Der Weltraum ist uns Ahrensfelder näher als wir denken

Am 4. Oktober 1957 um 19.28,34 Uhr hob vom Raumraumflughafen Baikonur der kleine Erdtrabant Sputnik I mit einem Durchmesser von  nur 58 Zentimetern und einem Gewicht von 83,6 Kilogramm ab und hat eine neue Epoche eingeleitet.  Das Tor zum Weltall war aufgestoßen. Seitdem eröffnet dieser denkwürdige Tag die "Internationale Weltraumwoche". Für mich ein Moment, an dem ich mich eines Freundes erinnere, den Kosmonauten Dr. Walerij Bykowski, den ich erst im Sternenstädtchen bei Moskau traf und später als Direktor im Haus der Sowjetischen Wissenschaft und Kultur, wo wir Freunde wurden.  

Dieser eher kleine große Weltraumfahrer, aus der Gagarinschen Garde war dreimal im All. Und zweimal waren es Premieren. Er flog mit der ersten Frau in den Kosmos, mit Valentina Tereschkowa und dann mit dem ersten Deutschen im All Sigmund Jähn. Und weil natürlich die Frage aufkommt, lohnen sich die enormen Aufwendungen eigentlich für uns auf der Erde, will ich als Beispiel an den Flug Bykowskis 1976 mit Sojus 22 erinnern, als die Multispektrakamera MKF 6 aus dem Kombinat VEB Carl-Zeiss Jena an Bord war.  

Wieder eine Weltpremiere, denn nun war erstmals überhaupt die Möglichkeit der kosmischen Fernerkundung der Erdoberfläche gegeben. Und es war wieder Schicksal, dass ich später mit Klaus Kamel einen Wissenschaftler kennenlernte und noch heute befreundet bin, der am Projekt MKF 6 beteiligt war. Wie das Leben so spielt oder vielleicht ein Zeichen meiner Umtriebigkeit. Ich wollte immer da sein, wo was los war und interessante Menschen sind, Journalistenblut.

Mit der MKF 6 konnten Geländestreifen von etwa 225 km Breite und 155 km Länge bei einer Flughöhe von 350 km und einer Auflösung von etwa 10–20 Metern erfasst werden. Die entstandenen Kamerabilder wurden vielfältig genutzt zur Suche nach Bodenschätzen, wie Kupfer und Erdgas, zur Beurteilung land- und forstwirtschaftlicher Kulturen und Flächen. Ja selbst zur Bestimmung des Erntezeitpunktes. Zum Kartografieren selbstverständlich, zur Beurteilung von Wasser- und Bodenqualität, zur Umweltforschung, für meteorologische Aussagen und auch für die militärische Aufklärung. Die Bedeutung kann also nicht überschätzt werden.

Diese Erfahrungen und die optischen Geräte von Carl-Zeiss Jena dienen in der Folgezeit auch der NASA für Fernerkundungen im Weltraum, beim Mondprogramm, dem VEGA-Programm und anderen. 

Heute umrunden etwas 7.500  Satelliten unsere Erde (Stand 31.Mai 2023).  Leider sind viele für militärische Zwecke als Weltraumspione ins All befördert worden. Und es gibt sogar Träume von einem Space-War, Weltraumkrieg.  Aber hunderte von diesen Erdtrabanten dienen auch der Wissenschaft, wie das Erdbeobachtungsprogram Copernicus.  Vertiefen unser Wissen über Erde, Mond, Sonnensystem, Universum, Raumfahrt und Leben im All.  Und viele hundert auch unserem heutigen Leben. So für die Navigation der Schifffahrt, auch unserer Autos durch GPS. Und hier kommen wir Ahrensfelder endlich ins Spiel, aber auch dadurch, dass tausende kleine Satelliten das Internet in jeden Winkel der Erde bringen, GPS-Navigation für Autos und Fracht- wie Kreuzfahrtschiffe und für Rundfunk- und TV-Programme durchs  All kreisen.  

Das ist kein Fass ohne Boden, denn schon heute wirft die Raumfahrt wirtschaftliche Erträge ab, so  Unternehmen rund um die Satellitenkommunikation, Start-Ups und Unternehmen, die mit frei zugänglichen Daten von Erdbeobachtungsprogrammen arbeiten, die privaten Raumfahrt, Transport ins All und vieles mehr. Neuerdings gibt es Weltraumtourismus für Leute, die viel, sehr viel Geld haben und sich auf der Erde schon alles geleistet haben. Es wird daran gearbeitet, eine Forschungsstation auf dem Mond zu installieren und das Ausbeuten der Schätzer des Erdtrabanten durch Space Mining zu betreiben. Es wird noch auf lange zeit eine Fiction bleiben für eine menschliche Siedlung auf dem Mars.

Aber ich bleibe mit beiden Beinen auf der Erde und in Ahrensfelde, wo ich genug zu berichten und kommentieren habe, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.

Fotos: Autor (3), Archiv Hartmut Moreike


Übrigens: Statistisch hat jeder Einwohner Ahrensfeldes meinen Blog mindestens zweimal hochgeladen und vielleicht sogar gelesen. Danke!




 Am 4. Oktober 1957 um 19.28,34 Uhr hob vom Raumraumflughafen Baikonur der kleine Erdtrabant Sputnik I mit einem Durchmesser von  nur 58 Zentimetern und einem Gewicht von 83,6 Kilogramm ab und hat eine neue Epoche eingeleitet.  Das Tor zum Weltall war aufgestoßen. Seitdem eröffnet dieser denkwürdige Tag die "Internationale Weltraumwoche". Für mich ein Moment, an dem ich mich eines Freundes erinnere, den Kosmonauten Dr. Walerij Bykowski, den ich erst im Sternenstädtchen bei Moskau traf und später als Direktor im Haus der Sowjetischen Wissenschaft und Kultur, wo wir Freunde wurden.  

Dieser eher kleine große Weltraumfahrer, aus der Gagarinschen Grade war dreimal im All. Und zweimal waren es Premieren. Er flog mit der ersten Frau in den Kosmos, mit Valentina Tereschkowa und dann mit dem ersten Deutschen im All Sigmund Jähn. Und weil natürlich die Frage aufkommt, lohnen sich die enormen Aufwendungen eigentlich für uns auf der Erde, will ich als Beispiel an den Flug Bykowskis 1976 mit Sojus 22 erinnern, als die Multispektrakamera MKF 6 aus dem Kombinat VEB Carl-Zeiss Jena an Bord war.  

Wieder eine Weltpremiere, denn nun war erstmals überhaupt die Möglichkeit der kosmischen Fernerkundung der Erdoberfläche gegeben. Und es war wieder Schicksal, dass ich später mit Klaus Kamel einen Wissenschaftler kennenlernte und noch heute befreundet bin, der am Projekt
MKF 6 beteiligt war. Wie das Leben so spielt oder vielleicht ein Zeichen meiner Umtriebigkeit. Ich wollte immer da sein, wo was los war und interessante Menschen sind, Journalistenblut.
Mit der MKF 6 konnten Geländestreifen von etwa 225 km Breite und 155 km Länge bei einer Flughöhe von 350 km und einer Auflösung von etwa 10–20 Metern erfasst werden. Die entstandenen Kamerabilder wurden vielfältig genutzt zur Suche nach Bodenschätzen, wie Kupfer und Erdgas, zur Beurteilung land- und forstwirtschaftlicher Kulturen und Flächen. Ja selbst zur Bestimmung des Erntezeitpunktes. Zum Kartografieren selbstverständlich, zur Beurteilung von Wasser- und Bodenqualität, zur Umweltforschung, für meteorologische Aussagen und auch für die militärische Aufklärung. Die Bedeutung kann also nicht überschätzt werden.

Diese Erfahrungen und die optischen Geräte von Carl-Zeiss Jena dienen in der Folgezeit auch der NASA für Fernerkundungen im Weltraum, beim Mondprogramm, dem VEGA-Programm und anderen. 
Heute umrunden etwas 7.500  Satelliten unsere Erde (Stand 31.Mai 2023).  Leider sind viele für militärische Zwecke als Weltraumspione ins All befördert worden. Und es gibt sogar Träume von einem Space-War, Weltraumkrieg.  Aber hunderte von diesen Erdtrabanten dienen auch der Wissenschaft, wie das Erdbeobachtungsprogram Copernicus.  Vertiefen unser Wissen über Erde, Mond, Sonnensystem, Universum, Raumfahrt und Leben im All.  Und viele hundert auch unserem heutigen Leben. So für die Navigation der Schifffahrt, auch unserer Autos durch GPS. Und hier kommen wir Ahrensfelder endlich ins Spiel, aber auch dadurch, dass tausende kleine Satelliten das Internet in jeden Winkel der Erde bringen, GPS-Navigation für Autos und Fracht- wie Kreuzfahrtschiffe und für Rundfunk- und TV-Programme durchs  All kreisen.  
Das ist kein Fass ohne Boden, denn schon heute wirft die Raumfahrt wirtschaftliche Erträge ab, so  Unternehmen rund um die Satellitenkommunikation, Start-Ups und Unternehmen, die mit frei zugänglichen Daten von Erdbeobachtungsprogrammen arbeiten, die privaten Raumfahrt, Transport ins All und vieles mehr. Neuerdings gibt es Weltraumtourismus für Leute, die viel, sehr viel Geld haben und sich auf der Erde schon alles geleistet haben. Es wird daran gearbeitet, eine Forschungsstation auf dem Mond zu installieren und das Ausbeuten der Schätzer des Erdtrabanten durch Space Mining zu betreiben. Es wird noch auf lange zeit eine Fiction bleiben für eine menschliche Siedlung auf dem Mars.


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