Nach der Wahl ist vor der Wahl - Sachkundige Einwohner nur ein 20-Euro-Job? (V)
.jpg)
Ein Sachkundiger Einwohner sollte in seinem Ausschuss sachkundig sein oder sich wenigstens bei den Vorlagen sachkundig machen. Das heißt jedoch nicht, dass er ein Kenner der Materie, ein sogenannter Fachidiot sein muss. Denn entscheidender als wissen, ist handeln! Und er oder sie sollte auch das Wort ergreifen und eigene Meinung und die seiner Fraktion vertreten und so sein Recht auf Mitwirken in einem demokratischen Gremium wahrnehmen. Natürlich können die Ausschüsse nichts beschließen, aber ihre Empfehlungen spielen schon eine große Rolle bei der Diskussion und den Entscheidungen dann in der Gemeindevertretung. Hinzu kommt, dass die Gemeindevertreter unterschiedlichste Berufe und Erfahrungen haben und so manches Mal bei konkreten Vorlagen schlicht überfragt sind. Gut, wenn sie dann einen Sachkundigen Einwohner an der Seite haben, der mit ihnen die Vorlagen auf ein Für und Wider durchleuchtet.
Natürlich gibt es bewusst unterschwellige und auch offiziöse Meinungen, auch von Vorsitzenden von Ausschüssen, die die Bedeutung der Sachkundigen Einwohner, da sie kein Stimmrecht haben, herunter spielen. Jedoch in der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg heißt es: "Sachkundige Einwohner haben ein aktives Teilnahmerecht in dem Ausschuss, in den sie berufen sind." Ich verstehe also das aktive Teilnahmerecht, sich zu engagieren, sich einzubringen. Nun, das war nicht bei allen Mitgliedern in meinem Ausschuss so. Herr Wollermann, Ortsvorsteher aus Mehrow, kam erst gar nicht zu den Beratungen des Ausschusses und andere blieben sichtbar, aber unhörbar. Damit hatten sie ihre Funktion und ihren demokratischen Auftrag offensichtlich nicht verstanden.
Und in diesem Sinne werden ich auch die Arbeit der Sachkundigen Einwohner in den Ausschüssen verfolgen, natürlich sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Fotos: Autor, Cartoon TOONPOOL