Selbstgerechtigkeit und Abgehobenheit, Bravissimo!

Bevor ich auf das Thema eingehe, eine äußerst wichtige Bemerkung. Der Radweg der "Schulwegsicherung" ist zwischen Ahrensfelde und Lindenberg zur Hälfte fertiggestellt. Doch wer jetzt noch gegen die von mir immer wieder geforderten Leitplanken zum Schutz der Schüler ist, nimmt deren Tötung durch Unfälle oder Ähnlichem auf dieser Strecke billigend in Kauf! Schauen Sie sich selbst diese Gefahr durch Schutzlosigkeit der Fußgänger und Radfahrer auf der 80er Chaussee an!!! Eltern, schützt Eure Kinder! Das musste gesagt werden.
In der Gemeindevertretung stand jüngst das geplante Rechenzentrum in Eiche auf dem Programm. Obwohl im November und im Januar im Ortsbeirat Eiche beraten, gab es immer noch Fragen der Anwohner, Sorge um Lärm, Luftverschmutzung, Energie- und Wasserverbrauch. Also stellte Patrick Seiler von BVB/Freie Wähler Ahrensfelde den Antrag, dazu noch einmal die Anwohner zu befragen. Darauf warf der Mann, der gerade an einem Ehrenkodex gebastelt hatte, dem Gemeindevertreter vor, dass das reiner Populismus wäre, weil schon in den Gremien diskutiert und positiv entschieden worden war. Nun, ich kenne einige Eichener, die keine Ahnung haben, was da so mit dem Rechenzentrum auf sie zukommt, das in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft gebaut werden soll und welche Auswirkungen es auf die Umwelt und ihr Leben hat.
Herr Kusch, der übrigens in Mehrow wohnt, der seinem Kollegen Seiler Populismus vorwarf, scheint selbst unsere dürftige Bürgerbeteiligungssatzung nicht genau zu kennen. Denn darin ist festgelegt unter § 4, dass "In wichtigen Gemeindeangelegenheiten können die Einwohner befragt werden. Zu diesem Zweck können Befragungen der Einwohner für das Gebiet oder bestimmte Teile des Gebietes der Gemeinde oder an einen sachlich bestimmten Teil der Einwohner durchgeführt werden." Hat besagter Herr Kusch deshalb das Verhältnis der Gemeindevertreter zu den Einwohnern nicht in dem von ihm vorgelegten Ehrenkodex aufgenommen? Wer also den Antrag auf wirkliche Einbeziehung der Anwohner populistisch nennt, mag ja seine Berufung bei der Polizei in allen Ehren gefunden haben, für die Gemeindevertretung ist er meiner Meinung fehl am Platz. Es heißt eben doch Gemeindevertretung, und wer ist die Gemeinde? Nicht das Rathaus, sondern wir, die Einwohner! Und für die Bewohner von Eiche ist der Gewinn durch ein Rechenzentrum, sagen wir es positiv, recht überschaubar, also gleich null.

Diese Rechenzentrum ist ein Objekt der Digitalisierung, deren Ansiedlung ich nicht müde wurde, zu fordern. Und dennoch muss doch die Frage gestattet sein, die die Einwohner bewegt, was ist mit der Energieversorgung, dem Wasserverbrauch und der Umweltverschmutzung. Dass so eine Zentrum nicht gerade mit massig Arbeitsplätzen Reklame machen kann, bleibt dahingestellt. Eine andere Frage ist wieder einmal der Flächenverbrauch. Und komme mir niemand, dass da eine bis Jahresende 2023 betriebene Gärtnerei war. Sie hat den Betrieb vielleicht auch deshalb aufgegeben, da Tomaten aus Prozent beträgt. Holland samt Transport im Supermarkt billiger angeboten werden, weil im Nachbarland die Energie weniger kostet und im Gartenbau die Mehrwertsteuer nur 9 statt der üblichen 21

Die Gärtnerei war auch landwirtschaftliche Nutzfläche, wie das geplante Gebiet insgesamt. Übrigens nahm die Gärtnerei nur zwei (2) Hektar ein, das Rechenzentrum aber will 10,6 Hektar versiegeln. Kein Problem in Ahrensfelde, landwirtschaftliche Nutzfläche zu betonieren, jedenfalls für die meisten Gemeindevertreter, für sie ist es Routine, ohne Gewissensbisse für den Raubbau an der Natur zu stimmen. Sie folgen den Vorgaben der Verwaltung die ohnehin mit wenig Widerstand rechnet, denn die Bewohner werden wieder weitgehend übergangen.

Die Bürger zu befragen, wird keck und falsch von oben herab wie immer behauptet, ist im Baugesetz nicht vorgesehen. Halt, Herr Schwarz, der sie sonst bei jeder Gelegenheit das Gesetz zitieren: "Die Öffentlichkeit ist möglichst frühzeitig über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung, sich wesentlich unterscheidende Lösungen, die für Neugestaltung oder Entwicklung eines Gebiets in Betracht kommen, und die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung öffentlich zu unterrichten, ihr ist Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung zu geben." Also entspricht der Antrag von Gemeindevertreter Seiler doch dem Gesetz. Was aber bezwecken Schwarz und Kusch also?

Und da fragen Sie, lieber Leser, warum ich geschrieben habe, dass die Gemeindevertretung durchgefallen ist und in fünf Jahren mehr Probleme geschaffen denn gelöst hat? Ich bleibe für Sie am Ball, sachlich, kritisch natürlich und dennoch optimistisch, denn ich glaube, dass wir in unserer Gemeinde das Potential haben, etwas für uns alle und unsere Lebensqualität zu ändern. Dafür trete ich am 9. Juni zur Wahl in die Gemeindevertretung an, mit Bürger für Ahrensfelde (BfA), einer Wahlplattform, für die der Name Programm ist, ohne Wenn und Aber.

Foto: Autor



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