Es geht Ostern nicht nur um lila Hasen
Die Judenverfolgung
und Vernichtung vor Augen, das Grauen des Zweiten Weltkriegs und seine
Unbegreiflichkeit schrieb sie, die einst durch ihre so romantische Liebeslyrik als Großstadtdichterin in Deutschland verehrt wurde,
folgende Zeilen:
„Ich möcht in dieser Zeit nicht Herrgott sein
Und wohlbehütet hinter Wolken thronen,
Allwissend, dass die Bomben und Kanonen
Den roten Tod auf meine Söhne spein.
Wie peinlich, einem Engelschor zu lauschen,
Da Kinderweinen durch die Lande gellt.
Weißgott, ich möchte um alles in der Welt
Nicht mit dem Lieben
Gott im Himmel tauschen.“
Ja, Ostern ist wie kein anderes Fest, ein Fest des Friedens. Schon lange nicht mehr haben wir in Europa uns Frieden so sehr herbeigesehnt wie zu diesem Fest. Und ich will, wie sicher wir alle in Ahrensfelde, dass unsere Kinder und Enkel nicht in der Schule auf den Krieg vorbereitet werden oder in Bunkern bangen müssen, wie ich in den Bombennächten in Dresden vor 79 Jahren. Wir wollen doch, dass unsere Kinder und Enkel unbehelligt und sicher im Garten oder im Park Osterleckereien suchen und wir mit der Familie Freunde und Verwandte besuchen können, wo immer sie auch wohnen.
Und in
diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein friedvolles Osterfest, verbunden mit
dem Wunsch auf Frieden in Israel und Palästina, in der Ukraine und in Russland,
im Jemen und in Syrien. Ja, ich, der den Zweiten Weltkrieg überlebt habe, der seinen Vater in diesem unseligen deutschen Naziverbrechen verloren hat, ich bin bekennender Pazifist, denn es ist heute mehr
denn je, als Mensch mit normalem Verstand, patriotisch, ein Pazifist gegen das Kriegsgeschrei von Strack-Zimmermann, Pistoriuns, Röttgen und Hofreiter zu sein.
Fotos: Archiv