Nach der Wahl ist vor der Wahl (I)

Nämlich der für den Landtag. Aber das ist erst im September und um es vorweg zu sagen, wir sind gut aufgestellt. Und aus genau diesem Grund bin ich zur Auszählung der Stimmen der Briefwahl am Sonntag Abend in die Grundschule Lindenberg gegangen. Nicht aus Neugier, noch aus Misstrauen, sondern aus einer Art Pflichtgefühl heraus, dieser Wahl auch so eine demokratische Unterstützung zu geben. Fast alle geeigneten Räume waren zur Stimmauszählung der Briefwahlergebnisse umfunktioniert. Ich war gut drei Stunden dort und war überrascht und beeindruckt über die Anzahl der mehr oder weniger freiwilligen Helfer, die sich den Sonntagabend auf diese Art um die Ohren schlugen. Gut, es waren im Gros Angestellte der Gemeinde und dennoch Chapeau für dieses Engagement. 

Was habe ich in diesen drei Stunden bemerkt? An allen Tischen wurden überaus ernsthaft gearbeitet, Natürlich gab es anfangs bei einigen, wenigen Wahlbezirkssektoren organisatorische und technische  Irritationen, die aber schnell mit dem Blick in die Anleitungen behoben werden konnten. Um genau 18.00 Uhr brach Marco Jäger. seines Zeichens Kitaleiter in Blumberg, das Siegel für de Urne der Wahllokale Blumberg und Lindenberg. Dann wurden die Stimmen für die Gemeindevertretung (blaue Stimmzettel)  und danach für die Ortsbeiräte (lila Stimmzettel) ausgezählt. Alles gut organisiert und nach dem Zweiaugenprinzip. Von den vielen Briefwahltischen schien mir, den die Standesbeamtin unserer Gemeinde leitete oder vorstand, absolut der bestorganisierteste zu sein. Sie kann also nicht nur Ehen auf den Weg ins gemeinsame Leben schicken.

Ich war erstaunt über den hohen Anteil der Briefwähler. Nach drei Stunden Augenschein konnte ich sagen, alles lief korrekt und gut organisiert. Natürlich habe ich dabei auch den einen oder anderen Trend der Walentscheidung der Bürger mitbekommen und bin entsetzt, wie viele Ahrensfelder offenbar den Kandidaten der Alternative für Deutschlandihre ihre Stimme gegeben haben.  Diese Partei hat in der Gemeinde absolut nichts, aber wirklich nichts zur Verbesserung des Lebens und der Lösung anstehender Probleme beigetragen. Sie waren keine Opposition in der Gemeindevertretung, sondern eine Abnickfraktion auch bürgerfeindlicher Vorlagen. Das ist kein Denkzettel gegen die kommunale Politik in der Gemeinde, sondern ein hilfloses Mitschwimmen in dem Gros einer zum Teil bürgerfeindlichen  Kommunalpolitik, wo eigene Ideen Mangelware sind. Auch, wie ich glaube, eine Reaktion auf die desaströse Bundespolitik. 

Die Ahrensfelder gingen mehrheitlich zur Wahl, immerhin gaben 74,3 % aller Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Bei der Wahl für das EU-Parlament führt die AfD mit 27,7 %, gefolgt von der CDU mit 19,7 % und dem Bündnis Sarah Wagenknecht mit 17,5 %. In den Kreistag Barnim wurden 4 Ahrensfelder gewählt. Und um 2.15 Uhr stand das vorläufige Wahlergebnis für die Gemeindevertretung und die Ortsbeiräte fest. AfD 23,0 %, AWG 17,7 %, CDU 15,5 %, SPD 10,2 %, BVE 8,6 %, BfA 8,4 %, BvB 7,6 % Linke 4,8 % und Grüne 4,2 %.

Zum Vergleich die Wahlergebnisse von 2019.


Foto: privat, Statistiken: Gemeinde Ahrensfelde
 

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