Rettet das Amtsblatt IV - jetzt wird über Gestaltung und Vertrieb geredet

Natürlich habe ich die Information des Bürgermeisters gelesen, dass das Amtsblatt in dieser Form eingestellt oder ersetzt werden soll. Aber er hat viele Wünsche, die aber mit denen der Ahrensfelder wenig zu tun haben, wenn ich nur seine Fantasien von einem Groß-Ahrensfelde durch weiteren Zuzug auf Ackerland und Wiesen denke, der unsere heute schon in allen Fugen ächzende Infrastruktur und die Umwelt weiter belastet, das Landleben dem in Marzahn oder Reinickendorf angleicht.
Doch zurück zur Frage. Wer bezahlt das Amtsblatt? Richtig, abgesehen von den Anzeigen wir, die Bürger und zwar kostet es uns im Jahr 17.600 € und der Vertrieb noch einmal 7.000 €. Und wer zahlt, bestimmt nun immer noch die Musik, sprich Wohl und Wehe unserer Gemeinde-Postille. Am Geld aber kann es bei dieser Summe wohl nicht liegen. Und eigentlich hätte es in Lindenberg heißen müssen: Wie weiter mit dem Amtsblatt? Dass unser beliebtes Blättchen eine Überarbeitung Bedarf, keine Frage. Vor allem müssen wir Bürger mit unseren Sorgen und Ideen endlich einen Platz bekommen, auch die Gemeindevertreter und Ortsbeiräte, muss sich das echte vielseitige kommunalpolitische Leben widerspiegeln. Warum werden also von der Verwaltung, die ja dieses Ansinnen angekündigt hat, nicht einige vernünftige Vorsachläge und Varianten auf den Tisch gelegt, über die es sich zu diskutieren lohnt. Richtig, das ganze scheint ein pseudodemokratisches Gebaren, um sich darauf zu berufen, dass die Ortsbeiräte ihre jeweilige Meinung dazu abgegeben hätten.
Nun kann ich als aufmerksamer Rechercheur in der Kommunalverfassung nicht einen Jota finden, der die Ortsbeiräte zur Information der Bevölkerung der ganzen Gemeinde, eine Pflichtaufgabe der Gemeindevertretung und der Verwaltung, verpflichtet. Also ist hier wieder so ein Spielchen im Gange, von denen die jüngste Ahrensfelder Geschichte der direkten Mitwirkung der Bürger oder ihrem Ausschluss zahlreiche Beispiele kennt.
Mein Vorschlag, einen kompetenten Bürgerrat einrichten, der sich genau mit diesem Thema befasst, qualifiziert ist und den Gemeindevertretern einige Varianten zur Entscheidung vorlegt. Ohne Zeitdruck. Das rauschte wohl an den Ohren vorbei, wäre zu viel echte Bürgerbeteiligung, sprich direkte Demokratie. Das Amtsblatt geht alle an, die Diskussion hat begonnen. Darum nutzen Sie, liebe Leute, jede Gelegenheit, mitzureden, wie es aussehen und wie es verteilt werden soll. Mein Angebot, das ich schon einmal gemacht habe, steht. Ich wäre als Herausgeber von Publikationen und ihrem Vertrieb, ehemaliger Chefredakteur, Autor und Hochschuldozent für die Ausbildung von Journalisten bereit, dabei mitzuarbeiten. Sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Fotos: Autor, Illustrationen Archiv Moreike
P.S. Im Ortsbeirat Lindenberg hatte Bürgermeister Gehrke behauptet, dass die Titelseite des Amtsblattes auf ein Komma genau vorgeschrieben ist. Dass das nicht stimmt, dazu am kommenden Montag: Rettet das Amtsblatt V