Die Sache mit dem Respekt

Besonders Leute, die sich durch meine Beiträge nicht nur betroffen, sondern beleidigt fühlen, werfen mir Mangel an Respekt vor. Und, ich gestehe freimütig, sie liegen da nicht so ganz falsch. Lassen wir einmal das Beleidigen beiseite, das ist Unsinn und wäre eine Straftat. Aber wenn ich scharf gegen Entscheidungen der Mehrheit in der Gemeindevertretung vorgehe, dann ist das meine, durch das Grundgesetz geschützte freie Meinung. Und ich würde nie mir etwas aus den Fingern saugen, sondern schreibe, was ich fühle und noch mehr erlebe. 

Und wie wollen diese Sitzungsversessenen und Beratungsresistenten denn Respekt verlangen, wenn sie nicht einmal vor dem Willen der Bürger Respekt haben? Ich erinnere nur an die jüngsten zwei Umfragen, deren Ergebnisse, wem auch immer, nicht gefielen und die deshalb einfach nicht einmal in den Gremien besprochen wurden. Und wie kommt die Gemeindevertretung dazu, auf Vorschlag der Verwaltung das Gehalt für den Platzwart für den Verein "Grün-Weiß" zu bezahlen, statt etwa zwei Halbtageskräfte für unsere Kita einzustellen? Sie sollten da einmal die jungen Mütter und Väter fragen! Respekt ist ein Bumerang, wer uns Bürger keinen erweist, verliert seinen Anspruch, respektiert zu werden. So einfach ist das.

Ich hatte es schon einmal angemerkt, dass im Talmud geschrieben steht: Nicht das Amt ehrt den Mann, sondern der Mann das Amt. Und da sind wir bei unserem Bürgermeister Winfried Gehrke. Nicht nur, dass er mich und ein dutzend anderen unterstellt hat, wir würden Demokratiefeinde sein, nein, er hat doch mit seinem Begleitbrief zur Ahrensfelder Umfrage, so empfanden es auch die Initiatoren des Vereins Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde, gegen jeden demokratischen Grundsatz der Neutralität verstoßen. Und wie er gegen kritische Bürger in der Einwohnerfragestunde auftritt, ist einfach unerträglich. Wem die Argumente fehlen, der erklärt andere zu Zerstörer der Demokratie.

Leute der Regionalplanung bestätigen, dass die 31 Hektar an der Birkholzer Allee extra auf Wunsch der Gemeinde in die Planung für den Siedlungsbau aufgenommen wurden. Aus der Verwaltung will es aber niemand gewesen sein. Ja, wer sonst? Ist nicht Wilfried Gehrke Regionalrat? Der Landkreis sagt, anders als Bürgermeister Gehrke öffentlich behauptete, dass die Gemeinde dem Kreis den Standort für die neue Sporthalle fern vom entstehenden Gymnasium angeboten hätte. Wer sagt denn nun die Wahrheit? Für mich ist Herr Gehrke bei möglich großer kommunalpolitischer Kompetenz, die ich ihm nicht absprechen will, eine echte Fehlbesetzung, ein selbstgefälliger Blender. Es ist ein Armutszeugnis, dass sich niemand für dieses Amt gefunden hat, so dass er, wenn auch nur von einem ausreichenden Drittel der Ahrensfelder, wieder für lange acht Jahre ins Amt gewählt wurde.

Bitte, bitte, das ist meine ganz persönliche Meinung und es gibt durchaus in der Einwohnerschaft Leute, die schon über ein Abwahlverfahren nachgedacht haben. Ängstliche Ahrensfelder fragen nun, darf dieser Moreike, dieser Nobody, so mit unserem ersten Bürger umgehen. Ja, Kritik muss jeder Politiker an seiner Arbeit aushalten, das ist nun wieder höchst richterlich am 11. April bestätigt worden: Der Schutz des Staates (und natürlich auch seiner kleinsten Zellen, der Gemeinden) dürfe nicht dazu führen, staatliche Stellen gegen Kritik abzuschirmen, die vom Grundrecht der Meinungsfreiheit in besonderer Weise gewährleistet werden soll.

Und das ist ja auch das Besondere an meinem Blog. Nicht mit den Wölfen heulen, sondern getreu meinem Leitsatz sachlich, kritisch und optimistisch wie immer. So trete ich auch am 9. Juni zur Wahl für die Gemeindevertretung in an als Bürger für Ahrensfelde (BfA).


Foto: Autor , Zeichnung Archiv



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