Wen schützt der Wall am Lindenberger Ring?

Ja, das ist eine interessante Frage. Von Anbeginn an stank die Entwicklung dieses kleinen Baugebietes zum Himmel. Es sollte nach den Wünschen des Investors und der Verwaltung ohne Umweltprüfung errichtet werden. Und das war schon ein Skandal, befand sich doch das geplante Baugebiet genau auf dem Gelände einer ehemaligen Schweinemastanlage. Eine Gefälligkeit für den Verkäufer und den Investor, Herrn Winter? Jedenfalls ließen es die Unabhängigen der Freien Wähler auf meinem Appel nicht durchgehen und wandten sich an die Landesumweltbehörde. Das vorhersehbare Resultat: Kein beschleunigtes Bau-Verfahren, natürlich eine Umweltprüfung! Und das zu Recht. Denn die Umweltprüfung ergab kontaminierten Boden mit giftigem Ammonium und auch Arsen. Die Auflage, diese Fläche als Sondermüll tiefgründig abzutragen. 

Wieviel wirklich davon beseitigt wurde, das steht in den Sternen. Ortsvorsteher Meuschke, ebenfalls CDU-Mitglied wie der Investor und ein Verkäufer der Fläche, behaupten, dass alles abgefahren wurde. Unterlagen darüber wurden stets verweigert. Es wird deshalb vermutet und es ist zu befürchten, dass dieser kontaminierte Boden zumindest in Teilen, zusammen mit Erde und Bauschutt zu einem stattliche Wall zusammen geschoben wurden. Ich habe selbst im vorigen Jahr gesehen, wie der Bauschutt, der eigentlich kostenpflichtig entsorgt werden muss, aus dem Erdreich ragt. Die Gemeinde wollte das Gelände eigentlich übernehmen, was offensichtlich bis heute gescheitert ist, wohl weil die Besitzverhältnisse nicht klar sind und sicher auch, weil dieser Wall vielleicht nicht das enthält, was auf den Bauplänen steht. Denn warum die Besitzverhältnisse nicht bekannt sein sollen, kann ich nicht nachvollziehen, schließlich gibt es Flurkarten und Grundbücher, die ja bei jeder Bauplanung zugrunde gelegt werden.

Nichts gegen den vorgeschriebenen Wall von 7 Metern Höhe (auf dem Foto rechts hinten), der die Bewohner des Lindenberger Rings vor Lärm des benachbarten Logistik-Zentrum schützen soll. Aber wenn er nicht schützt, sondern vergiftet? Bei uns reichte wohl ein Meter, Wall um die Anwohner der Goethesiedlung vor den Lärm des Casinos und der noch immer unerlaubten Beschallung der Grün-Weiß-Sportplätze zu bewahren. Unserem Ehrenbürger Hackbarth sei Dank. 

Aber zurück nach Lindenberg. Die Ausflüchte aus der Verwaltung auf Fragen kritischer Lindenberger und Fraktionen halten seit über einem Jahr an. Wer soll hier eigentlich gedeckt werden?  Für eine Untersuchung des Walls durch zuständige Behörden reichen nach Meinung des Fachbereichsleiter für Ortsentwicklung Schwarz die von Bürgern vorgebrachten Fragen und Fakten nicht aus. Aber nicht die Lindenberger müssen und können eventuelle Schadstoffe nachweisen, sondern die Gemeinde auch beim geringsten Zweifel. Ich erlebe, oder besser ertrage diesen leitenden Gemeindebedientesten nun schon ein paar Jahre. Wenn es einen Namen für Blasiertheit gibt, dann heißt er sicher nicht Weiß. 

Der Wall ist nicht, wie eigentlich angekündigt und gefordert, begrünt worden. Aber inzwischen deckt natürlicher Wildwuchs vielleicht das zu, was niemand sehen soll. Auch von gemeinschaftlichen  Erholungsgärten vor dem Wall keine Spur. Würde ich auch niemanden raten, solange nicht geklärt ist, ob in dem Wall Schadstoffen verbaggert wurden. Hier sind noch viele Fragen offen. Es ist die alte Geschichte. Die Verwaltung stellt sich unwissend, die Lindenberger CDU-Clique mauert und der Bürger wird so zum Affen gemacht. Das, liebe Leute ist keine Beleidigung aller hier Genannten, sondern schlicht und einfach eine Zustandsbeschreibung, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.

Fotos: Autor (2), Zeitgeschehen

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