80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus und Erinnerungskultur

Der Kalender des Jahres 2025 ist voller Jubiläen. Ja, vor 650. Jahren tauchte Ahrensfelde das erste Mal in den Chroniken auf.  Aber ich gestatte mir auf ein viel späteres Ereignis einzugehen, den 80. Jahrestag der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus nach einem langen Opfergang der Roten Armee von Moskau nach Berlin. Auch in Ahrensfelde befindet sich ein Ehrenfriedhof für 167 Rotarmisten, die im Sturm auf Berlin und selbst hier noch in den letzten Apriltagen 1945 in und um Ahrensfelde gefallen waren.


Nun ist es Konsens, dass zu runden Jubiläen die Gemeinde die Vorbereitung und Durchführung von einer dem Anlass würdigen Veranstaltung übernimmt. Dazu gehört auch, dieses Ehrenmal in einen Zustand zu versetzen, dass wir uns nicht schämen müssen. 

Eine Reihe von vertrocknetem Strauchwerk wurde entfernt. Es muss nun im Vorfeld dieses Gedenktages ersetzt werden. Ob dazu Mittel der Kriegsgräberfürsorge zu beantragen sind oder aus der Kasse der Gemeinde bezahlt werden, muss die Gemeindevertretung entscheiden. Aber jetzt ist höchste Zeit, die Sachen zu entscheiden und zu planen

Denn bei allen politischen Spannungen und der allgemein geförderten, von Politikern und der Presse angefeuerten  Russophobie, hat die Befreiung vom Faschismus durch die Rote Armee vor 80 Jahren mit den aktuellen Ereignissen absolut nichts zu tun. Die Befreiung auch Ahrensfeldes am 21. April 1945 vom Faschismus ist Teil unserer Geschichte. Dieser Tag gehört ebenso zur Erinnerungskultur, wie die Verbrechen und die millionenfachen Opfer des nationalsozialistischen Terrors und des Völkermords nicht zu vergessen. Im Ortsbeirat von Ahrensfelde habe ich das angesprochen und hatte das Gefühl, dass das auf offene Ohren fiel, mehr noch, auch bei Frau Karger, der Ortsvorsteherin. 

Der entscheidende Tagesordnungspunkt aber war der Ausbau der Lessingstraße in Ahrensfelde. Dort gibt es etwa 20 Grundstücke. 12 Anwohner waren erschienen. Nach dem Vorstellen des Projektes hatten sie viele Fragen zum Schutz der Bäume,  den Parkplätzen, der Straßenbreite, der Entwässerung und einige Vorschläge. Bei einem Beitrag konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Es hieß sinngemäß: Könnte man nicht den Gehweg schmaler machen, um Parkmöglichkeiten zu begünstigen. Es gäbe nur wenige Anwohner zu Fuß, die meisten kommen mit dem Auto. Also da zahlen wir Einwohner den Bewohnern der Lessingstraße, eine zugegeben notwendig zu rekonstruierende Straße für eine Schlappe Million. Nach einem Projekt, für das die Anwohner nur für ihre Auffahrt zahlen müssen und nicht zu 55 Prozent am Ausbau beteiligt werden, und dann sind sie unsolidarisch und beschränken Rollstuhl- und Nutzern von Rollatoren die Bewegungsfreiheit. 

Auch dass die Sicherheit von Fußgängern beim LKW-Verkehr zweitranging schien. Wir sind alle Fußgänger, einige manchmal und andere nur! Das waren zudem persönliche Eindrücke aus der Januar-Beratung des Ahrensfelder Ortsbeirates

Ach ja, die Sitzung des Hautausschusses im Februar fällt wieder einmal aus. Warum? Das wusste der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses Stock auf meine Frage auch nicht???!!! Ich meine, nicht nur die Mitglieder des Ausschusses, auch die Gemeindevertreter, ja sogar die Einwohner haben ein Recht zu erfahren, warum Ausschüsse ausfallen. Nun hat der Hauptausschuss nach der Kommunalverfassung § 50 "die Arbeiten der Ausschüsse aufeinander abzustimmen und kann zu jeder Stellungnahme eines anderen Ausschusses eine eigene Stellungnahme gegenüber der Gemeindevertretung abgeben". Warum das in Ahrensfelde seit Jahren nicht erfolgt, ist bezeichnend. Noch Fragen? Mir gehen sie jedenfalls einfach nicht aus, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.

Fotos: Autor, Archiv


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