Der Umgang mit Informationen ist Wertmaßstab für Demokratie

Informationen sind sozusagen das Salz nicht in der Suppe, sondern die Basis für Entscheidungen. Sie sind absolut notwendig. Wo sie fehlen, entsteht kein Vakuum, sondern machen sich Gerüchte, Tratsch, Missverständnisse und Fehlentscheidungen breit. Deshalb ist es klug, umfassend, früh und wahrheitsgemäß zu informieren. Es gibt hier in der Gemeinde drei offizielle und inoffizielle Varianten zur Information der Einwohner. Vielleicht sind es sogar mehr.
Erstens, Information findet überhaupt nicht statt. Das ist seitens des Bürgermeisters und seiner Verwaltung die Liebste und die Gemeindevertretung unterstützt das durch Nichtwissen und nicht Nachfragen. Wir müssen sparen, tönt es von Bürgermeister und Kämmerer. Gut und richtig, aber wird der Bürger darüber informiert, wie viele Millionen wir gerade als Gemeinde für solche Zeiten bei Banken und Fonds angelegt haben? Auch wird verschwiegen über die Zeit und die Anzahl der Begegnungen und Verhandlungen mit Investoren, über getroffenen Absprachen und eventuelle Zusagen, ohne das Mandat der Gemeindevertretung. 
Zweitens werden nur Halbwahrheiten oder manipulierte Informationen veröffentlicht. Das beste Beispiel sind die Informationen über Bauprojekte. Da hat zwar die Gemeinde sprich Verwaltung die Pflicht, über die Vor- und Nachteile, Sinn und Zweck zu innformieren, so das Baugesetz, auch möglichst frühzeitig, aber das wird sehr seltsam ausgelegt, so dass der Eindruck erweckt werden kann zu Gunsten der Investoren. Ja wessen Verwaltung ist denn das? Wenn nicht früh und wahr informiert wird, entsteht der Eindruck der Kungelei.
Und drittens werden Informationen selektiv verteilt. Ein Klientel von Vertrauten verfügt über viel mehr Informationen und Zusammenhänge als gewöhnliche Abgeordnete und sie werden dann  großmütig gegen "Nichtwissende" ausgespielt. Außerdem werden Fakten, die eigentlich allen Bürgern zur Kenntnis gegeben werden sollten unter fadenscheinigen Gründen oder ohne Grund in den nichtöffentlichen Teil der Beratung der Gemeindevertretung verlegt. Ein aktuelles Beispiel von vielen: Vorschläge für die Schöffenwahl. 
Das sind keine laufenden Geschäfte der Verwaltung, denn dazu hat sie sich nicht das Mandat der Gemeindevertretung als politisches Organ der Bürger eingeholt und nicht erhalten.
Ja, aber pfiffige und verwaltungsfreundliche Leute könnten sagen, es gibt ja das Amtsblatt und die Schaukästen der Gemeinde und die Internetseite der Verwaltung. Geschenkt, denn was dort erscheint, hat das Wohlwollen des Bürgermeisters, die allgemeine "Zensur" durchlaufen. Eine Seite "Der Bürger hat das Wort" wird abgelehnt. Warum? Schließlich bezahlen wir das Amtsblatt neben den Werbetreibenden. 
Nun kann jeder Ahrensfelder immer noch sagen,  das interessiert mich nicht, was die da oben aushecken oder unterlassen. Ja, kann ich verstehen. Aber spätestens, wenn er mit seinem Auto mehr steht als fährt und nicht pünktlich zur Arbeit kommt, weil noch mehr gebaut wurde und noch mehr Bürger zugezogen sind, wird es sie interessieren. Aber der Bürgermeister wird die Schuld den Berliner zuschieben, die durch Ahrensfelder zur Autobahn wollen. Oder wenn Sie duschen wollen und es nur aus dem Duschkopf tropft, werden sie fragen, ob das mit den neuen Siedlungen auf Ackerland zu tun hat? Der Wasser- und Abwasserzweckverband, dessen Vorsitzender der Verbandsversammlung Bürgermeister Wilfried Gehrke ist, wird sie mit der Antwort verströsten, dass bis zum Zuzug auf 17.000 Einwohner in Ahrensfelde alles in Ordnung sei. Dabei hat Berlin ein Wassermanagement beschlossen, weil das Wasser nicht nur knapp wird, sondern zu einem wirklich kostbaren Gut werden wird.
Alles geht uns alle an, denn es ist unser Geld, mit dem gewirtschaftet wird. Und es ist ein Trugschluss, sich auf die Gemeindevertreter zu verlassen, nach dem Motto, die werden es schon richten. Diese Gemeindevertreter haben schon oft im blinden Vertrauen auf die Verwaltung Dingen zugestimmt, die uns Bürger auf die Füße fallen. Alte Kamellen hin oder her. Kürzlich brüstete sich der Bürgermeister damit, dass die Grundschule in Lindenberg ohne Fördermittelt "gestemmt" wurde. Ja weil die Verwaltung das verpennt hat und die Unterlagen für sage und schreibe über 5 Millionen Fördermittel nicht rechtzeitig eingereicht hat. Was könnte man für diese Summe in der Gemeinde nicht alles für die Bürger tun, Wieviel Bücher und Zeichenmaterial in den Kita, wieviel Buswartehäuschen und Fahrradständer für unsere Schulkinder, wieviel tolle Geräte für Spielplätze in Blumberg oder Lindenberg. wieviel Bänke für die Senioren? 
Und weil das so ist, versuche ich mit meinem Blog, zu informieren, Hintergründe aufzudecken und Vorschläge zu machen sowie Anregungen zu geben, auch zum Denken. Gut, Denken ist mit die schwerste Arbeit überhaupt und leider bleibt es einigen Abgeordneten, die uns vertreten, erspart. Auch ich mache Fehler, auch meine Gedanken, meine Meinung sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber ich leiste  mir eine eigene Meinung und das ist in dieser Zeit nicht wenig.
Mein Blog ist meine Pflicht, meine Kür sind meine Bücher. Wie schön und reichhaltig sind Kunst und Kultur, auch Russlands, und wie wenig Worte haben wir, um ihren Zauber auszudrücken. Ja, das ist wirklich verdammt schwere Arbeit.


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