Persönliche Gedanken über die Ausschüsse
Die
Ausschüsse sind meiner Meinung auch ein wichtiges Instrument der direkten
Bürgerbeteiligung, um nicht gleich das große Wort Demokratie ins Spiel zu
bringen. "Die Gemeindevertretung kann
Einwohner, die nicht gemäß § 12 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes an
der Mitgliedschaft in der Vertretung gehindert und nicht Mitglied der
Gemeindevertretung sind, zu beratenden Mitgliedern ihrer Ausschüsse berufen
(sachkundige Einwohner)." Ich bin so ein Sachkundiger Einwohner, wobei ich nicht das Baugesetz
auswendig kann, aber als einstiger Wirtschaftsjournalist natürlich etwas von
der Materie verstehe. Und Natur und Umwelt ist, wie jeder in den Gremien
mitbekommt, mehr als ein Hobby von mir, mehr eine Herzensangelegenheit. Ja, ich
nehme mein Ehrenamt sehr ernst, glaube wenig, denke viel nach und urteile selbst, auch wenn ich damit dem Ausschussvorsitzenden
und einigen Mitgliedern auf die Nerven gehe. Aber das ist mir egal.
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann diese Ausschüsse und ihr Aufgabenbereich festgelegt wurden. Denn manchmal ist die Aufgabe paradox. Im Ausschuss für Wirtschaft, Bauwesen, Natur und Umwelt führen die beiden letzten Themen ein Stiefkinderdasein, finden kaum statt. Ich bin nicht allein der Meinung, dass sich Wirtschaft und Bauwesen, und das bestätigen der Siedlungsbau auf Ackerflächen, Wiesen und zum Teil durch Rodung von Wäldchen, und Natur und Umwelt miteinander ausschließen. Der Namen also nur eine Alibi-Funktion hat. Statt dessen gehört die Ortsentwicklung wie der Verkehr als übergreifende Themen in den Aufgabenbereich. Natur, Klima und Umwelt verdienen, so nicht nur meine Ansicht und erst recht durch die aktuelle Entwicklung, einen eigenen Ausschuss. Und der Ausschuss für Soziales und Kultur könnte um den wichtigen Bereich Sport ergänzt werden. Das darf doch einmal diskutiert werden, oder nicht? Aber es scheint ein Tabu, darüber nur nachzudenken.
Der Vorsitz des Hauptausschusses gehört ohne Frage, wie überall üblich, in die Verantwortung des Bürgermeisters, der die größte kommunalpolitische Kompetenz hat. Alles andere war und ist ein Fehler und hoffentlich keine Gefälligkeit! Nun noch ein Wort zu den Ausfällen der Beratungen der Ausschüsse. Sie sind ein Zeichen der Ideenlosigkeit und der Missachtung der Einwohner, die erwarten, dass ihre gewählten Vertreter sich ernsthaft der Probleme annehmen. Beispiel: Es gibt eine große Begeisterung für den Halbstundentakt des RB 25. Um dieses servicefreundliche Angebot wurde in der Gemeinde lange gerungen. Ein absoluter Erfolg? Nur einseitig! Denn inzwischen hat, auch durch den eigenen Siedlungsbau und dem nicht gerade benutzerfreundlichen Busverkehr sowie fehlenden Radwegen zwischen den Ortsteilen, der Autoverkehr enorm zugenommen.
Der
Halbstundentakt macht nicht nur die Lindenberger Straße und erst recht mit der
EKBO-Siedlung zur permanenten Staufalle, die bis auf die Dorfstraße reichen
wird. Die Gefährdung der Einwohner durch Feinstaub und Lärm ist nicht zu verantworten. Gegen die Siedlung der evangelischen Kirche haben 3.500 Einwohner in einer Umfrage protestiert. Doch die Gemeindevertretung übersieht das geflissentlich. Ganzheitliche
Verkehrsplanung sieht anders aus! Und wenn ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept sowohl Verwaltung als auch Gemeindevertretung überfordern, aber unbedingt zur
Daseinsfürsorge gegenüber den Einwohnern gehören, dann muss Geld in die Hand
genommen werden, um externe Fachleute damit zu beauftragen, wie beim Zentren-
und Handelskonzept.
Fazit: Die Ausschüsse und ihre Aufgaben gehören zu den ersten Handlungen der neuen Gemeindevertretung ab Juni 2024. Ich habe schon einige Gedanken zur Beratung hier veröffentlicht und würde sie gern weiter, in welchem Gremium auch immer, diskutieren.
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