Brandenburg wählt - einige ganz persönlichen Gedanken
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Werte verteidigen? In einem Land, in dem sich unsere Politiker in Kiew die Klinke in die Hand geben, das nach offiziellen internationalen Quellen seit 2014 seine russisch sprachige Bevölkerung nicht nur diskriminiert, sondern umbringt. Ein Staat, ohne Religionsfreiheit, der oppositionelle Parteien verboten hat wie auch unabhängige, freie TV- und Radiosender. In dem die Pressefreiheit abgeschafft wurde und der eines der korruptesten Länder der Welt ist. Wo Bücher von Dostojewskij, Tolstoi und Puschkin gegen die Memoiren des westukrainischen Faschisten und Nationalistenführer Bandera eingetauscht und dann verbrannt werden und Kampfeinheiten mit SS-Abzeichen marschieren, wie das italienische RAI TV gerade wieder dokumentierte. Das sollen unsere Werte sein? Meine jedenfalls nicht.
Wenn also die Leute auf den Plakaten für uns unbekannt sind, bleiben nur die Parteien. Und da ist es egal, ob sozi-rot, christlich-schwarz oder trampolin-grün gewählt wird. Alles Brüder gleicher Kappe. Denn wir haben doch seit 1990 gelernt, dass Demokratie eben nicht gleich Demokratie ist. Es ist ein abgekartetes Spiel, bei dem wir Ex-Ost-Bürger immer verlieren. Denn wir wählen keine Partei, sondern das System des Kapitals, in dem die Parteien sich nicht wirklich unterscheiden. Daher ändert sich nie etwas zum Guten. Bis auf eine Partei will keine wirklich Ami go home, eine für viele kluge Leute die Voraussetzung für Frieden und Freiheit, für Wohlstand in Deutschland. Leider schwächelt die Friedensbewegung, wohl auch deshalb, weil die Grünen und die SPD, die 1983 auf der Seite der Friedensaktionen standen. Heute würde sich ihr Parteigenosse Willy Brandt im Grabe umdrehen, der für Frieden und Entspannung zwischen Ost und West den Friedensnobelpreis erhielt.
Bundeskanzler Willy Brandt und Ministerpräsident Alexei Kossygin unterzeichnen am 12. August 1970 in Moskau den Moskauer Vertrag - Grundstein der neuen OstpolitikÜbrigens wird uns Wählern in anmaßender und entmündigender Weise von Herrn Mittelsten Scheid aus der westdeutschen Staubsaugerdynastie empfohlen: „Die Menschen sollten über die Folgen nachdenken, bevor sie bei den Landtagswahlen leichtfertig ein Kreuz auf dem Wahlzettel machen, das einfach nur ihrer Wut Ausdruck verleihen soll.“ Da erübrigt sich doch jeder Kommentar. Und der Moderator Thadeusz sagte im rbb nach dem Ausgang der Thüringen-Wahl, dass Thüringen ja ein unbedeutendes Land wäre, das ja nicht einmal ein DAX- oder M-DAX-Unternehmen hätte.

Aber lassen wir die große Politik beiseite, obwohl sie in unser aller Leben eingreift. Woidkes SPD findet bei uns nicht statt, also kaum wählbar. Aber warum sollte jemand von uns, der klar denken kann, die CDU wählen? Bei uns hat diese Partei mit Bürgermeister Gehrke, Frau Hübner und Herrn Meuschke dazu beigetragen, dass uns das Heimatgefühl in einer ausufernden Siedlungsansammlung abhanden gekommen ist. Für uns sind unsere Dörfer unsere Heimat, unser Lebensmittelpunkt. Aber für die, denen unsere CDU-Freunde seit Jahren Tür und Tor öffnen, egal ob LIDL, Bonava, EKD, Winter oder REWE, ist Ahrensfelde nur ein Standort. Und als Standort wird von den Unternehmen eine Gemeinde bezeichnet, in der es sich lohnt, unter Nutzung der vorhandene Infrastruktur, für die nicht ein Cent zu bezahlen ist, dort hohe und höchste Profite zu erzielen. Dass damit teilweise auch dem Bedarf der Bevölkerung vor Ort entsprochen wird (REWE in Blumberg) ist ein Nebeneffekt, der den Bürgern diese Investition schmackhaft macht, ja machen soll.
Das ist vielleicht harter Tabak, aber das sind so Gedanken vor der Wahl, die dem Einen oder Anderen durch den Kopf gehen können, wenn er sein Kreuz auf den Wahlzetteln macht. Denn ich bin nun einmal studierter Philosoph - (damit will ich nicht prahlen, das ist Quatsch, denn das ist eigentlich eine brotlose Wissenschaft in einer Zeit, in der jeder Minister bei uns werden konnte, der keine abgeschlossene oder überhaupt keine Ausbildung hat) - aber ich sehe die Dinge nun einmal umfassender, denn Alles hängt mit Allem zusammen, meine ich sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Foto: Autor, Cartoon Mirco Tomicek, Zeitgeschehen, TASS