Small is beautyful - aber nicht für alle
Sind die Ahrensfelder, heute so um die 14.500, nach dem Zuzug glücklicher geworden? Keinesfalls. Denn mit jedem Neubürger steigt der Autoverkehr, wird mehr Energie und Wasser verbraucht, müssen Plätze in Kindertagesstätten ausgebaut werden, platzt die Schule in Blumberg aus allen Nähten und auch die neue Grundschule in Lindenberg ist, wenn die Wunschprojekte von EGBO und WIBAU wahr werden, schon wieder zu klein. Die Felder und Wiesen, Hauptgrund aus dem Großstadtdschungel nach Ahrensfelde zu ziehen, sind oft nur noch Erinnerung. Der Ausbau der Infrastruktur kostete Millionen. Unserer Freiwilligen Feuerwehr, Stolz der kleinsten Dörfer und Garant für ein zusammenschweißendes Dorffest, gehen die Nachfolger aus. Die Vereine sind größtenteils hemmungslos überaltert und die Masse der Einwohner ist passiv, weil sie den Parteien, vor allem im Großen aber auch bei uns im Kleinen nicht trauen.
Und eine Dorfkneipe, wo die Politik im Rathaus erörtert, kritisiert oder befördert wird, Kandidaten für den Ortsbeirat sich beweisen müssen, ist zwar der Wunsch vieler, aber dabei bleibt es. Denn wer glaubt, dass die Federleser in Gemeindevertretung vor allem die Geschicke der Entwicklung lenken, ist ein naiver Narr.
Daraus ergibt sich die Frage, ob der vielfach nicht gewollte und verordnete Zusammenschluss der fünf Dörfer ein Segen war? Nicht unbedingt, obwohl das Bürgermeister Gehrke stets verkündet. Aber das ist jetzt nicht mehr rückgängig zu machen und deshalb müssen wir das Beste daraus machen. Aber man muss keinen Rechenkünstler sein, kleinere Gemeinden haben einen geringeren Verwaltungsaufwand. Die Kosten für unsere Verwaltung sind absolut der dickste Brocken in unserem Haushalt und belaufen sich auf zweistellige Millionenbeiträge.
Statt nun zahlreiche Mitarbeiter mit unsinnigen, von vielen Bürgern nicht gewollten Bauvorhaben zu beschäftigen, wäre es sinnvoller, sie an Projekten arbeiten zu lassen, die das Leben aller schöner und gesunder machen und Sünden in Natur und Umwelt ein Ende bereiten. Ein solches Projekt wäre, die Pendelei zum Arbeitsort zu verringern, in dem auf den vorhandenen Gewerbeflächen, keiner weiß genau wie sie ausgelastet wind, Gründer oder Institute für die Digitalisierung und künstliche Intelligenz angesiedelt werden. Die Akquise macht Arbeit und kostet auch Geld, aber es würde sich lohnen. Die gut ausgebildeten Fachleute wollen natürlich eine ansprechende Infrastruktur, zu der neben einer weiterbildenden Schule und Plätzen in kleinen, modernen Kita ebenso gehören wie Freizeitmöglichkeiten, also Gaststätten, vielleicht ein Freibad und auch ein Medizinisches Versorgungszentrum. Dann wäre auch Grün statt Grau, der Rückbau von Beton so ein Projekt, schon auf jedem Grundstück. Ja, alles das kostet Millionen und noch mehr Arbeit, aber für eine lebenswerte und liebenswerte Gemeinde der Zukunft sind die Bürger nicht nur offen, sondern bereit sich mit Herz und Hand zu engagieren.
Ölgemälde (2017) DämmerungszauberLiebe Mitbürger, Größe ist nicht ein Wert an sich und oft das Gegenteil, was durch Großkonzerne oder die USA belegt wird. Meine Kritiker werden wieder sagen, schöne Worte. Ja, ich bin ein Mann der Worte und Worte haben Macht, sie können gefährlicher als Waffen sein und sie stehen für Gedanken und durch Gedanken werden und Ideen und Träume wahr. Wer keine Träume mehr hat, egal wie alt, so meine Meinung, hat sich selbst schon aufgegeben. Aber mit den Jasagern und Hofschranzen in unserer örtlichen Bürgervertretung, ob dieses Gremium dieses Begriffes überhaupt noch würdig ist, nach allem, was sie an Bürgerbeteiligung abgeschmettert haben, also mit diesen Vertretern von Parteien und Wählergemeinschaften scheint mir das utopisch anzugehen. Small is beautiful, aber Schmalgeist ist zwar offensichtlich ansteckend, aber bringt es zu nichts Gescheitem.
Gemälde Autor
Der nächste Blog am 9. September: Haben die Montagsdemonstrationen in Ahrensfelde einen Sinn und am 12 September: "Der Bürgermeister und ich, weder Freund noch Feind."
Am 14. September so eine dreiviertel Stunde vor der Beratung des "Bauausschusses" so um 18.15 Uhr, sitze ich wieder auf der Bank vor dem Ortsteilzentrum Ahrensfelde für Kritiken zu und Vorschläge für meinen Blog und darüber hinaus für Gespräche bereit.