Der Wind of Chance bläst durch Ahrensfelde
The Wind of Chance, der Wind der Veränderung hat unsere Gemeinde erfasst. Und er bläst durch die verstaubten Räume der Ortsbeiräte, der Verwaltung und der Gemeindevertretung, überall dort, wo der Bürgerwillen in noch nie dagewesener Art und Weise missachtet wird. Viele Ahrensfelde haben die Nase voll, dass dem Profit von Bauspekulanten Vorrang eingeräumt wird vor einem gesunden Lebensumfeld der Anwohner. In den fünf Jahren Amtszeit sind die Äcker geschrumpft und die Schadstoffbelastung der Bürger gestiegen. Die Mütter und Väter wollen nicht mehr vor verschlossenen Türen der Kita stehen, weil die Öffnungszeiten verkürzt werden, weil Erzieher erkranken. Wenn wir uns einen Platzwart für dien Sportverein Grün-Weiß leisten, nicht aber eine kleine Personalreserve für die Erzieherinnen in den Kita, die einen verdammt harten Job engagiert machen, wirft das doch Fragen auf. Die Diskussion um die Schließzeiten hatte mir gezeigt, wie wenig unsere Gemeindevertreter und die Verwaltung die Gefühle der Kinder und die Sorgen der Eltern interessierten.
Die Ahrensfelder haben es satt, dass ihnen immer wieder bei Problemen mit der ärztlichen Versorgung, dem Busverkehr oder den fehlenden sicheren Radwegen zwischen den Ortsteilen mit der Floskel gekommen wird, dafür sind andere zuständig. Daseinsvorsorge sieht anders aus. Da wird um Leitplanken für den sicheren Fahrrad-Schulweg gefeilscht, während auf der Chaussee nach Birkholz einzelne Bäume mit Leitplanken geschützt werden. Das hält man im Kopf nicht aus.
Da wird ein Zentren- und Handelskonzept erarbeitet, aber über ein gefordertes langfristiges Natur- und Umweltkonzept wird nicht einmal nachgedacht. Von einem komplexen mittelfristigen Verkehrskonzept ganz zu schweigen. Große Zustimmung für einen Logistik-Klotz des Superdiscounters Lidl in Lindenberg auf Ackerland, der für seine schlechten Arbeitsbedingungen in die Schlagzeilen geriet und der die Verkehrssituation in der Gemeinde weiter verschärft. Wo bleibt die Werbung um intelligente und zukunftssicher Arbeitsplätze der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz, dass unsere Jugend nicht wie ihre Eltern nach Berlin und sonst wo stundenlang pendeln müssen.
Und vom Bürgermeister werden Anwohner an den Pranger gestellt, die ihre demokratischen Rechte wahrnehmen und ausgerechnet von denen diskreditiert, die Ergebnisse demokratisch erzielter Umfragen missachten. Ein Verein, der "Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde" heißt und danach handelt, unser aller Zusammenleben reicher, schöner und interessanter zu machen, dem werden unter fadenscheiniger oder überhaupt keiner Begründung die Teilnahme an Gemeindehöhepunkten und die Darstellung seiner Aktivitäten in der Öffentlichkeit versagt.
Eine echte Vertretung der 3.000 Senioren unserer Gemeinde mit einem Senioren- und Behindertenbeirat und Stimme in der Gemeindevertretung sowie einem Jugend- und Kinderbeirat wird mit Plattitüden verhindert, wie "Das brauchen wir nicht, unsere Senioren sind gut behütet und so weiter". Die Einwohnerbeteiligungssatzung ist seit Jahren zementiert und enthält gerade die minimalste Mitsprache, die gesetzlich unbedingt gefordert wird. Die Beteiligung der Bürger an allen Entscheidungen, die ihr Lebensumfeld betreffen, ist aber der Kern der kommunalen Selbstverwaltung.
Aber das interessiert die meisten Abgeordneten in der Gemeindevertretung kaum, die oft seit Jahren die Stühle in unserem Ortsparlament eingesessen haben. Sitzungen statt Beratungen, Unkenntnis von Satzungen und Gesetzen, von Entwicklungen zur Stär"Das brauchen wir nicht, das haben wir schon immer so gemacht", sind an der Tagesordnung. Um es einmal sehr drastisch zu formulieren, Mitbürger, schweigende, unzufriedene Mehrheit, mein Appell: Wer die Schnauze voll hat, soll endlich den Mund aufmachen!
Ja, auch mir bläst der Wind heftig ins Gesicht, nur weil ich ein Bürger bin, der kritisch und konstruktiv die Entscheidungen der Gremien hinterfragt, Vorschläge unterbreitet, unbequem ist und nicht nur einmal Verstöße gegen die Landesverfassung öffentlich gemacht habe. Aber dieser Gegenwind von dem Politkollegium der Bürgermissachtung zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
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