Entscheidungshilfe für Abgeordnete im Umgang mit Acker und dem Winterdorf

Boden, liebe Mitbürger, ist kein Dreck unter unseren Füßen. Da ich davon ausgehe, dass die Gemeindevertreter sich ernsthaft und umfassend auf Entscheidungen vorbereiten, stelle ich gern einige umfassende Informationen zur Verfügung, die den Siedlungsbau auf Ackerland eigentlich ausschließen. Die Bundesregierung hat beschlossen, den täglichen Verbrauch für Siedlungsbau und Verkehr von heute täglich 55 Hektar bis 2030 auf unter 30 Hektar und bis 2050 auf Null Hektar zu senken. Und sie ist ja als unsere höchste Behörde auch ernst zu nehmen für so eine Gemeinde wie Ahrensfelde.

Weil das aber oft nicht der Fall ist und einige Abgeordnete das immer noch nicht akzeptieren, ein paar weitere Argumente gegen unsinnig geplanten Siedlungsbau. Boden ist zu einem krisenfreien Spekulationsobjekt für Siedlungsbau geworden und in Ahrensfelde scheint dafür ein fruchtbarer Boden vorhanden zu sein, weil sich einige gewählte und angestellte Verantwortliche nicht bewusst sind oder es ihnen egal ist, wie schädlich Bodengrabbing für uns alle ist. 8 Hektar Birkholzer Allee sind 800.Millionen Quadratzentimeter zu viel zum Bebauen, in dem tausendfaches Leben vernichtet werden würde.

Boden aktiv zu schützen, bedeutet für die Einhaltung der Menschenrechte, vor allem das Recht auf Nahrung eines jeden Menschen einzutreten. Sicher sind das große Worte, aber gerade dafür demonstrieren die Bauern und nicht um ein paar Cent Agrardiesel, wie Politiker in Berlin und die von ihnen kontrollierten Medien versuchen uns einzureden. Offenbar scheinen die Bauern schlauer als unsere Regierung zu sein. Diese deutschen Politiker hintertreiben seit Jahren trotz Sonntagsreden ein Bodenrahmengesetz der EU in Brüssel, dass den Boden unter besonderen Schutz stellt.

Der Boden ist endlich und mit jedem Quadratmeter Siedlungsbau wird er der Natur entzogen. Aber er enthält wichtige, für uns lebenswichtige Mineralstoffe und Mikroben, die in Pflanzen und Tieren an uns weiter gegeben werden. Das heißt: Ist der Boden gesund, sind wir es auch.  Der Boden ist ein artenreicher Lebensraum, das hatte ich schon geschrieben, dass in einer Handvoll Erde mehr Lebewesen existieren, als Menschen auf der Erde. Die in ihm enthaltenen Bakterien und Pilze bauen zudem Schadstoffe ab und schützen so unser Immunsystem.  Und auch für das Klima gibt es kein wichtigeren Faktor als unseren Boden, ja er reguliert das Klima und hilft uns, Extreme wie Starkregen und Dürreperioden zumindest in den Auswirkungen abzufedern.

Ja Ackerland ist schützenswert, auch weil es große Mengen Kohlenstoff speichern kann, mehr übrigens als unsere Wälder. Felder und Wiesen speichern und reinigen unser Wasser, sind ein wichtiger Nährstofflieferant für Pflanzen und bieten den Lebensraum für vierzig Prozent aller Lebewesen der Erde. Also unser Boden, nicht versiegelt oder nicht bebaut und egal ob sehr ertragreich oder nur weniger gut, bestimmt, ja gewährleistet unser aller Leben. Dabei meine ich nicht nur die Nahrungsmittelproduktion, sondern das Klima und unsere Gesundheit .

In Barnim beträgt der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche schon 12 Prozent und jeden Tag wird es mehr, auch durch Entscheidungen wie die zum Winterdorf, das wir alle so wenig brauchen, wie ein Pickel auf der Nase. Liebe Ahrensfelder, Mitbürger, Abgeordnete, niemand kann nun behaupten, er hätte diese Zusammenhänge zwischen Bodenvernichtung und Gesundheit, Nahrung und Klima nicht gekannt. Auch wenn Bürgermeister Gehrke - ich frage mich oft, was ist das für ein Diplom-Agraringenieur - kaum müde wird, den Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion herbeizuziehen, um weiter Acker vernichten zu können? Und ich frage mich auch, wie schläft dieser Landwirt angesichts der von ihm immer mit beschlossenen Vernichtung von Ackerflächen? Ja, gesetzlich ist er im Recht, aber moralisch vergeht er sich an der Natur und unseren Lebensgrundlagen.

Wem das nun alles egal ist, der hat als Vertreter der Ahrensfelder Bürger sein Amt verspielt, denn der Großteil der Einwohner ist klug und verantwortungsbewusst und steht auf Seiten der Vernunft und damit für den Schutz des Bodens ein.

Fotos: Moreike, Archiv

 

 

 

 

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