Wirklich nichts Neues hier bei der CDU
Aber diese Nähe des Fragebogens zu dem der Hochschule verwundert nicht. Denn wirklich neue Ideen hatte die Ahrensfelder CDU ja bisher nicht, außer, wenn ich mich am den jüngsten Antrag in der Gemeindevertretung erinnere, weiter Ackerland für ein Siedlungsprojekt ihres Parteifreundes Winter zu betonieren, was auch die AfD als gut und richtig befand. So neu ist das ja auch wieder nicht. Ob das wieder 17 Prozent der Ahrensfelder Wahlberechtigten sein werden, die bei der CDU ihr Kreuz machen, da habe ich doch angesichts der Hausmacht der CDU und der vielen nicht eingelösten Wahlversprechen so meine Zweifel. Es ist eben ein Kreuz mit den Christdemokraten. Und warum der fast gleiche Fragebogen wie einst? Nun, ich weiß nicht, ob so ein Dokument urheberrechtlich geschützt sein kann, aber wenn jemand Zugriff darauf hätte, dann der CDU-Bürgermeister Gehrke.
Und wenn nun irgend jemand glaubt, die Christdemokraten würden wirklich umsetzen wollen, was uns Einwohner interessiert, der sei an die Umfragen zur Siedlung der evangelischen Kirche entlang der Lindenberger Straße und zum Winterdorf erinnert, deren Ergebnisse die CDU-Mitglieder in der Gemeindevertretung mit Frau Hübner an der Spitze einen Dreck interessierte. Niemand hatte Gewissensbisse oder konnte nicht schlafen, weil er so seine Wähler missachtete. Also mache ein Kreuz auf diesen Fragebogen, wer will und ein Fan von den Eisbären ist, nur aber nicht auf dem Wahlzettel am 9. Juni für die CDU, außer, er will, dass sich nichts im Bürgerinteresse zum Besseren ändert.
Ja, hier legen offensichtlich die bibelfesten Christdemokraten ein 3.000 Jahre altes Zitat von König Salomon auf ihre Weise aus: "Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was getan wurde, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne." (Prediger Kap. 1 Vers 9) Was aber haben denn die CDU-Leute aus ihrer Majorität in der Gemeindevertretung gemacht, Frau Hübner, Frau Laqua, Herr Salzmann und Meuschke und letztlich Herr Gehrke? Sie haben ihre Vorurteile gepflegt, die Bürgerbeteiligung klein gehalten, Parteifreunde hofiert wie bei Smart Living oder dem Winterdorf, zur Spaltung beigetragen und billige Rache an Andersdenkende genommen. Das ist doch geistige Senilität und deshalb auch die alten Fragen in Neuauflage.
Was treibt nun einige dieser Leute in die Kommunalpolitik, wenn nicht beseelt von dem Wunsch sind, für den Nachbarn, das ganzen Dorf und für uns alle das Beste zu wollen und zu realisieren? Eitelkeit, Parteigehorsam, Öffentlichkeitsdrang? Ich weiß darauf keine einfache Antwort. Wenn ich also solche kritischen Fragen stelle, mir wurde schon vorgeschlagen, aus Ahrensfelde zu verschwinden, bin ich ein Nestbeschmutzer? Natürlich nicht. Aber ich bin auch nicht auf Abrahams Wurstsuppe hergeschwommen und in der großen weiten Welt ein wenig herumgekommen, um kritiklos der wissentlichen Zerstörung dörflicher Anwesen zuzusehen, was bei mir Gedanken der Unvernunft gepaart mit Herzlosigkeit aufkommen lässt.
Natürlich ist die CDU, abgesehen von ihrem CDU-Landesminister für Infrastruktur und Landesplanung Genilke nicht für die Ortsumfahrung verantwortlich zu machen. Aber Maximal-Traumforderungen beschleunigen das Projekt nicht, eher das Gegenteil. Und mit christlich hat das absolut nichts zu tun, für ein Logistikzentrum eines Lebensmittelgroßkonzerns zu plädieren, der wegen seiner miesen Arbeitsbedingungen zu oft negative Schlagzeilen machte.
Ach ja, dem Zuzugsdruck aus Berlin nachzugeben, ein Hauptargument der Solidarität von Bürgermeister Gehrke, ist aus seiner Sicht völlig nachvollziehbar. Es ist sozusagen eine Art Wiedergutmachung unter Parteifreunden. Denn es waren doch in erster Linie CDU-Senatoren und Regierende, die unchristlich und vor allem kriminell den öffentlichen Wohnungsbau in Berlin an die Wand gefahren haben. Den Bedarf an Wohnungen für die Ahrensfelder hingegen kennt dagegen nur CDU-Ortsvorsteher Meuschke, dem die Wohnungssuchenden angeblich die Tür einrennen. Ach dieser Gernegroß.
Nichts, um an die unselige CDU-Vorsitzende aus der Uckermark zu erinnern, ist alternativlos, erst recht nicht zur CDU in Ahrensfelde. Eine Alternative wäre, deren Namen schon Programm ist: Bürger für Ahrensfelde!
Foto: Privat, Karikatur Mirco Tomicek