30.000 Aufrufe - eine Zahl zur Freude und zum Nachdenken
Und dann wurde ich schon gefragt, warum schreibst du
eigentlich deinen Blog, mit dem du dir nicht nur Freunde machst? Nun ob Freund
oder so genannte Gegner, ich schreibe, weil es in dieser Art so persönlich sonst niemand anderes macht.
Mein Motiv besteht auch darin, die Ahrensfelder ehrlich und sachlich, natürlich mit meinen Gedanken und Einschätzungen zu informieren, was so in
unserer Gemeinde geschieht oder unterlassen wird, weil die Einwohner ein Recht
darauf haben und dieses Recht vielfach beschnitten und zensiert wird. Ich muss
auch darüber schreiben, wie Kommunalpolitik bei uns so funktioniert und wie Bürgerbeteiligung
verstanden und diskreditiert wird. Ich werde weiter offenlegen, wie Macht,
Informationsvorteile und Funktionen missbraucht werden. Das ist mein Recht und
meine Pflicht als engagierter, unabhängiger Bürger von
Ahrensfelde.
Ich weigere mich also, eigenständiges Denken aufzugeben. Denn nichts gleicht der Lüge so sehr wie die Wahrheit. Und ich staune jedes Mal in der Gemeindevertretung, wie wenig Vernunft und Bürgersinn dort zu sein scheint und wie viel Ignoranz und lächerliche Selbstdarstellung zu Tage treten. Wie offen und schamlos gibt es Interessen geleitetes Abstimmen. Wir haben eine neue Gemeindevertretung und meine ohnehin schwache Hoffnung auf einen Reset bekam sofort einen Dämpfer mit diesen merkwürdigen Fraktionszusammenschlüssen, ein Provinz-Theater, das weder der Gemeindevertretung und erst recht nicht den Wählern dient.
Wir haben so viel Probleme und kommunale Baustellen und es tut mir leid, liebe Gemeindevertreter, Kommunalpolitik heißt in erster Linie, Probleme in der Gemeinde zu lösen. Da ist der wachsende Verkehr mit Lärm und Umweltverschmutzung, der durch Neusiedlungen von den Gemeindevertretern, von wem sonst, angeheizt wird. Das ist die fatale Umweltzerstörung ebenfalls durch Siedlungsbau in der Ulmenallee oder der Birkholzer Allee. Es ist die katastrophale ärztlicher Versorgung und das Fehlen von jeglichen Freizeiteinrichtungen, von einfachen Dienstleistungen wie Wäscherei oder Schuhreparatur und anspruchsvoller Gastronomie. Es ist das Problem der stationären Pflege vor Ort in allen seinen Facetten und eine sinnvolle von der Bevölkerung getragene Ortssatzung und von Ortsentwicklungsplänen, die Wildwuchs verhindern, den Rest dörflichen Charakter weiter zerstören.
Und Herr Gehrke, kommen Sie nicht wieder mit der alten Kamelle, die Bürger hätten es 1990 nicht gewollt, weil es in der DDR zu viele Vorschriften gab. Heute haben wir nicht weniger Vorschriften, aber seit 1990 haben sich das Land und auch Ahrensfelde total verändert und entwickelt, die absolute Mehrzahl der Ahrensfelder sind heute seit 1990 zugezogen.
Und nun, komme mir keiner von der Ahrensfelder Wählergemeinschaft oder sonst wo, dieser ganzen Gesellschaft der Abnicker der Vorschläge von Bürgermeister Gehrke, und seien sie noch so fraglich und bürgerfeindlich, die da meinen, ich sei ein Störenfried der Gemeinde. Ich bin kein Idiot, der die Welt retten will. Aus diesem Alter bin ich längst entwachsen. Nein, ich bin ein Verantwortungsbürger (Sie werden das Wort umsonst im Duden suchen) mit wachem Verstand, dem nur am Herzen liegt, die Gemeinde endlich vom Filz und Mehltau zu befreien und freundlich, frei und lebens- wie liebenswert zu machen. Und niemand soll hoffen, ich werde ruhiger mit den Jahren. Es ist erstaunlich, wie ein Ziel, etwa eine wirkliche Bürgerbeteiligung durchzusetzen, das ich intensiv trotz aller Widerstände verfolge, mich jung und frisch erhält. Und das bin ich meiner Frau Alla, meinen Freunden überall und den Mitstreitern in Ahrensfelde schuldig.