Meine letzte Beratung im Bauausschuss

Zunächst, das Interesse der Bürger an der Beratung des Ausschusses für Wirtschaft, Bauwesen, Natur und Umwelt ist, um es freundlich auszudrücken, undiskutabel. Denn für mich ist es von der Themenbreite das wichtigste Gremium, auch wenn es einen Hauptausschuss gibt. Zum Sinn und Unsinn der Ausschüsse werde ich später einen Beitrag schreiben.

Auf zwei Punkte möchte ich heute etwas näher eingehen. Bei einem Antrag der Stephanus-Stiftung für eine Abweichung von unserer Stellplatzordnung, empfand ich eine doppelte Diskriminierung der Senioren und der Einwohner mit Handicap. Da wird doch tatsächlich als Begründung angeführt, dass viele Ältere und Pflegebedürftige nicht mehr über ein KFZ verfügen würden. Ich halte dem entgegen, dass tausende Menschen, die sogar auf einen Rollstuhl angewiesen sind, einen PKW benutzen, ja auf ihn angewiesen sind. Die Automatik sowie Künstliche Intelligenz sind ihnen dabei absolut hilfreich.

Und da kam Fachbereichsleiter Schwarz mit dem Argument, dass in der Stellplatzordnung der Gemeinde auch auf fünf Altenwohnungen nur ein Stellplatz vorgesehen ist. Vielleicht bin ich als recht vitaler Senior bei so einer schnodrigen Haltung uns gegenüber ein wenig dünnhäutig. Aber wer sich so einen Begriff ausdenkt, Altenwohnungen, sollte wenigstens so intelligent sein, zu wissen, was eine Altenwohnung ist. Im Portal für Bauadressen finden sie die Definition: "Altenwohnungen bezeichnen meist Ein- oder Mehrzimmerwohnungen innerhalb von Seniorenheimen..." Eine Seniorenresidenz hingegen, wie ich sie oft vorgeschlagen habe, vom selbst bestimmtem Wohnen bis zur Intensivpflege, lehnen Verwaltung und Gemeindevertretung seit Jahren ab. Übrigens, ich alter Knabe mute mir zu, auf einem Trainingsplatz Herrn Schwarz mit meinem Auto noch den Auspuff zu zeigen. Aber das nur nebenbei.

Die zweite Sache war ein Antrag von Patrick Seiler, Fraktion BVB/Freie Wähler Ahrensfelde, noch einmal über die Schulwegsicherung zu diskutieren. Er legte ein Foto einer Reifenspur vor, die zeigt, dass ein PKW von der Straße bis auf den neuen verbreiterten Radweg auf der Ahrensfelder Straße abkam. Zwischen Radweg und Chausseeasphalt sind es nur nur ein halber Meter. Nicht vorzustellen, was da hätte passieren können, wären da gerade Schulkinder unterwegs gewesen. Den Radweg weiter zu sichern, in dieser Sache hatte sich die Verwaltung schon an die Verkehrsbehörde gewandt und war als nicht kompetent abgewiesen worden. Das leidige Thema Leitplanken! Absurd die Meinung des Ortsvorstehers Meuschke aus Lindenberg, der sich gegen Leitplanken zum Schutz der Fußgänger und Radfahrer positioniert, weil das angeblich eine Aufforderung für Kraftfahrer wäre, die Höchstgeschwindigkeit zu missachten.

Übrigens beteiligten sich AfD und Grüne nicht an der Diskussion. Fazit der Debatte: Der Bürgermeister würde auf Vorschlag von Seiler noch einmal mit dem Landrat sprechen. Ich appellierte an die Kreistagsabgeordnete Frau Formazin, das  Thema in den Kreistag zu tragen und schlug weiter vor, eine Petition der Eltern unserer Lindenberger Schule an die Verkehrsbehörde zu starten. Zudem wurden zusätzliche Möglichkeiten wie Rüttelpflaster und Plastpoller ins Spiel gebracht, um erst einmal mit Mitteln der Gemeinde weiter dem Begriff Schulwegsicherung gerecht zu werden, auch wenn Bürgermeister Gehrke darauf verwies, dass es eine absolute Sicherheit nie geben können und die Eltern hier vor allem in der Pflicht seien. 

Auf jeden Fall bleibe ich an diesem Thema dran. Gern auch in der nächsten Gemeindevertretung, wenn Sie mich als Kandidat von Bürger für Ahrensfelde am 9. Juni wählen. 

Fotos: Autor, Archiv


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