Was wir uns leisten, leisten können und wollen?

 

Im Sozial- und Kulturausschuss steht am kommenden Montag auf der Tagesordnung  die "Beratung über die Anträge der Vereine gemäß Richtlinie zur Förderung kultureller Maßnahmen, Projekte und Einrichtungen sowie Richtlinie über die Vergabe von Zuschüssen für die Sportvereinsarbeit". Da macht unsere Gemeinde eine Menge Geld locker und meist gut angelegtes Geld. Insgesamt sind es bei 51 Vorhaben und Anträgen 351.191,93 Euro. Und Vieles davon sind freiwillige Leistungen zur Unterstützung des Ehrenamtes, was nur zu begrüßen ist. Als ich vor vielen Jahrzehnten noch Redakteur der Wirtschaftsredaktion von Radio DDR war, hatte ich eine eigene Sendereihe "Gedanken um Zahlen und Begriffe". Und seitdem schaue ich immer hinter Zahlen und mache mir so meine Gedanken. Gleichzeitig will ich ja in meinem Blog "Moreikes Ahrensfelde" sachlich informieren, einfach, weil nicht jeder Bürger weiß, wie unser Haushalt aussieht und was wir uns leisten wollen.

Fangen wir bei den Senioren an, was für 2025 für sie geplant ist. Bei nun 14.459 Einwohnern leben in der Gemeinde 3.419 Menschen, die als Senioren gelten. Für sie sind 2025 immerhin aus unserem Haushalt 24.595 Euro geplant, das sind nach Adam Riese exakt 7,19 Euro auf das ganze Jahr pro Person aus der Silbergeneration. 

Den größten Brocken in diesen Mitteln machen unsere Sportvereine aus. Ich will das völlig wertungsfrei und ohne jeden gehässigen Hintergedanken einmal auflisten, um hier gleich jeden Aufschrei die Luft zu nehmen. Fair und nicht Nachtreten, liebe Sportfreunde. Schließlich war ich einmal Gesamtberliner Meister im Ringen.

Der Blumberger Ballsportverein BSV zählt 261 Mitglieder und beantragt für Grundförderung, Betriebskosten und zwei Mähroboter (11.768 €) insgesamt 35.324 Euro. Das sind je Mitglied die stolze Summe von 135,34 Euro. Der Lindenberger Turn- und Sportverein 1994 e.V. hat etwa 450 Mitglieder, die genaue Anzahl geht aus dem Antrag nicht hervor. Er hat Sparten, die auf Bundesniveau kämpfen, wie die Bogenschützen, die auch ihren eigenen neuen Platz haben, weil der alte der Grundschule weichen musste.

Der Lindenberger TSV beantragt für Grundförderung, Betriebskostenzuschuss und weitere Zuschüsse 44.690 Euro. Das sind pro Mitglied rund 99,30 Euro. 

Der größte Sportverein in der Gemeinde ist der SV 1908 "Grün-Weiß" Ahrensfelde e.V. Er beantragt eine Grundförderung, Betriebskostenzuschuss und Mietkostenzuschuss von immerhin 81.445 Euro. Rechnet man den Platzwart hinzu, der hier noch nicht erscheint, sind es sicher über 100.000 Euro. Aber gehen wir von der beantragten Summe aus, so sind das bei 991 Mitgliedern, von denen zugegebener Maßen wie auch bei den anderen Vereinen nicht alle aus unserer Gemeinde kommen, rund 82,20 Euro.

Soweit also die öffentlichen Zahlen als reine Information ohne jede Wertung, über die die Gemeindevertretung in einer ihrer nächsten Sitzungen zu entscheiden hat. Dass da noch wesentlich anderes mehr auf der Tagesordnung stehen wird, darüber werde ich natürlich berichten, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.

Fotos: Autor, Archiv Hartmut Moreike, Deutscher Schützenbund

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