Weckruf aus Werneuchen - ein Wort zum Sonntag
Ja, ich habe mir nicht viele Freunde gemacht, als ich meine Gründe darlegte, warum ich nicht zu den Straßendemonstrationen für eine andere Ortsumfahrung gehe. Auch wollte ich nicht hinter dem alten Gartentraktor hinterherlaufen, der nicht gerade für eine moderne Gemeinde Zeugnis ablegte, auch nicht hinter seinem Fahrer, der bisher nichts, aber absolut nichts gegen das Verkehrschaos unternommen, wohl aber es mit verursacht hat. Das wird der Gemeindevertreter Stock (Ahrensfelder Wählergemeinschaft AWG) zwar bestreiten oder nicht verstehen, aber es ist eine Tatsache. Dazu gehört eigentlich die ganze Bürgermeisterfraktion der Ahrensfelder Wählergemeinschaft.
Ahrensfelde muckt auf gegen sich?
Aber dazu musste erst ein Herr Gellert aus Werneuchen kommen, um den Ahrensfelder Irrsinn in einer öffentlichen Bürgerversammlung beim Namen zu nennen. Die Propheten im eigenen Land, wie die Ahrensfelder Unabhängigen und die Bürgerinitiative Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde und ihre immer wieder dargelegten vernünftigen Argumente gegen weiteren Siedlungsbau stoßen ja auf taube oder verstopfte Ohren. Watte verteilt die Verwaltung sprichwörtlich gratis.
Nein, er hat nicht die organisatorische Schwäche der Demos kritisiert wie ich, weil wir die genervten Autofahrer nicht mit ins Boot genommen haben. Dieser Mann hat einfach darauf hingewiesen, dass es eine Art Haltet-den-Dieb-Mentalität ist, wenn die Ahrensfelder erst einmal die Schuld auf die Landesregierungen in Berlin und Potsdam schieben oder den Verkehrsminister. Ein gerüttelt Maß an Schuld haben die Ahrensfelder selbst, die eine Siedlung nach der anderen bauen und sich damit und auch für Werneuchen den Verkehr organisieren.
Stau auf der B 158- ein alltägliches BildDie Ursache liegt auf der Hand: Pro Familie gibt es 1,4 PKW, so die Bundesstatistik. Es ist doch klar, dass die neuen Bürger zur Arbeitsstelle, zur Kita, zum Einkaufen müssen, fast alles mit dem privaten PKW, weil der öffentliche Nahverkehr entweder zu wünschen lässt oder selbst im Stau steckt. Natürlich kommt die Post dazu, Bringedienste der Online-Verkäufer, die Abfallwirtschaft, die Handwerker, die Pflegedienste, die Fahrt zum Arzt und der Verwandtenbesuch.
Ich hatte schon im März die Milchmädchenrechnung der Gemeindevertreterin Formazin (auch AWG) widerlegt, dass es vor allem der Durchgangsverkehr wäre, der uns das Chaos beschert. Nein, es ist diese unverständliche Geilheit des Bürgermeisters und vieler Abgeordneter zu bauen, was das Zeug hält und wir bald kein Fleckchen Grün mehr sehen. Warum? Um profitinteressierten Investoren zu gefallen und Zuzug aus Berlin geradezu einzuladen, die gesamte Infrastruktur nicht nur über ihre Grenzen zu belasten, sondern auch langfristig unsere unmittelbare Umwelt zu vergiften?
Das Bebauungsziel der Gemeindevertretung?
Niemand in Berlin oder Potsdam ist verantwortlich für unsere Dummheit. Aber warum legen wir Ahrensfelder Bürger unser Schicksal und das unserer Kinder und Enkel in die Hände von einigen Unbedarften in der Verwaltung, auf dem Minitraktor oder auf den Stühlen der Gemeindevertretung quer durch beinahe alle Fraktionen, von Linke, über SPD, Grüne, CDU, AfD und Bürgerverein Eiche, die ihre Handlungen und die daraus entstehenden Probleme nicht sehen wollen? Also sind wir so dumm, so gleichgültig, so vertrottelt oder so feige? Ich widerspreche und setze auf den normalen, gesunden Menschenverstand. Und der sagt uns: Schluss mit dem Bauen von neuen Siedlungen vor allem auf Ackerland. Genug ist genug oder wie unsere Enkel auf Neudeutsch sagen: Enough is enough!
Fangen wir damit an, liebe Abgeordnete und Einwohner, dass wir kein Winterdorf auf Ackerland zulassen und auch keine weiteren Traumobjekte vom Bürgermeister, Ortsvorsteher Meuschke und von wem auch immer. Genug ist eben genug.
Weckruf und Wahrheit aus Werneuchen - danke