spekulation zum Bedarf an Wohnungen geschrieben, der zwar investorenfreundlich immer drohend an die Wand geschrieben wird, den aber keiner kennt. Ja, es wird endlich Zeit, bedarfsgerecht zu bauen und das nicht nur heute, denn in einem Haus oder einer Wohnung sollen sich die Familien oder auch Singles Jahre wohlfühlen. Selbstredend mit einer intakten Infrastruktur, netten Nachbarn und einer gesunden natürlichen Umwelt.

Auf Seite 5 kommt der Bürgermeister zu Wort und ich will nur die Bemühungen um Fördergeld für die Schulwegsicherung herausgreifen. Eigentlich müsste dieses Projekt ja parallel zum Bau der Schule realisiert  werden und mit deren Eröffnung abgeschlossen sein, aber auch in den Ämtern mahlen die Mühlen langsam. Ich hatte meine Befürchtungen eingebracht, dass da zahlreiche Bäume dran glauben müssen, aber da könne ich ganz beruhigt sein, hieß es aus der Verwaltung. Ich aber kenne den Weg und die Straßenbäume dort recht genau und bleibe skeptisch.  Was aber nicht im Projekt ist, jedenfalls was bisher bekannt wurde, sind Planken, die vor dem doch sehr nahen Autoverkehr die Schüler moralisch und tatsächlich schützen.

Kita Spielhaus in Blumberg

Auf Seite 7 wird eine stellvertretende Kitaleiterin gesucht und das erinnert mich an meine Lesestunden in der Kita Spielhaus in Blumberg, wo es immer spitz auf Knopf zugeht, sobald eine Erzieherin ausfällt. Selbstverständlich wird der Bürgermeister mit Zahlenwerk nachweisen können, dass wir gut besetzt sind, aber das sicher nur im absoluten Idealfall.

Das Amtsblatt macht erfreulich in vielfältiger Weise deutlich, was so in der Gemeinde los ist in ehrenamtlicher Arbeit, und dahinter verbirgt sich wirklich engagierte Arbeit, für ein reiches und vitales Leben, das von vielen Bürgern organisiert wird. Einen Termin habe ich mir aber im Kalender vor allem angestrichen: Den 1. Juli um 11 Uhr, wenn der Lenné-Park nun schon zum dritten Mal von Chorgesängen von nicht weniger von fünfzehn !!!!! Sangesgemeinschaften erfüllt werden wird. Chapeau, Chorgemeinschaft Blumberg und ich drücke die Daumen, das wir bestes Sommerwetter haben und viele Besucher sich ihren Klappstuhl mitbringen.

Fotos: Moreike (3) Wünsche (1)

 



Beliebte Posts aus diesem Blog

Wer fragt, der lernt, oder es ist Hopfen und Malz verloren (Achtung Satire)

Die neue Gemeindevertretung - nach der Wahl ist vor der Wahl (Ende)

Die Posse in Lindenberg hatte Erfolg