Wer Waffen liefert - will töten helfen

Heute, am 21. September, ist der Internationale Weltfriedenstag. Und obwohl es in der Präambel unseres Grundgesetzes steht, ist Deutschland einer der größten Waffenlieferanten in Kriegsgebiete. "Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen..." Was also, frage ich, ist ein Grundgesetz wert, auf das die Regierung zwar geschworen hat, aber das sie so missachtet? Was ist der Eid der führenden Politiker unseres Landes wert, der für sie nicht bindend zu sein scheint, wie der Eid, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden? Jeder Parksünder aber wird fleißig zur Kasse gebeten. 

Nun werden Kleingeister bei uns sagen, das geht uns in Ahrensfelde nichts an oder da können wir ohnehin nichts machen! Doch, können wir, denn die Milliarden, die in die Taschen der Rüstungsindustrie und zum Teil als Geschenk an Kriegsparteien, ob Israel oder Ukraine fließen, fehlen bei uns in den Kassen für Krankenhäuser und Schulen, für Kita und die Ausbildung von Pflegekräften und Ärzten, von Erziehern und Lehrern. Und auch für unsere Ortsumfahrung! Mit Waffen hat noch niemand in der Geschichte den Frieden befördert. Ich als Kriegskind, das mehr als einmal dem Tod in Berlin und in Dresden entronnen ist, der Vater, Onkel und Tanten sowie viele seiner Verwandten in dem unseligen Sterben verloren hat, habe das Recht, diese Regierung und die, die Waffen segnen und die für immer stärkere und immer mehr Waffen für Krieg propagieren, anzuklagen. Diese Händler des Todes.

Ein Buch, das ich nicht nur als Kind des Krieges, sondern als sein Opfer schrieb, als Botschafter des Erinnerns

Wer Waffen liefert, will helfen, zu töten! Das ist sicher hart, aber das ist schließlich die Quintessenz, wenn ich diesen Prozess zu Ende denke. Natürlich, so tönen Strack-Zimmermann, Hofreiter, Kiesewetter und Co., dass sie für den Frieden auf sehr seltsame wie todbringende Weise sind und der Obergefreite der Reserve Pistorius will uns kriegsbereit machen, falls der "Russe", diesen abwertenden Jargon kenne ich, vor unserer Tür steht. Natürlich wissen all diese Hetzer und und Kriegstrommler, dass das nie eintreten wird. Denn Putin ist natürlich kein lupenreiner wenn überhaupt Demokrat. Aber blöd ist er nicht, dass er ein Nato-Land überfällt, wonach alle NATO-Länder ein schließlich der USA nach Artikel 5 der Nato-Verträge dieses Land geschlossen verteidigen müssen. Wird also der sogenannte Bündnisfall ausgerufen, müssen NATO-Mitglieder laut Vertrag Maßnahmen treffen, "um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wieder herzustellen und zu erhalten". Ausdrücklich wird erwähnt "einschließlich der Anwendung von Waffengewalt." Ganz abgesehen davon ist ja die NATO jetzt schon voll involviert in der Ukraine, nicht nur mit Waffenlieferungen, Ausbildung von Piloten und Raketentechnikern, sondern auch vor Ort mit Ausbildern und Spezialisten. Sie warten nicht erst, bis der Bündnisfall eintritt. 

Also ist meiner Meinung dieses ganze warnende Geschrei, dass der Russe bald an unserer Grenze steht, ein Geschenk für die amerikanische und deutsche Rüstungsindustrie und die Militärs, ihre alten Waffen in Kriegen, ob Gaza oder Ukraine, zu verballern und neue, moderne Waffensysteme herzustellen. Über die Hälfte aller Waffen in der Welt werden in den USA produziert. Und wer im Airbus in den Urlaub fliegt, ahnt nicht, das der Konzern Airbus das größte Rüstungsunternehmen in Deutschland ist, weit vor der Granatenschmiede Rheinmetall. Gleichzeitig sind diese Kriegssirenen ein Mittel, die Deutschen von der katastrophalen, bürgerfeindlichen und unsozialen Regierungspolitik abzulenken. Und Scholz erweist sich seiner Rolle als gehorsamer Freund der USA würdig und lässt ab 2025 US-Raketen und Marschflugkörper (Tomahawk -  siehe Bild) in Deutschland stationieren. Das macht uns nicht sicherer, wie er natürlich weiß, sondern zum Ziel auch taktischer atomarer Raketen.

Der Internationale Weltfriedenstag ist ein Warnruf und ein Appell, denn mit einem Bruchteil des Geldes, das für Rüstung und Krieg ausgegeben wird, könnte man den Hungertod in der Welt besiegen, Forschungen gegen Pandemien und Krankheiten wie Krebs  zum Erfolg führen und Umweltprobleme lösen. Also das Leben von Milliarden Menschen verbessern. 

Und deshalb stehe ich auch am Montag wieder mit zwei, drei dutzend Gleichgesinnter an der belebten Kreuzung Dorfstraße/Lindenberger Straße mit den Fahnen der Friedenstaube auf blauem Grund. Und immer mehr Autofahrer begrüßen hupend dieses Engagement und halten den Daumen hoch. Nur unsere 158n-Demonstranten sind da leider nicht zu sehen. Ist eine Straße wichtiger als der Frieden? Das frage ich mich sachlich, kritisch und optimistisch wie immer und werde, wie hoffentlich viele Ahrensfelder am 3. Oktober zur Friedensdemonstration nach Berlin fahren.

Fotos: Archiv Zeitgeschehen, Autor, Cartoon Movement T. Royaards





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