Schönrederei wenn nicht Unwahrheiten für die EKBO-Siedlung "Ulmenallee"
Es ist nicht alles an Kritik anzuführen, mit denen Beiträge der Bürger in öffentliche Belange der Gemeinde den Bebauungsplan für die "Ulmenallee" den Einreichern um die Ohren hauen.
Der Bebauungsplan und seine Begründung ist eine von der Gemeinde Ahrensfelde wissentlich geschöntes Dokument, das einmal mehr diese investorenfreundliche Kungelei Punkt für Punkt nachweist. Darauf antwortet die Gemeinde mit der plumpen Aussage, dass sie die Begründung ändern und alles im Umweltbericht berücksichtigen wird.
Damit ist es nach dieser niederschmetternder Kritik nicht getan. Die Planung für dieses Baugebiet muss eingestellt werden, sofort. Und jeder Gemeindevertreter, der nur ein bisschen Gewissen und Anstand hat, sollte diese Vorlage in Grund und Boden stampfen. Treten Sie mit Würde ab!
Es ist eine bewusste Falschdarstellung, dass mit einem Zuzugsdruck aus Berlin argumentiert wird. 16.000 Einwohner werden schon mit der Siedlung von Bonava und dem Kaufpark Eiche erreicht. Es wird weiter darauf verwiesen, dass es in Berlin keinen allgemeinen Wohnungsmangel gibt. Es fehlen bezahlbare Wohnungen für junge Familien, Singles und Senioren. Die Hoffnung hier in Ahrensfelde halbwegs günstige Wohnungen mieten zu können, ist ein Irrglaube. Auf Grund der Bodenrichtwerte und der Baukosten gehen Planer heute bei uns von einer Nettokaltmiete von 20 - 30 Euro aus.. Das sind keine sozial verträglichen Mieten, von denen oft geschwätzt wird.
Fakt ist, dass die EKBO-Siedlung wie auch das Winterdorf zur weiteren Steigerung der Bodenrichtwerte, zur Erhöhung des Verkehrschaos, zur Verschmutzung der Umwelt und zur Vernichtung von Fauna und Flora führen. Jeder Ahrensfelder hat das Recht, in einer gesunden Umwelt zu leben! Pläne der Hauptstadtregion als Grundlage des Achsenentwicklungskonzeptes Ahrensfelde-Werneuchen sowie der Integrierten Regionalplanung Uckermark-Barnim im Entwurf und Nachhaltigkeitsprämissen der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen legen zu Grunde:
- Nutzerzufriedenheit, Gesundheit, Behaglichkeit der aller Bewohner
- Ökologische Wirkungen auf lokale und globale Umwelt, Senkung der Emissionen
- Ressourcenverbrauch: flächensparendes Bauen,
- Wasser, Gewässer- und Bodenschutz
- effektive bürgerdienliche Mobilität und Verkehr
- Integrierte Planung, Beteiligung der Bürger, Partizipation
Mit der Planung des nicht an der Ulmenallee, sondern an der Lindenberger Straße gelegenen Wohngebietes wird gegen diese elementaren Kernthemen und Grundsätze verstoßen. Genau das habe ich seit Monaten kritisiert, diese bewusste Fälschung des Standortes durch die Verwaltung. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die betroffene Fläche seit vielen Jahren, in denen zwischenzeitlich gravierende Veränderungen vor sich gegangen sind, noch immer im Flächennutzungsplan Ahrensfeldes als Mischbaufläche verankert ist, worauf Frau Formazin (AWG) nicht müde wird hinzuweisen.
Bauernfängerzeichnung mit bis zu vierstöckigen Häusern und sieben Zufahrten auf die hochfrequentierte Lindenberger StraßeMit der Begründung wird reklamiert, den raumplanerischen Grundsatz des Vorrangs der Innenentwicklung vor Nutzung von Freiflächen zu entsprechen. Das Gegenteil ist der Fall. Hier erfolgt keine Innenentwicklung mehr, sondern die komplexe Neuversiegelung von 15,3 ha einer siedlungsnahen Brachfläche am nördlichen Ortsteilrand.
Das geplante Baugebiet war größtenteils über Jahre ein ungestörtes Habitat, auf der sich zahlreiche sogar europaweit geschützte Arten von Insekten, Großlibellen, Hornissen und Großschmetterlinge, Reptilien wie Zauneidechsen und Unken, Vögel wie Feld- und Haubenlerche, Feldspatz, Kuckuck und Wiesenpieper, und vor allen Fledermäuse fast alle europäischen geschützten Arten angesiedelt haben. Ihr Brut- und Lebensraum wird zerstört. Dieser Eingriff in die Natur ist nicht verhältnismäßig und kann auch nicht durch Ausgleichmaßnahmen oder Vergrämen ausgeglichen werden.
Dieser EKBO-Plan steht im eklatanten Widerspruch auch zu den Zielen von "Ahrensfelde brummt". Umweltorganisationen und der Bauernverband warnen vor der Vernichtung von Acker- und Grünland. In Deutschland werden täglich 70.000 ha Ackerland vernichtet, wird Natur irreparabel zerstört. Wertlose Böden, wie der "Umweltspezialist" Siegfried Berger (SPD) sagte, gibt es nicht.
Jede Fläche ist Lebensraum für Insekten und Mikroorganismen, ein Kreislauf sich bedingender Systeme, den wir immer mehr zerstören. Jede weitere Versiegelung großer brachliegender Flächen gefährdet den natürlichen Wasserhaushalt und ist damit ein Klimakiller. Die Bundesregierung hat einen Verbrauch bis 2030 von 1 ha gerechnet auf 1.000 Einwohner für Siedlungs- und Gewerbebau vorgegeben. Ahrensfelde befindet sich mit den jüngsten Verbrauch schon im Jahr 2060. Da hilft auch keine Schönfärberei der Verwaltung oder Augenverschließen der Gemeindevertreter.
Nach einer repräsentativen Umfrage ist die Mehrheit der Ahrensfelder Einwohner, denn auch Kinder konnten darüber abstimmen, gegen diesen Plan. Zeigen Sie einmal wenigstens, werte Abgeordnete, dass Ihnen die Meinung Ihrer Wähler nicht egal ist und lehnen sie dieses Machwerk der evangelischen Kirche und ihrer Planer ab, so schön es auch auf den Zeichnungen aussieht, so blumenreich die Versprechen der Planer sind.
Sollten Sie als Gemeindevertreter diesen Plänen, den Ergebnissen der Offenlegung und ihren Auswertungen zustimmen, dann ist das der Tiefpunkt Ihrer schon in manchen Beschlüssen recht fraglichen bürgerfeindlichen Tätigkeit. Das ist meine felsenfeste und von tausenden Bürgern unterstützte Meinung. Punkt.
Fotos: Autor, Archiv, Plan Kilian-Gruppe