Note Ungenügend für die Gemeindevertretung, durchgefallen

Ja, unsere Gemeindevertretung hat abgewirtschaftet. Woran ich das festmache? An ihrer Arroganz gegenüber dem Willen der Einwohner. Sie spaltet die Gemeinde, statt die kooperativen Kräfte im Dialog zu mobilisieren. Jeder merkt, dass in unserer Gemeinde schief läuft, was nur schief laufen kann. Wir sehen uns heute mit den gleichen Problemen konfrontiert, wie vor fünf Jahren. Der Verkehr mit all seinen gesundheitsgefährdenden Begleiterscheinungen nahm nicht ab, sondern zu. Auch oder besonders wegen des umstrittenen aber beschlossenen Baus von immer neuen Siedlungen mit tausenden neuen Einwohnern. Dass dadurch Frevel an der Natur betrieben wird, sich also an der Umwelt und nicht nur an Pflanzen und Tieren, sondern auch an den Lebensbedingungen für die Ahrensfelder vergangen wird, zeigt, dass die Gemeindevertreter in ihrer Mehrheit moralisch am Ende sind. Es wird also Zeit, dass gewählt wird. Denn es muss verhindert, dass noch mehr Schaden entsteht und Zeit vergeudet wird.

Es hilft auch nicht der kindliche Glaube, der Bürgermeister wird es wie immer schon richten. Bürgerumfragen und die Missachtung der Ergebnisse belegen die Ignoranz der Abgeordneten gegenüber elementaren Grundregeln der direkten Demokratie. Die Zustimmung für das Winterdorf, für Vernichtung einer weiteren Ackerfläche, ist ein Phyrrussieg der Engstirnigkeit, ist ein Gegenteil von gekonnt, ein schmählicher Sieg über die eigenen Einwohner, denen man verpflichtet ist. Warum bekommen wir immer wieder vom Bürgermeister stur den falschen Unsinn aufgewärmt und neu serviert, dass wir eine sehr gute Infrastruktur hätten, die selbst für 17.000 Einwohner ausreicht. Er übt sich weiter in der Kunst des Rechthabens. Und warum treibt er mit der Verwaltung immer dazu an, alles holterdiepolter entscheiden zu müssen. Soll so Nachdenken verhindert werden? So vereitelt die Verwaltungsspitze durchdachte demokratische Entscheidungen und ihre Folgen. Wo und wann hat Wilfried Gehrke das wohl gelernt?

Aber die Gemeindevertreter spüren besonders in der Einwohnerfragestunde, da können sie noch so desinteressiert mit ihren Smartphons spielen, ihre Macht steht auf tönernen Füßen, weil die Bürger nicht länger gewillt sind, mitzumachen. Deshalb richtet sich der ganze Hass vieler Abgeordneter gegen engagierte selbstbewusste und aufgeweckte Bürger aus der Mitte der Einwohnerschaft, die Mitsprache fordern, um nicht länger ein Schaf in einer von der Verwaltung und der Gemeindevertretung geführten Schafherde zu sein. Mutige Bürger, die die Hinterzimmer-Kungeleien und Absprachen aufdecken und den Audiasstall, wie es für die Beseitigung missliebiger Zustände volkstümlich im Sprichwort heißt, ausmisten wollen.

Aber ehe die Abgeordneten der CDU, der Ahrensfelder Wählergemeinschaft, der Linken, der SPD, des Bürgervereins Eiche und der AfD den Kopf schütteln, sollten sie sich vergewissern, ob sie überhaupt einen haben. Denn an dieser neuen nationalen Front zweifeln immer mehr Ahrensfelder, die in fünf Ortsteilen sagen: "Unser Dorf gehört uns." Diese Truppe der Sitzungsversessenen und Wichtigtuer im Parteienmorast verliert zu recht immer weiter an Ansehen und Respekt, weil sie uns den Stolz auf unser Ahrensfelde raubt und uns mit der unseligen investorenfreundlichen Siedlungspolitik, der Zerstörung des dörflichen Charakters, des Fehlens dörflicher Strukturen heimatlos gemacht haben Wer will schon mit stolz geschwellter Brust sagen: Seht her, ich bin Ahrensfelder, wer ist mehr?

Und das kreide ich der Gemeindevertretung, dem Bürgermeister und seinen Stellvertretern an, uns das Heimatgefühl systematisch zu nehmen. Das ist ein Verlust, der nur schwer zu verkraften ist, ein Gefühl, dass noch schwerer wieder zurückgewonnen werden kann. Wer nun sagt, dass dieser Beitrag Wahlwerbung etwa für die "Bürger für Ahrensfelde" oder die "BVB Freie Wähler Ahrensfelde" sei, hat nicht einmal Unrecht. Denn Ahrensfelde hat etwas Besseres verdient, als diese fantasielose, spaltende und abgehobene Parodie von Volksvertretern.

Ich bleibe dabei: sachlich, aber kritisch und dennoch optimistisch wie immer, Ihr Hartmut Moreike, Kandidat der Bürger für Ahrensfelde (BfA) für die neue Gemeindevertretung.

Foto, Fotografik: Autor.

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