Rettet das Amtsblatt V - es kann ja auch anders aussehen
Bürgermeister Wilfried Gehrke behauptete im Ortsbeirat Lindenberg, dass die Titelseite des Amtsblattes bis auf ein Komma genau so aussehen muss, wie unser Ahrensfelder Amtsblatt.
Darauf würden die Juristen ein wachsames Auge haben. Sollten es seine aus der Verwaltung sein, so sollte er sich von ihnen trennen. Denn diese Aussage ich schlicht falsch. Lediglich ist vorgeschrieben, welche Informationen der Kopf zu enthalten hat. Den Titel, also Amtsblatt, dann den Namen "für die Gemeinde.....", den Ort des Erscheinens, das Datum des Erscheinens, die Nummer, und den Jahrgang. Selbst das Wappen kann, muss aber nicht auf der Titelseite, der Umschlagseite 1, wie sie heißt, erscheinen. Viele Gemeinden nutzen die erste Seite auch für ein Inhaltsverzeichnis. Den Gemeinden wurde also ein viel größerer Spielraum eingeräumt, als den Amtsblättern der Kreise und der Länder.
Amtsblatt für das Amt Joachimsthal (Schorfheide)
Das ist durchaus eine Möglichkeit, eine jahreszeitliche Fotografie auf der Titelseite zu veröffentlichen, was natürlich das Amtsblatt ansprechender macht. Hier werden, und das ist auch ein Diskussionspunkt, auf der ersten Seite noch alle Ortsteile aufgelistet. Und schließlich vereinigt sich hier, das ist aus dem Titel ersichtlich, das Amtsblatt mit dem "Schorfheide Boten". Auch das ist eine Möglichkeit, den nichtamtlichen Teil im Layout dann mit einem neuen Titel zu versehen, um ihn farbenprächtiger und vielseitiger zu gestalten. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dafür Fotos von Einwohnern veröffentlicht werden, die diese in einem Fotowettbewerb einschicken, zu dem sie im Amtsblatt aufgerufen werden.
Natürlich gibt es auch sachliche erste Seiten, wie das Beispiel Hoppegarten belegt. Aber es hat auch nur den absolut notwendigen amtlichen Teil und daher reichen ganze drei Seiten.
Wie vielfältig und bunt das Amtsblatt auf der Titelseite auch sein kann, ist am Beispiel der Brandenburger Gemeinde Oberkrämer zu sehen. Hier gibt es eine Montage der Bilder aus der Gemeinde, was einen hohen Wiedererkennungswert hat. Wenn aber monatlich die Titelbilder gewechselt und zusammengestellt werden sollen, ist das natürlich ein zusätzlicher redaktioneller Aufwand. Auch das Impressum auf der ersten Seite ist meiner Meinung nach Platzverschwendung, denn es ist sicher nicht die wichtigste und für die Bürger interessanteste Information. Mit einer Einschränkung, denn neben dem Impressum steht auch, wo und wie das Amtsblatt zu erhalten ist: "Das Amtsblatt für die Gemeinde Oberfkrämer liegt nach seinem Erscheinen kostenlos in der Gemeindeverwaltung (Adresse) aus. Es ist außerdem bei der Gemeinde Oberkrämer gegen Erstattung der Portokosten zu beziehen." Hier werden also zwei Möglichkeiten des Vertriebs angezeigt.
Und da sind wir schon bei dem in Lindenberg am meisten diskutierten Thema, der Verteilung. Oder besser, welche Möglichkeiten gibt es für die Ahrensfelder, das Amtsblatt zu erhalten. Wenn es wo auch immer abgeholt werden kann, hat das sicher viele Vorteile. Erstens holen sich das Amtsblatt nur Leute, die sich dafür interessieren. Angeblich sollen oft die Amtsblätter ungelesen in der Blauen Tonne landen. Vielleicht kann dann nach einiger Zeit mit Erfahrungswerten die Auflage gesenkt und können so Kosten erspart werden.
In Einem hatte der Bürgermeister also Recht, die Verteilung der Amtsblätter ist so verschieden, wie die Gemeinden selbst. Es geht vom Postvertrieb an die Bürger mit einziehen des Portos, dem Verteilen, der Abholung und was sonst noch so angewendet wird. Falsch aber war seine Aussage, und das nehme ich ihm nicht einmal übel, dass er offensichtlich aus Unkenntnis, wer immer ihm das eingeredet hat, meinte, dass die Titelseite des Amtsblattes bis auf das Komma vorgeschrieben ist. Dieser Beitrag beweist genau mit Fakten das Gegenteil und er beweist zudem, wie problematisch es ist, auf den Erfahrungsschatz und die Kenntnisse der Bürger der Gemeinde zu verzichten. Ich behaupte, für die Frage, wie es mit dem Amtsblatt weiter geht, wie es aussehen und vertrieben werden soll, wäre es wirklich das Beste, und das zeigt das Beispiel, einen Bürgerrat zu benennen, der das Material aus den Orten und der Bürger sammelt und in Varianten für eine fundierte Diskussion und Entscheidung in der Gemeindevertretung vorbereitet. Das ist meine felsenfeste, auf profunde Sachkenntnis beruhende Überzeugung, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
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