Winterdorf ade - "Birkholzer Allee"?

Ich muss mir den Vorwurf gefallen lassen, dass einige Beiträge nur recht mittelbar mit "Moreikes Ahrensfelde " und Ahrensfelde überhaupt zu tun haben. Nun, wir leben ja nicht allein auf der Welt, in Deutschland, im Barnim und so sei mir der Ausflug über die Grenzen unserer Gemarkung gestattet. Also nun zur Frage: Winterdorf "Birkholzer Allee" ade? Ja, wenn der Regionalplan Uckermark - Barnim ernst genommen wird.

Das Planungsgebiet im Land Brandenburg 

Und ja, es gibt eine nicht zu unterschätzende Lobby im Ortsbeirat Lindenberg und bis ins Rathaus, die diesen Siedlungsbau auf Teufel komm raus haben will. Und es gibt eine beträchtliche Zahl von Familien aus Neu Lindenberg, die dieses Vorhaben vehement ablehnen. Und es gibt zudem Mitglieder der Gemeindevertretung, die dieses Vorhaben lautstark abgelehnt haben und nun aber für ein Siedlungsbau votieren. Ortsvorsteher Joachim aus Ahrensfelde ist einer von ihnen. Was den Wandel ausgemacht hat, darüber ist nur zu spekulieren. Die Lindenberger, und es ist eine achtbare Zahl, die das Winterdorf nicht wollen und vernünftige Argumenten dagegen ins Feld führen, haben nun wieder einen starken Verbündeten: Den Regionalplan Uckermark - Barnim.

Viele Neu-Lindenberger sagen, genug ist genug, keine Wintersiedlung mehr

An seinem Entstehen in dieser letzten Version hat auch der Regionalrat und Bürgermeister von Ahrensfelde, Wilfried Gehrke, mitgearbeitet. Und er wird doch nicht seine eigenen Empfehlungen und Festlegungen über den Haufen werfen wollen? Nehmen wir nur, was da zur Landwirtschaft schwarz auf weiß zu lesen ist: "Unsere Region sichert die attraktiven Standortfaktoren sowie die hohe Lebensqualität. Die regionalen Erzeugnisse werden genutzt, um die wirtschaftliche Situation weiter zu verbessern und mehr Wertschöpfung in der Region zu generieren." Also wird doch kein vernünftiger Mensch Ackerland, das für die Ernährung auch für uns Ahrensfelder wichtig ist, in Betongold wie Siedlungen außerhalb des Dorfes umwandeln. Deshalb heißt es auch folgerichtig: "Unsere Region schätzt vielfältige und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft als bedeutsame Wirtschafts- und Tourismusfaktoren sowie Kulturlandschaftspfleger in hohem Wert." Nichts dagegen zu sagen!

Auf den 8 Hektar Ackerland wächst jedes Jahr Getreide für 35.860 Brote.

Ja, wer lesen kann und nicht gegen einen Laternenmast gelaufen ist, der muss das Winterdorf schon aus diesem einzigen Grund ablehnen, denn es soll auf acht (8) Hektar Ackerland gebaut werden.

Aber es hört ja nicht auf mit den Gegenargumenten in diesem Regionalplan, denn an den Vorgaben für die Siedlungsgebiete hat sich fast nichts geändert. Wieder werden betont eine behutsame Siedlungsentwicklung, die Bewahrung der dörflichen Strukturen im Einklang mit regionaler Baukultur. Neu ist, dass dem Bauen auf grüner Wiese nun der "Ausschöpfung der Möglichkeiten, die eine Innenentwicklung bietet", und flächensparendes Bauen Vorzug gewährt wird. "Die Weiterentwicklung (Sanierung. Anpassung) des Siedlungsbestandes sollen im Vordergrund stehen."

Das ist seit Wochen, Monaten und sogar Jahren das Credo der Fraktion der BVB/Freie Wähler Ahrensfelde, die von keiner Fraktion in der Gemeindevertretung unterstützt wurden, im Gegenteil. Vielleicht ziehen sie jetzt aus dem Dokument ihre Schlüsse, kommen in der Realität an und versprechen ihren Wählern nicht nur diese Kriterien im Wahlkampf.

Ich erinnere mich noch, dass ich bei dem Projekt "Smart living" in Klarahöh die im Regionalplan geforderte Lagegunst angeführt habe, die nicht gegeben war. Danach sollen Kita, Lebensmitteleinzelhandel, Allgemeinärzte unbedingt in einer Viertelstunde fußläufig, wie es heißt, erreicht werden. Und die Antwort unseres Bürgermeisters war, dass es vor dem Objekt ja eine Bushaltestelle gäbe. Aber das nur nebenbei. Wir wollen ja nicht alles auf die Goldwaage legen. Also die Kriterien für die sogenannte Lagegunst wurden noch einmal bestätigt, wonach sich das Siedlungsvorhaben in der Birkholzer Allee erledigt haben dürfte, zumindest, wenn nicht vorsätzlich gegen den Regionalplan verstoßen wird.

Insofern ist der Regionalplan Uckermark - Barnim nicht nur eine interessante Lektüre, sondern geradezu ein Leitfaden für  die Entscheidungen unserer Gemeindevertretung, der noch im Amt befindlichen und der 2024 zu wählenden. Natürlich werde ich als unruhiger wie aktiv konstruktiver und ideenreicher Geist, sofern ich von den Ahrensfeldern gewählt werde, dabei sein.

Illustrationen , Foto:  Archiv, Regionalplan, Moreike

Übrigens wird der nächste Blog-Beitrag sich mit dem Regionalplan Uckermark - Barnim und der Super-Stellungnahme der Gemeinde befassen.


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