Der Offene Brief erregt weiter die Gemüter und besonders das des Bürgermeisters. Wird etwa das Amtsblatt missbraucht, um Bürger einzuschüchtern? Es sieht fast so aus. Versucht Herr Gehrke in seiner "Information" des
Bürgermeisters, obwohl eindeutig die Sache um den Offenen Brief breit und lang
auch in meinem Blog erklärt wurde, wieder seinen Bürgern
vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben? Das ist vielleicht nur eine
Amtsanmaßung, auf jeden Fall ein satter Verstoß gegen seine Neutralitätspflicht und meiner Meinung nach eine böswillige Ungeheuerlichkeit,
dass er mir wie allen Unterzeichnern unterstellt, das, was er genau mit dem
Geschreibsel absichtlich macht: Einschüchtern, abschrecken und ein Klima der Angst zu
erzeugen. Nach dem Motto: Haltet dem Dieb!
Er glaubt also nicht, dass der Brief in Sorge um
Transparenz und Demokratie geschrieben ist. Warum denn sonst? Nun ist mir der Glaube des
CDU-Mitglieds Gehrke ziemlich egal, doch seine scheinbar zornentbrannte Reaktion stimmt mich nachdenklich, aber auch wütend. Wilfried Gehrke, so der Unterzeichner der "Information des Bürgermeisters", hat mich persönlich mit unhaltbaren Unterstellungen und Verdächtigungen in meiner Ehre angegriffen und ich bin zu ehrenhaft und erhaben, um auf eine so billige Weise, auf so ein wütendes Gekrähe mit gleicher Münze zu antworten.
Deshalb wie immer meine Meinung und ganz sachlich zu den Fakten: Was wird da nicht alles an Verschwörungstheorie
aufgefahren: Die Unterzeichner würden bezwecken, dass sich die Einwohner vom
ehrenamtlichen Engagement und von (kommunal)-politischer Betätigung abwenden.
Aber genau das Gegenteil ist natürlich der Fall. Es ist ein Aufruf zur kritischen wie konstruktiven
Mitarbeit in der Gemeinde. Aber aktive kommunalpolitische Bürgerbeteiligung ist nun nicht die erwünschte Form der Mitarbeit à la Gehrke. Und wer die Unterzeichner wie mich kennt, weiß, wie
aktiv wir sind. Ich will nicht für andere sprechen, aber der Verfasser des
Offenen Briefes ist ein hochangesehener Archäologe, Vizepräsident der Internationalen Akademie für Vor- und Frühgeschichte mit Sitz in Paris. ein ehrenwerter, kluger Mensch, ein engagierter Lindenberger, auf den unsere Gemeinde stolz sein kann.
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Und dieser Herr Gehrke weiß natürlich, dass ich mich ehrenamtlich seit langem in der Gemeinde
betätige und es ist zutiefst albern, mir Unterwanderung des Ehrenamtes
anzudichten. Nach zehn Jahren in der Schiedsstelle, konnte die Verwaltung immer noch
nicht über ihren Schatten springen, und
uns nicht einmal eine minimale Aufwandsentschädigung, wie im Kreis Barnim üblich, zugestehen.
Aber ein Becher mit dem Wappen der Gemeinde war auch gut gemeint. Ich habe die
Kunst-AG im Docemus-Campus Blumberg vier Jahre geleitet, war aktives Mitglied
und zeitweilig Vorsitzender des Blumberger Kulturvereins, habe mehr als Andere mit meinen Bildern unser Rathaus zeitweise verschönt, bin aktives Mitglied
im Ausschuss für Wirtschaft, Bauwesen, Natur und Umwelt und lesen alle zwei
Monate eigene Märchen in der Kita Spielhaus Blumberg und zeichne mit den
Mädchen und Jungen und das in einem Alter, von dem viele träumen, es zu
erreichen.
Also ist das eine weitere Frechheit, wie mir gestandenen Mann aus der
Silbergeneration dieser vergleichsweise junge Bürgermeister entgegentritt. Respekt,
den ich mir auch für mein Engagement in der Gemeinde verdient habe, sieht
anders aus. Und da wundert sich dieser Hobbylandwirt, dass ich ihn nicht achte.
Mehr noch, Herr Gehrke versteigt sich zu der
Behauptung, dass ich und die Unterzeichner demokratische Strukturen bekämpfen. Ich gehörte zu den Feinden der Demokratie. Das ist genau der alte Verschwörungsmodus, mit dem auch er wache und gesetzeskonforme, oppositionelle Einwohner versucht zu diskreditieren. Eine beliebte CDU-Masche. Ist das schon der Schwanengesang des
Bürgermeisters? Er fordert mich, einen mündigen Bürger und Demokraten auf,
irgendwelche Beweise für Beschuldigungen zu erbringen, die es nie gegeben hat.
So reagiert, so weit ich das beurteilen kann, kein gesetzeskundiger Bürgermeister. Warum wartet er nicht seelenruhig und gelassen ab, was passiert oder bietet, was normal wäre, nicht seine Bereitschaft an, alles Fragliche aufzuklären? Wäre das nicht die richtige Reaktion? Aber er will keinen Frieden, auch wenn er es im Vornamen trägt, alles deutet auf Konfrontation hin.
Und ein allerletztes Mal zum Mitschreiben und Buchstabieren, was ich schon einmal formuliert hatte: Jeder
Bürger hat das Recht im Verdachtsfalle sich an die entsprechenden Behörden zu
wenden, wenn auch er nur glaubt, dass Verstöße zu Beispiel gegen das
Mitwirkungsverbot von Mandatsträgern vorliegen. Es ist traurig, dass der Herr Gehrke seinen
Bürgern und auch mir Rechte versagen will, die uns sogar nach dem
Grundgesetz und Europäischem Recht zustehen. Ja für wen hält sich der Mann eigentlich?
Fotos: Autor