Ein Gerücht geht um in Ahrensfelde
Es pfeifen zwar nicht die Spatzen von den Dächern, aber es macht die Runde, immer weiter, immer beunruhigender, immer lauter. Auf dem Platz des ehemaligen Supermarkt Ledo, der ausgerechnet an einem 8. Mai, dem Tag der Befreiung Hitlerdeutschlands durch die Rote Armee der Sowjetunion abbrannte, soll gebaut werden. Nun, so Leute, die alles genau zu wissen glauben, könnte auf dieser Fläche ein Flüchtlingsheim entstehen. Da sollen schon alle Messen gesungen sein, die Gemeinde hat da ohnehin nichts zu sagen gegenüber dem Land und der Bürgermeister soll die Information bis nach den Wahlen zurückhalten. Nun ist der Mann, sein Dienstvorgesetzter ist die Gemeindevertretung, verpflichtet, in allen wichtigen Angelegenheiten die Gemeindevertretung zu informieren.
Sollte das Gerücht nicht stimmen, so ist um so mehr mindestens ein öffentliches Dementi auf der Webseite unserer Gemeinde zwingend notwendig. Wenn es aber die Wahrheit ist und die Sache schon in Sack und Tüten ist, wäre es unverantwortlich, diese Informationen, angesichts der aktuellen Ereignisse in Magdeburg, Aschaffenburg, München und Berlin zurückzuhalten.
Übrigens, die Mainstream-Medien und Politiker überbieten sich nicht nur mit Betroffenheit und angekündigten Maßnahmen, sie offerieren täglich auch, wie stark die Zahlen der Flüchtlinge und Asylbewerber zurückgehen. Außerdem sollen nun ausreisepflichtige Migranten verstärkt abgeschoben werden. Da wirft sich doch die Frage auf, warum brauchen wir überhaupt dieses Flüchtlingsheim. Oder ist es das in Berlin-Pankow geplante und durch Bürgerproteste erst zurückgenommene Projekt? Und die zweite Frage wäre, warum in der zentralen Lage, die für ein Ärztehaus oder eine kleine Seniorenresidenz geeignet wäre?
Um gleich vorzubeugen, falls mich jemand in die rechtsrechte Ecke stellen will. Ich bin als Humanist, Weltbürger und Pazifist unbedingt dafür, unser reiches Land allen zu öffnen, die unter Krieg und Verfolgung leiden und sie dann bestmöglich zu betreuen. Damit meine ich nicht jene aus dem Westen der Ukraine, die 14tägig mit dem Flixbus oder dem Mercedes SUV nach Hause fahren, um in ihre Devisenkonten einzuzahlen und der Oma. die das Haus oder die Wohnung hütet, ein Geschenk mitzubringen.
Und ich bin absolut dagegen, in ärmeren oder in vom Krieg zerstörten Ländern Fachkräfte, die hier fehlen, abzuwerben. Das ist Kolonialismus in einer modernen Form. Sie werden dort zum Aufbau ihrer Länder und zur Verbesserung des Lebens ihrer Mitbürger dringend gebraucht. Und statt Entwicklungshilfe nach Indien und China zu verschleudern, auch für Radwege in Peru, sollten wir diesen Ländern helfen, dort den Bildungssektor auszubauen, um noch mehr benötigte Fachkräfte auszubilden. Seit 2013 leistet Deutschland der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt China, dem größten Exportland, das in 15 Jahren in vielen Technologien zur Weltspitze aufgerückt ist, Entwicklungshilfe im Wert von 630 Millionen Euro. Verrückt, was?
Es gibt in jedem Dorf Klatsch und Tratsch und manchmal auch Gerüchte. In der Februar-Beratung der Gemeindevertretung habe ich dann Bürgermeister Gehrke nach seiner Kenntnis zu einem möglichen Flüchtlingsheim befragt. Die Antwort fast wörtlich: Uns ist nicht bekannt, dass ein Flüchtlingsheim errichtet werden soll. Na also. Jetzt ist das Gerücht vom Tisch, aber das muss doch geklärt werden, meine ich sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Fotos: Autor
Ja, ich hatte abgekündigt, einen Beitrag zur Korruption zu schreiben und nein, ich habe es nicht vergessen. Ja, es ist ein heißes Thema. Aber Zivilcourage, die ich so manchem Gemeindevertreter wünschen würde, heißt auch gegen den Strom schwimmen. Also lange Rede kurzer Sinn, der Beitrag zur Korruption wird am Dienstag, den 25. Februar hier veröffentlicht.