Kunst ist Frieden wie Frieden eine Kunst ist

 

Ab und an gestatte ich mir, aus unserem beschaulich provinziellen Ahrensfelde in die Welt zu schauen. Am 15. April ist seit fünf Jahren der UNESCO-Welttag der Kunst. Für mich als Kunstschriftsteller etwas Besonderes und ich werde wohl ein wenig an einem neuen Manuskript arbeiten, vielleicht in mein bescheidenes Dachbodenatelier gehen, um zu malen, denn am 1. Mai ist in der Kirche im Bernauer Ortsteil Ladeburg um 14.00 Uhr Vernissage, bei der auch ich einige Landschaften ausstelle. Sie alle sind herzlich eingeladen. 

Junizauber , Öl auf Leinwand 2020 - Hartmut Moreike

Warum sind die Vertreter der Vereinten Nationen der Meinung, dass der Kunst dieser Tag gebührt? Nun ganz einfach: Kunst ist zuallererst die einzige universelle Sprache von fundamentaler Bedeutung für die Verständigung zwischen den Menschen und Völkern. Frieden wird nicht durch Gewalt und Zwang geschaffen, sondern durch den kulturellen Austausch und Wissensaustausch und mit gegenseitigem Vertrauen aufgebaut. Kunst fördert Kreativität, Innovation und kulturelle Vielfalt für alle Menschen auf der ganzen Welt und spielt eine wichtige Rolle beim Verständnis anderer Völker sowie bei der Förderung von Neugier und Dialog. Eine Qualität, die Kunst schon immer hatte und haben wird, wenn Künstler und künstlerische Freiheit gefördert und geschützt werden. Auf diese Weise fördert die Kunst auch die Chance, eine freie und friedliche Welt zu erreichen.

Zeichnungen der Kinder der Kita Spielhaus Blumberg

Und das fängt schon in den Schulen, ja meiner Ansicht nach in den Kindertagesstätten an. Hier führt die schöpferische, künstlerische Ausbildung, das Erwecken von Talenten oft ein Stiefmutterdasein. Und dieser Tag ist auch eine Gelegenheit, die künstlerische Bildung in Schulen ins Rampenlicht zu rücken, da Kultur den Weg für eine inklusive und gerechte Bildung ebnen kann. Am Weltkunsttag gibt es viel zu lernen, zu teilen und zu feiern.

Kunst ist international und verbindet schon immer die Völker. Die russisch-jüdische Kunst von Chagall wird überall verstanden und geschätzt. Das Ballett de Russe von Djagilev hat den Bühnentanz der Welt verändert und modernisiert. Dumas sammelte Stoff für seine Romane auch in St. Petersburg und im Kaukasus und russische Maler Repin war mit dem französischen Schriftsteller Hugo, mit seinem Malerkollegen Renoir und dem Bildhauer Rodin befreundet. Und Picasso war ein Künstler, der heute der Welt gehört und vor allem ein Mann des Friedens war, nicht nur weil er die weltberühmte Taube geschaffen hat. Während der deutschen Besatzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg kam einmal ein hoher Nazioffizier in sein Pariser Atelier. 

Er sah dort die Kopie des Monumentalgemäldes "Guernica". Jener kleinen baskischen Stadt, ungeschützt und ohne jede militärische Bedeutung, die im April 1937 durch Kampfflugzeuge der deutschen Legion Condor von der Landkarte gebombt wurde. 1.600 unschuldige Menschen, Frauen, Kinder und Männer fanden den Tod. Kurz nach Bekanntwerden dieser verbrecherischen Tat schuf Picasso das Monumentalgemälde "Guernica", welches in schwarzen, grauen und weißen Farbtönen den Schrecken jenes Apriltages zeigt. Dieses Bild gilt bis heute als denkwürdige Anklage gegen den Krieg. 

Und er Faschist schaute lange auf das Bild und fragte den Maler: "Das haben Sie gemacht?" Und Pablo Picasso antwortete kühn: "Nein, Sie!" 

Was kann noch besser als diese Episode ausdrücken: Kunst ist Frieden wie Frieden eine Kunst ist. Und darauf werde ich mir ein Gläschen feien Roten gönnen, der zwar nicht das tägliche Brot, wohl aber der Wein des Lebens ist.

In diesem Sinne sachlich, kritisch und  optimistisch wie immer Ihr Hartmut Moreike, Kandidat der Bürger für Ahrensfelde (BfA) für die neue Gemeindevertretung.

Fotos: Autor, Archiv

 

 



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