Ein verschobener Tagesordnungspunkt und die Frage, warum?

Ich war diesen Montag wieder einmal nach der Demonstration für Frieden und gegen Waffenexporte an der Kreuzung Dorfstraße in der Ortsbeiratssitzung in Ahrensfelde. Erstens, weil ich Ahrensfelder bin und das schon seit 23 Jahren und zweitens, ich gebe es zu, weil etwas für meinen Blog herausspringen könnte. Und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht. Unter Tagesordnungspunkt 8 war die von mir mit Spannung erwartete Vorstellung des Projektes "Selbstbestimmtes Wohnen im Alter in Ahrensfelde" in der Dorfstraße 6 & 7" angekündigt. Ein durchaus spannender Tagesordnungspunkt, der sicher verdient hätte, dass mehr Ahrensfelder in die Beratung des Ortsbeirates gekommen wären, als wir drei Bürger. Aber so wurden die nicht gekommen waren, wenigstens nicht enttäuscht.

Denn nach allen Umfragen wünschen sich viele Senioren seit langem eine Antwort auf das vorhandene Defizit solcher Quartiere. Auf der gegenüberliegenden Seite, also Dorfstraße 66/67 sollte ein kleines Medizinische Versorgungszentrum nebst solchen Wohnungen und einem Café entstehen. Es wurde öffentlich vorgestellt, doch seitdem ist Schweigen, zumindest der Öffentlichkeit gegenüber. 
Aber dann hat Ortsvorsteher Joachim ohne jeden Kommentar und für mich zum Erstaunen die öffentliche Sitzung beendet und uns nach Hause geschickt, ohne diesen Tagesordnungspunkt, der öffentlich angekündigt war, zu behandeln. Soviel zu dem Defizit an Transparenz. Dabei wäre in diesem Falle doch als Antwort auf den Vorwurf mangelnder Transparenz gerade wichtig, hier in die Offensive zu gehen. Statt dessen standen die Projektanten und vielleicht Investoren im Halbdunkel des Foyers des Ortsteilzentrums, bis auch wirklich der letzte Bürger gegangen war.

Nun habe ich zwar normale Ohren, aber es gehen Gerüchte um, dass dieses Projekt ein Trostpflaster für den CDU-Parteifreund Gräff, oder wie der Mann auch immer heißen mag, sein soll, der mit "Smart living" in Klarahöh trotz Fürsprache des Bürgermeisters Wilfried Gehrke (auch CDU) keinen Zuspruch fand. Eigentlich hätte mich die Anwesenheit des Bürgermeisters schon stutzig machen müssen. Nun, ich geben nichts auf solchen Dorftratsch und halte mich an Fakten, aber so mancher Bürger fragt sich doch, ob da nicht etwa ein Körnchen Wahrheit dran wäre mit dieser Solidarität unter Parteifreunden. Und solch ein Gerücht fliegt davon wie ein Spatz und ist nicht mehr einzufangen.
Das hat aber überhaupt nichts mit der Frage zu tun, dass es vielleicht diesen Bedarf an solchen Wohnungen nicht in diesem Umfang gibt. Denn in der Kirschenallee baut die Stephanus-Stiftung solche Wohnungen, auch die EKBO beim Bau in der Ulmenallee hat sich dazu bekannt und bei Wohnen am Kaufpark Eiche stehen nicht nur behindertengerechte Wohnungen im Plan, auch Arztpraxen und ein Pflegedienst vor der Haustür.  Und alles natürlich öffentlich!

Also bleibt die berechtigte Frage, warum so ein wichtiges, die Bürger nicht nur des Ortsteils Ahrensfelde interessierende Thema hoilterdipolter in den nichtöffentlichen Teil der Beratung des Ortsbeirates verschoben wurde? Das Verfolgen der Diskussion wäre bestimmt spannend geworden. Und es ist doch so, dass Gerüchte, einmal in die Welt gesetzt, sich aufblähen und unter dem Siegel der Verschwiegenheit die Runde machen. Das meine ich auch als Unterzeichner des Offenen Briefes für Transparenz, demokratische Hygiene und hassfreie Umgangsformen in Ahrensfelde. Da gibt es nur ein probates Mittel: Im Skat heißt es "Hosen runter", aber ich belasse es bei: Alle Pläne auf den Tisch!

Fotos: Archiv, Autor

 

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