Das Eckpunkte-Papier zum Winterdorf nur fürs stille Örtchen?

Obwohl mit Herrn Winter und einem ausgesuchten Kreis von Gemeindevertretern von Frau Formazin (Ahrensfelder Wählergemeinschaft) und vielleicht im Sinne des Investors erstellt, ist es erst einmal von den Abgeordneten verschoben worden. Das Eckpunkte-Papier. Nicht auf die nächste Sitzung, sondern auf unbestimmte Zeit. Respekt vor dem Widerstand der Neu-Lindenberger? Wohl kaum! Vielleicht die Einsicht, dass das nicht gerade demokratisch gelaufen ist? Bestimm nicht, denn dieses Schattenparlament des Bürgermeisters, so sehe nicht nur ich das, gruselt es nun sogar, eine Befragung der Bürger zum Bauvorhaben Birkholzer Allee durchzuführen. Das ist die Ernte, die sie nun einfahren, nachdem sie zu jedem Bauprojekt bisher Ja und Amen gesagt haben und nun zu Recht den Zorn der Bürger spüren: So und nicht weiter. Es geht schlicht darum, ob Probleme manipuliert oder anerkannt werden, ob man sie verdrängt, oder sich ihnen stellt!

48 Prozent von 7.361 sagten nein zum EKBO-Projekt, die Mehrheit

Die Einwohnerbefragung zum Baugebiet der evangelischen Kirche Lindenberger Straße, hat das Projekt mit einer winzigen Mehrheit abgelehnt, immerhin! Hat das vielleicht einige Mitglieder der Gemeindevertretung nachdenklich gemacht? Es wäre zu wünschen, denn 3.550 Einwände von Bürgern, wer übergeht die schon? Gut, der Bürgermeister und es hat den Anschein, er nicht allein. 
Es war ohnehin ein Kuhhandel. Wollt ihr den Platz für ein Gymnasium, dann nur, wenn wir eine Siedlung bauen dürfen. Das wäre zwar für die Gemeindevertreter peinlich, aber viele  kennen diese Gemütsregung kaum, mehr als unangenehm wohl aber für eine christliche Glaubensgemeinschaft. Aber es ist immer noch so, wie Goethe sagte:  "Die Kirche hat einen guten MagenHat ganze Länder aufgefressen, Und doch noch nie sich übergessen;"

Goethe als 79jähriger - Ölporträt von Joseph K. Schieler 1828

Unsere Gemeindevertreter werden das nie öffentlich zugeben, dass sie über den Tisch gezogen wurden, weil sie sonst ihr Gesicht verlieren könnten. Was aber kein sonderlicher Verlust wäre, denn ein bedeutender Teil der Bürger, zu denen ich mich auch bekenne, nimmt doch diese Leute, die einst angetreten waren, die Bürger zu vertreten, kaum noch ernst.

Harte Worte, ja, aber wie sollen solche Entscheidungen genannt werden, wenn die Schule gebaut wird, ein zweistelliges Millionenobjekt, das man glaubte nur im Amtsblättchen auszuschreiben zu müssen und damit gegen EU-Recht verstoßen würde? Ganz abgesehen davon, dass natürlich auch die Schulwegsicherung mit Schulbeginn fertig sein müsste, aber der Sportplatz der Zukunft in Ahrensfelde und der ligataugliche in Blumberg waren wichtiger. Und dass dann auch noch die Zeit nicht reichte, um für diesen Schulbau gut 5 Millionen Fördergelder zu beantragen, das ist schon eine Provinzposse.

Die neue Grundschule der Gemeinde in Lindenberg - zu nah an Windkraftanlagen?

Das alles grenzt an Schilda, denn beim Bauprojekt BONAVA in der Kirschenallee wurde auch ein schönes Eckpunkte-Papier verabschiedet, doch BONAVA machte das, was Recht und Gesetz ist und hängte dieses Papier mit den Wünschen der Gemeinde sprichwörtlich in die DIXI-Häuschen der Bauarbeiter. Ja, Eckpunktepapiere, obwohl Fachbereichsleiter Schwarz das etwas anders sehen will, sind für die Katz, denn weder die Gemeinde noch der Bauherr müssen sich daran halten. Also wozu ein Eckpunktepapier für ein Winterdorf auf 7,7 Hektar Ackerland an der Birkholzer Allee?
Doch wohl nur, um die Sache so schnell wie möglich auf allen möglichen Wegen über die Bühne zu bringen. Dabei knirscht es in der Infrastruktur schon jetzt gewaltig und erst recht, wenn BONAVAS "In den Obstwiesen" fertig wird, die EKBO-Siedlung der Kirche gebaut wird und im Kaufpark Eiche die halbe Parkfläche überbaut wird. Das wären schon die von Bürgermeister Gehrke erträumten 17.000 Einwohner, egal, dass noch mehr Dreck und Lärm, Stau und Umweltschaden entsteht und die Lebensqualität der Ahrensfelder sinkt. Ich erwarte, dass die Gemeindevertreter wenigstens so viel Anstand aufbringen, keine Beschlüsse zu verabschieden, vor allem was den Wohnungsbau betrifft, die erst in der neuen Wahlperiode wirksam werden, wenn sie nicht mehr in Amt und Würden sind.

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