Tag der Demokratie - das muss doch gefeiert werden, oder?
Die Mehrheit der Einwohner will ihren dörflichen Charakter oder was davon noch übrig geblieben ist, behalten und Heimatgefühl pflegen. Aber Ahrensfelde entwickelte sich auch dank CDU-Bürgermeister und CDU- Vorsitz in der Gemeindevertretung immer mehr zu einer zersiedelten gesichtslosen Großgemeinde ohne Rücksicht auf die Wünsche der Bürger, ohne Rücksicht auf landwirtschaftlich bearbeitete Äcker, ohne Rücksicht auf Natur und Umwelt. Natürlich alles im Rahmen der Gesetze. Ist also unseren Kommunalpolitikern ziemlich egal, was die Bürger wollen, wie zwei Umfragen dokumentierten? Da haben die Gemeindevertreter Demokratie irgendwie falsch verstanden. Denn Demokratie heißt auch Entscheidung für und durch die Betroffenen und das sind nicht in erster Linie die Investoren.
Daher können Sie wählen wen und was Sie wollen. Es ändert sich nichts. Es darf sich nichts ändern, das ist das System von ganz oben bis ganz unten bei uns. Und es ändert sich nichts, so lange wir Parteien und ihre Anhängsel wählen, statt bei den Problemfeldern die Bürger auszuwählen und wählen, die als Experten gelten mit Erfahrung, Bildung, Mut und Visionen, die Liste der Probleme Schritt für Schritt abzuarbeiten. Wie gesagt, Problemlöser. Denn Probleme sind niemals in gleicher Denkweise zu lösen, wie sie entstanden sind.
Warum aber werden solche Leute, die zuhauf in unserer Gemeinde leben, nicht wenigstens vor Entscheidungen in Workshops, Bürgerräten oder Arbeitsgruppen einbezogen? Warum gibt es kein Senioren- und Behindertenbeirat, der eine echte Mitsprache bei Entscheidungen hat, die das Lebensumfeld der Menschen mit Handicap und im fortgeschrittenen Alter hätten? Das sind heute Leute, die höhere Ansprüche, als Kaffeekränzchen, Bingo und Spielenachmittag haben. Wir Senioren verstehen Demokratie als Aufforderung, uns in die ureigensten Angelegenheiten einzumischen!
Ja, zu viel Mitsprache ist eben lästig, besonders für jene, die sich selbst sehr wichtig nehmen, die sich untereinander für sehr wichtig halten und für die wir Einwohner, unsere Wünsche und Vorstellungen eher störend sind im Eiapopeia. Die sich jetzt diesen Schuh anziehen, werden nun entrüstet sein und auf die Erfolge verweisen, die es zweifellos gibt, die aber oft neue Probleme geschaffen haben. Wer es ernst meint mit der Demokratie, lässt die Bürger nicht sinnbildlich vor der Tür stehen, zwängt sie nicht in einen Abstellraum und für den ist die Bürgerfragestunde keine 30 Minuten.In diesem Sinne ermuntere ich alle einmal über echte direkte demokratische Selbstverwaltung nachzudenken, so wie ich, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
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