Warum der Umgang mit dem Umweltbericht in Ahrensfelde Fragen aufwirft
Was die geschützten Tierarten betrifft, etwa Fledermäuse, Amphibien oder Vögel, da gibt es strenge Auflagen für die Umsiedlung in andere Habitate, die Vergrämung und was da sonst noch alles an weniger sinnvollen und unsinnigen Vorschriften vorhanden sind. Da gibt es Auflagen der Kontrolle. Sie werden Monitoring genannt und sind alle zwei Jahre durchzuführen. Die Ergebnisse sind dem Landkreis zu berichten. Aber hier versagt meiner Meinung nach das Umweltinformationsgesetz (UIG) bei uns. Denn mein Auskunftsersuchen als Sachkundiger Einwohner allein zur Teilnahme an ein Monitoring, wurde abgelehnt und ich bin mir heute noch nicht ganz klar darüber, inwieweit das ungesetzlich nach der Kommunalverfassung war oder sogar zur Verschleierung von Problemen diente? Denn so ein Monitoring erfordert Sachkunde und Geld. Und noch eine Frage sei erlaubt. Wenn stets die gleichen Büros die Gutachten in Auftrag bekommen, zeigt das zwar eine enge Zusammenarbeit, aber andererseits birgt es Gefahren von Gefälligkeitsgutachten, oder?
Dass übrigens Umweltbelastung etwa Lärm nur grob geschätzt wird, wie von meinem Grundstück aus, ist eine andere recht seltsame, doch wohl normale Sache. Und so wurde ja auch das Volleyballfeld nur fünfzig Meter an die Häuser der Goethe-Siedlung angelegt, weil es Grün-Weiß nicht nötig hat, Anwohnerinteressen zu berücksichtigen, obwohl das eine Bedingung für die halbe Million Fördermittel für den Sportplatz der Zukunft vom Land war. Bürgermeister Gehrke wird wieder behaupten, das habe die Gemeindevertretung so beschlossen. Hat sie das wirklich? Baukultur ist, wenn einem das Herz aufgeht, bei Bonava kam es bei mir fast zu einem Herzstillstand.
Reihenhäuser "In den Obstwiesen" - dörflicher Charakter?
Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt haben nachgewiesen, dass die Vielfalt von Insekten von der Landnutzung abhängt. Niedrigwachsende Vegetation hat 58 Prozent mehr Artenvielfalt an Insekten als Wälder, von Siedlungen ganz zu schweigen. Insofern sind die idyllischen "Obstgärten" von Bonava ein millionenfacher Insektenfriedhof. Und die EKBO-Siedlung entlang der Lindenberger Straße eifert dem unchristlich nach. Denn nach dem Gott auch die Insekten geschaffen hatte, sagte er, es sei wohlgetan. Insekten, das ist Grundschulstoff, spielen eine Schlüsselrolle in der Natur. Sie bestäuben Pflanzen, darunter zahlreiche Nutzpflanzen, die für unsere Ernährung essenziell sind. Gleichzeitig tragen sie zur Fruchtbarkeit der Böden bei, indem sie organisches Material zersetzen. Zudem dienen sie als unverzichtbare Nahrungsquelle für viele andere Tierarten. Albert Einstein sagte voraus: "Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr."
Was nützt es unteranderem da auch, die Öffentlichkeit frühzeitig - auch da gibt es unterschiedliche Auffassungen zu unserem Fachbereich
Ortsentwicklung, was frühzeitig heißt - einzubeziehen, wenn ihre Vorschläge und
Hinweise allesamt als nicht relevant abgetan werden. Nun hat jeder von uns,
also jeder Ahrensfelder das Recht, die Umweltinformationen einzusehen. Die
Antragsberechtigung ist, das scheint nicht überall klar zu sein, auch
nicht an ein bestimmtes Interesse geknüpft, noch müssen Beweggründe oder
Motivation begründet werden.
Nur einen ganz fiesen Haken hat dieses Recht. Nein, nicht der
Antrag, bei dem leistet die Verwaltung sogar Hilfe. Es können Kosten entstehen,
Verwaltungskosten. Die Gebühren für solche Auskünfte richten sich nach dem
Personal- und Zeitaufwand und schlagen mit 12,75 Euro für jede angefangene Viertelstunde
zu Buche. Und wenn in der Verwaltung die Mitarbeiter schon stark belastet und
die Akten nicht gleich zu Hand sind, läppert sich schnell etwas zusammen. Also
überlegt sich der gescheite Bürger, ob er von seinem Informationsrecht nach dem
Umweltinformationsgesetz Gebrauch macht.
Deshalb mein Tipp, stellen Sie ihre Fragen dazu im Ausschuss für Wirtschaft, Bauwesen, Natur und Umwelt oder in der Beratung der Gemeindevertreter. Soweit einige Gedanken zum Umweltbericht sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Fotos: Autor (3) Archiv (1)