Ein Offener Brief um Transparenz und mehr Demokratie erregt die Gemüter
Ja, ich hatte es
ja gewusst, dass der Offene Brief von transparency ahrensfelde noch lange die
Gemüter bewegt. Einmal all jener, die glauben und ahnen, dass in der Gemeinde
nicht Alles mit rechten Dingen zugeht, Schulfreundschaften und Nachbarschaften,
wie so im Dorf üblich, zu Freundschaftsdiensten verführen. Anderer wieder, die
diesen Brief erhielten, sich unter Verdacht gestellt sehen und offen oder
stellvertretend nun sich rechtfertigen oder protestierend gegen einen normalen
Vorgang sogar mit juristischer Untersuchung zu Felde ziehen. Hier blüht der Verschwörungsmythos. Zu den Letzteren gehört Herr Kusch, Gemeindevertreter aus Mehrow, der für einen Eichener Verein im Ortsparlament sitzt und
seine Empörung öffentlich kund getan hat. Auf einer Webseite, die sich
"Ahrensfelde- Aktiv" nennt und die damit all jene Hunderte, vielleicht Tausend wie mich diskreditiert, die zwar sehr aktiv in allen Ortsteilen zum Gemeinwohl wirken,
aber nicht zu diesem illustren Kreis von Mandatsträgern gehören. Aber das nur
nebenbei, es ist eben schon Wahlkampf.
Das Schreiben des Herrn Kusch zu zitieren, erlaubt schlicht und einfach der Platz nicht, denn er hat sich sehr gründlich, das bringt wohl der Beruf mit sich, ausgelassen. Dass das eine Selbstdarstellung und Bewerbung für höhere Weihen ist, kann dem Briefschreiber niemand verdenken. Daher nur einige, nach meiner Meinung, wesentliche Zitate, alles Weitere ergibt sich aus der Antwort von Dr. Gebel. „Was mir beim ersten Lesen schon aufgefallen ist: Die fast durchgehende Verwendung des Konjunktivs, sprich: die Beschreibung einer nicht realen Situation, welche jedoch im Bereich des Möglichen liegt“, so Herr Kusch.
Nun, das sollte er aber als Gesetzesvertreter wissen, dass die Unschuldsvermutung für jeden Bürger gilt. Dass nicht, wie er fordert, Ross und Reiter genannt werden, ist nicht die Sache des Absenders Dr. Gebel und der Unterzeichner, sondern von Untersuchungsbehörden, sobald auch nur ein Verdacht bestehen sollte. Und jeder Bürger hat das Recht, sich in solchen Fällen, allein beim bestehenden Verdacht an die zuständigen Organe zu wenden. Den Brief verstehe ich vor allem an ein Mahnruf an uns alle, redlich, ehrlich, bürgerdienlich und uneigennützig zu sein, in welcher Position auch immer. Aber in einer Gemeinde, wo schon Vorwürfe der Nestbeschmutzung erhoben werden, wenn sich engagierte Bürger an die Kommunalaufsicht wenden, scheint es mit dem Demokratieverständnis nicht weit her zu sein.
Das Schreiben des Herrn Kusch zu zitieren, erlaubt schlicht und einfach der Platz nicht, denn er hat sich sehr gründlich, das bringt wohl der Beruf mit sich, ausgelassen. Dass das eine Selbstdarstellung und Bewerbung für höhere Weihen ist, kann dem Briefschreiber niemand verdenken. Daher nur einige, nach meiner Meinung, wesentliche Zitate, alles Weitere ergibt sich aus der Antwort von Dr. Gebel. „Was mir beim ersten Lesen schon aufgefallen ist: Die fast durchgehende Verwendung des Konjunktivs, sprich: die Beschreibung einer nicht realen Situation, welche jedoch im Bereich des Möglichen liegt“, so Herr Kusch.
Nun, das sollte er aber als Gesetzesvertreter wissen, dass die Unschuldsvermutung für jeden Bürger gilt. Dass nicht, wie er fordert, Ross und Reiter genannt werden, ist nicht die Sache des Absenders Dr. Gebel und der Unterzeichner, sondern von Untersuchungsbehörden, sobald auch nur ein Verdacht bestehen sollte. Und jeder Bürger hat das Recht, sich in solchen Fällen, allein beim bestehenden Verdacht an die zuständigen Organe zu wenden. Den Brief verstehe ich vor allem an ein Mahnruf an uns alle, redlich, ehrlich, bürgerdienlich und uneigennützig zu sein, in welcher Position auch immer. Aber in einer Gemeinde, wo schon Vorwürfe der Nestbeschmutzung erhoben werden, wenn sich engagierte Bürger an die Kommunalaufsicht wenden, scheint es mit dem Demokratieverständnis nicht weit her zu sein.
Bearbeitete Karikatur von Stefan Roth
Herr Kusch
erwartet von diesem Brief etwas für die Zukunft. Und genau das haben Absender
und Unterzeichner beabsichtigt. Redlichkeit und Transparenz, bei allen
Entscheidungen und öffentliche Begründungen von Zustimmungen und Ablehnungen
und die Auswirkungen von Beschlüssen. Das schreibt die Kommunalverfassung vor,
denn eine der ersten Aufgaben der Gemeindevertretung ist die Kontrolle der
Verwaltung. Jedes Mal, wenn ich das anspreche, entrüsten sich die Abgeordneten, ob ich denn kein Vertrauen in Bürgermeister Gehrke und sein Team hätte. Aber ein Führer der russischen Revolution sagte: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Im Original: Доверяй, но проверяй.
Es folgt die Antwort des
Absenders des Offenen Briefes, Dr. Hans Georg K. Gebel, dessen Brief ich wegen seiner Kürze, also Prägnanz in der Argumentation und Klarstellung komplett übernommen habe: Sehr geehrter Herr Kusch,
ich reagiere auf Ihre Stellungnahme zu unserem Offenen Brief Kommunalpolitische Transparenz und demokratische Hygiene, die Sie unter
https://ahrensfelde-aktiv.de/2023/08/05/kommunalpolitische-transparenz-und-demokratische-hygiene-in-ahrensfelde/ veröffentlicht haben.
Diese Antwort ist meine persönliche Reaktion und erfolgt nicht im Namen der Unterzeichner/innen des Offenen Briefes. Ich danke Ihnen für die Mühe Ihrer
Stellungnahme, die ausgewogen und sachlich auf die im Offenen Brief erhobenen
Vorwürfe eingeht und sich einem Dialog nicht zu verschließen scheint. Es ist
mir ein Bedürfnis, auf zwei Ihrer Anmerkungen einzugehen. Ich stimme Ihnen zu, dass es als Widerspruch erscheint, wenn der Offene Brief Transparenz fordert aber selbst die Nennung von „Ross und Reiter“ schuldig bleibt. Hier war eine Abwägung zu treffen, wobei Sie davon ausgehen können, dass dazu Rat eingeholt wurde: Es obliegt nicht der Initiative, rechtliche Würdigungen von Beweisen oder Vermutungen zu konkreten Vorgängen vorzunehmen, wohl aber entsteht mit dem Offenen Brief die Pflicht, dieses Material den dafür zuständigen Stellen der öffentlichen Rechtspflege vorzulegen. Dies wird als Nächstes geschehen und ist eine Bürgerpflicht. Wären in diesem Offenen Brief die in die Vorgänge involvierten Personen benannt worden, hätte man 1) die
unbeeinflusste Aufklärung durch diese Stellen vorab beschädigt, würde man 2) Rechte der betroffenen Personen verletzen, wäre 3) durch private/privat motivierte juristische Auseinandersetzungen von den Sachverhalten abgelenkt und 4) die Intention des Offenen Brief untergraben worden, dass eine Diskussion für mehr Transparenz und Demokratie in Ahrensfelde in Gang kommt.
Es ist
zutreffend, dass einige Erstunterzeichner/innen des Offenen Briefes Wählergruppierungen angehören. Diese haben aber, wie alle anderen, als Privatpersonen unterschrieben. Dass der Offene Brief Argumente vertritt, die auch von Wählergruppierungen vorgebracht wurden und werden, ist natürlich und macht deshalb den Offenen Brief nicht gleich zu einem beabsichtigten wahltaktischen Instrument. Der Offene Brief ist und bleibt eine unabhängige Initiative aus der Mitte der Zivilgesellschaft und ist den Werten von Transparency International Deutschland verpflichtet. Die eintreffenden Zweitunterschriften bestätigen nochmals, dass der Brief von (mutigen) Bürgerinnen und Bürger der Ahrensfelder Zivilgesellschaft getragen wird.
Mit freundlichem Gruß Dr. Hans Georg K. Gebel