Wird gut, was länge währt? Es sieht so aus!

Nun, das hoffe ich doch. Nachdem der Vorschlag der Ahrensfelder BVB/Freie Wähler Ahrensfelder noch auf Hohn und Protest stieß, Compliance-Regeln für die Gemeindevertreter zu erarbeiten, ich hatte darüber berichtet, hatte sich Herr Kusch vom Bürgerverein Eiche dieser Sache angenommen. Der Polizeibeamte ahnte vielleicht, dass hier doch nicht alles so läuft, wie es die Kommunalverfassung eigentlich fordert. Zum anderen hatte sich transparency ahrensfelde gegründet und einige Merkwürdigkeiten in unserer Gemeinde zur Anzeige gebracht. Also musste gehandelt werden. 

Alle Fraktionen waren aufgefordert, ihre Vorschläge und Gedanken zu einem Entwurf des Herrn Kusch einzubringen. Nun, ich glaube, das Echo war nicht so toll, denn auch in den Diskussionen in den Gremien ging es um Lappalien. Nur transparency ahrensfelde, Herr Kusch nahm den Kontakt zu Dr. Gebel auf, und der Ideengeber BVB/Freie Wähler Ahrensfelder schienen sich ernsthaft mit dem Vorschlag auseinanderzusetzen. Da ich nicht annehme, dass jeder die Dokumente im Ratsinformationssystem findet, hier nun die vorliegenden Leitsätze im Entwurf:

1. Wir arbeiten in der Gemeindevertretung grundsätzlich vertrauensvoll und stets wertschätzend miteinander.

2. Anderen Meinungen und Auffassungen begegnen wir sachlich, höflich und respektvoll.

3. Wir stärken durch unser Verhalten das Vertrauen in unsere Arbeit und die dieser Arbeit zugrundeliegenden demokratischen Prozesse.

4. Unsere Äußerungen haben der Wahrheit zu entsprechen.

5. Wir bekennen uns zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung unseres Grundgesetzes und halten uns an Recht und Gesetz und an die auf dieser Grundlage erlassenen Satzungen und Vorschriften.

6. Neben den Pflichten, die sich für uns aus dem Mitwirkungsverbot der Brandenburger Kommunalverfassung ergeben, legen wir mögliche Befangenheiten vor Beginn einer Beratung stets offen dar, so dass alle Beteiligten und die Öffentlichkeit hierüber zweifelsfrei informiert sind.

7. Wir verpflichten uns zur sorgfältigen und gewissenhaften Mandatsausübung gegenüber Jedermann. Hierbei sind uns die Gleichbehandlung aller Einwohner und die Nichtdiskriminierung andersartiger Vorstellungen besonders wichtig.

8. Im Rahmen unserer Kontrollfunktion gehen wir verantwortungsbewusst mit den Ressourcen und dem Vermögen der Gemeinde um. Dies zeigt sich insbesondere im Rahmen der Vergabe von öffentlichen Aufträgen und dem Mittel- und Personaleinsatz, die der Zuständigkeit der Gemeindevertretung unterliegen.

9. Wir nehmen in unserer Eigenschaft als Gemeindevertreter weder Geschenke noch immaterielle Vergünstigungen oder sonstige Vorteile von Dritten an. Dort, wo die gesellschaftlichen Gepflogenheiten es von uns erwarten, zeigen wir dies bis zur nächsten Sitzung dem Vorsitz der Gemeindevertretung offen an. (Anm. des Verfassers: eventuell wird hier eine Wertgrenze definiert!?)

10. Maßnahmen, die der gemeindlichen Korruptionsprävention und der Förderung ethischer Standards dienen, stehen wir aufgeschlossen gegenüber.

11. Die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und die angemessene Behandlung von vertraulichen Angelegenheiten ist, neben der uns bereits obliegenden Verschwiegenheitspflicht, die sich aus der Brandenburger Kommunalverfassung ergibt, für uns selbstverständlich.

12. Mit der Verwaltung der Gemeinde arbeiten wir grundsätzlich vertrauensvoll, lösungsorientiert und zum Wohle der Gemeinde zusammen.

Ich überlasse es allen Bürgern, sich darüber ein Urteil zu bilden.

Ich will auch nicht mit Kinkerlitzchen diese begrüßenswerte Sache belasten. Aber muss ich mich gegenüber politischen Gegnern aus der AfD wertschätzend verhalten? Gesetze einzuhalten und nicht kriminell zu werden ist doch selbstverständliche Bürgerpflicht! Mir fehlt auch beim Umgang mit den Ressourcen der Schutz und sorgsame Achtung der natürlichen Umwelt. Und warum kann der 12. Leitsatz heißen: Wir kontrollieren entsprechend unseres Auftrages die Verwaltung der Gemeinde, befähigen sie, unsere Beschlüsse in hoher Qualität umzusetzen und arbeiten grundsätzlich vertrauensvoll, lösungsorientiert und zum Wohle der Gemeinde zusammen? Und ein Pferdefuß dieser Leitsätze liegt darin, dass das respektvolle wie konkrete Verhalten gegenüber den Bürgern nicht klarer definiert worden ist, abgesehen davon, dass meine Anregung, dass Äußerungen der Abgeordneten immer der Wahrheit entsprechen müssen, offene Ohren fand. Na, schauen wir mal.

In diesem Sinne sachlich, kritisch und  optimistisch wie immer Ihr Hartmut Moreike, Kandidat der Bürger für Ahrensfelde (BfA) für die neue Gemeindevertretung.

Foto: Autor

 

 


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