Es kam, wie es kommen musste im Hauptausschuss - ja noch schlimmer

 

Der Hautausschuss hat getagt. Vorweg, die Entfernung zwischen Bürger/Zuhörer und Gemeindevertretern hätte weiter nicht sein können im Saal. Ein symbolischer Akt oder Gedankenlosigkeit?  Auf jeden Fall waren die zwei Stuhlreihen und damit die Einwohner Zuhörer an die Wand gedrückt. Also doch gewollt? Soviel vorweg. 
Wie viele, habe auch ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es in dieser Wahlperiode in unserer Gemeinde vernünftiger und bürgerdienlicher zugeht. Dass es schon erste Vorzeichen dazu gäbe, ist eine Illusion. Ich hatte ja vorgeschlagen, wenigstens darüber nachzudenken, ob nicht der kommunalpolitisch erfahrene Bürgermeister den Vorsitz über den Hauptausschuss übernehmen sollte, was vernünftiger Weise viele Vorteile und so gut wie keine Nachteile für die Arbeit dieses Gremiums hätte. Das hatte ich noch einmal sachlich begründet.
Er wurde auch von Frau Ulrich, Bürger für Ahrensfelde, vorgeschlagen. Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Herr Kusch, schlug den ehemaligen Vorsitzenden, Herrn Stock (Ahrensfelder Wählergemeinschaft) vor und Herr Meuschke, CDU, schlug sich selbst vor. Bürgermeister Gehrke erklärte kurz, dass die erweiterte Kommunalverfassung verlangt, dass er die Gemeinde noch mehr auswärts vertreten müsste und damit war nicht nur seine Arbeit als Regionalrat und im Kreis Barnim gemeint. So dass er zusätzlich Arbeit nicht stemmen könnte. Eine sachliche und akzeptable Erklärung. Blieben nur noch zwei Kandidaten. Im ersten geheimen Wahlgang erhielt kein Kandidat die erforderliche Mehrheit von sechs Stimmen und im zweiten Wahlgang reichten Frank Meuschke mit einfacher Mehrheit von fünf Stimmen für seine Wahl. Ich dachte, mich trifft der Schlag. Natürlich nahm Herr Meuschke die Wahl an, was denn sonst..
Es ist meiner Meinung nach das schlechteste demokratische Ergebnis, das ich je erlebt habe. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Gärtner Meuschke nicht einer mit den hellsten Kerzen am Baum ist. Zudem hatte er zur Kommunalwahl das Vertrauen der Lindenbeger als Ortsvorsteher verloren und wurde nur durch AfD-Gnaden wieder in diese Funktion gehievt. Viele Lindenberger werfen ihm vor, dass er gegen ihre Interessen ein Bauvorhaben seines CDU-Freundes Winter auf Ackerland unterstützt, obwohl eine Einwohnerbefragung das abgelehnt hatte. Mehr noch, es war ihm nicht zu peinlich, in die Gemeindevertretung einen Antrag zu diesem Projekt einzubringen, in dem er explizit die Interessen des Investors vertrat, der offensichtlich dabei die Feder geführt hatte.
In einem Anflug von Selbstüberschätzung hatte er sogar in der Presse behauptet, dass der Bau des 26-Millionen-Objektes der Grundschule für die Gemeinde Ahrensfelde sein wichtigstes persönliches Vorhaben wäre. 
Dass er als Ortsvorsteher zugelassen hatte, dass Siedlungsbau am Lindenberger Ring ohne Umweltgutachten auf einer ehemaligen, mit Schwermetallen belasteten Schweinemastanlage stattgefunden hätte, spricht Bände über diesen Mann. Zum Glück konnte ich es mit einigen Bürgern durch Einspruch bei der Landesregierung verhindern. Dennoch ist unklar und es fehlt bisher der Nachweis, ob der Sondermüll im vollen Umfang abgefahren wurde und wohin. 
Schon allein diese Fakten belegen, schlimmer hätte es für diesen wichtigen Ausschuss nicht kommen können. Aber die Wahl war demokratisch, daran gibt es keinen Zweifel. Ob das vorher ausgeklügelt war, will ich nicht unterstellen. Doch diese, wie ich meine, denkbar schlechte Wahl wirft natürlich seine Schatten auch auf die anwesenden Mitglieder der Gemeindevertretung. Lindenberger, denen ich das Ergebnis mitgeteilt habe, war enttäuscht und fragten, womit sie das verdient hätten? Andere waren deutlicher und fragten, wie korrupt und krank wäre die Gemeinde an der Spitze. Und eine letzte Meinung stellte die Frage, wessen Marionette ist denn der CDU-Mann nun? 
Nun, Meuschke ist nicht der Gärtner, der hier das ohnehin mickrige Pflänzchen Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie gießen wird und es wachsen sehen will, das ist felsenfest meine Meinung, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.

Fotos: Autos, Augusta-Verlag

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