Warum die magere Einwohnerbeteiligungssatzung so ist wie sie ist?
Unsere Einwohnerbeteiligungssatzung ist die Satzung einer direkten Demokratie im Embrional-Zustand. Denn die Mitarbeit der Bewohner unserer Gemeinde, und zwar aller, die wollen und dazu fähig sind, ist das Rückgrat der kommunalen Selbstverwaltung. Wenn kein Wille erkennbar ist, hier etwas zu ändern, ist das nicht ein Zeichen von Ignoranz gegenüber den Einwohnern und zeugt von dümmlicher Selbstüberschätzung? Es ist doch eine Sache der Logik, dass unter mehr als 14.200 Einwohnern, dass also in der Bürgerschaft mehr Sachkenntnis und Intelligenz vorhanden sein muss, als in der 22-köpfigen Gemeindevertretung und der Hundertschaft im Rathaus. Das ist rein mathematisch beweisbar, ohne jemanden zu nahe zu treten. Und das zu ignorieren, dient doch nicht der Entwicklung unserer Gemeinde, oder?
Das ehrenamtliche Engagement beweist doch, dass ohne aktive Teilnahme tausender Einwohner am Tagesgeschehen in Ahrensfelde unsere Gemeinde ärmer und der Alltag grauer wäre. Also warum werden Senioren und Jugendlich ausgeschlossen, statt im Vorfeld von Entscheidungen, die sie betreffen, sie zu Rate zu ziehen, ihre Sicht der Dinge zu erfahren? Diese Frage hat nichts etwa mit Kritik an der engagierten Arbeit in den Senioren-AG zu tun, die einen wichtigen sozialen Beitrag in der Gemeinde gegen Einsamkeit und Ausgrenzung leisten.
Echte Einwohnerbeteiligung in allen ihren vielfältigen und vielerorts erfolgreich praktizierten Formen ist der Schlüssel für die Entwicklung von Ahrensfelde, für Vertrauen gegenüber den Abgeordneten, für die Anerkennung der tagtäglichen Arbeit der Angestellten im Rathaus. Wer das nicht begreifen will, vergeht sich heute schon an der Zukunft unserer Kinder und Enkel. Jedenfalls ist das meine Meinung, basierend auf ein aktiv und lange gestaltetes Leben, in dem ich viel und weit herumgekommen bin, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Foto Autor, HSB Cartoon