Die Malerei reicht der Literatur die Hand
Nun vom Reisen und Reporterleben ein wenig müde geworden ist die alte Leidenschaft in Öl eine willkommene Freizeitbeschäftigung am Tage, bevor ich in der Nacht mich meinen Manuskripten widme. Und es ist kein Zufall, dass ich mich literarisch fast ausschließlich mit Kunst und Kultur beschäftige. Aber während ich beim Bücherschreiben ganz klar das Geschehen im Kopf habe, weiß, was der nächste Satz sein muss, ist das Malen ein Abenteuer, denn ich habe absolut keine Ahnung, was auf der weißen Leinwand passiert, es sei denn, ich weiß, dass eine Landschaft oder ein Akt werden soll. Picasso sagte einmal, dass Malen eine andere Art ist, ein Tagebuch zu führen.
Dieses Bild "Bunte Träumerei", dass ich 2005 gemalt habe, ist vielleicht ein Beispiel dafür, dass es ohne Komposition, ohne irgendeinen Plan gemalt und dann ein weiblicher Akt worden ist.
Jüngste Landschaft und Stilleben - gemalt in Öl auf Leinwand von April bis Mai 2025
Inzwischen zähle ich die Ausstellungen nicht mehr, bei denen ich oft auch Freunde treffe und sogar richtige Künstler. Denn ich bin ein absoluter Autodidakt, auch wenn ich im Wettbewerb für Künstlerisches Volksschaffen noch als Grundschüler ein paar Preise bekam, was mir beim Zeichenlehrer Sympathie und bei meinen Verwandten eine gewisse anerkennende Verwirrung einbrachte.
Nun ist es wieder so weit und ab 11. Juni ist ein Querschnitt meines jüngsten Schaffens in der Wohnungsbaugesellschaft Bernau, Berliner Str. 2 zu sehen. Die Vernissage beginnt um 18 Uhr.
Die Ausstellung trägt den Titel "Unterwegs" und das heißt für mich:
Ich bin unterwegs, in Welten und Träumen, seit Jahrzehnten, auf der Suche nach Glück, Geborgenheit, nach interessanten Menschen, einem Land, das Ruhe bietet und die Chance, Fähigkeiten und Talente zu entfalten. Ein Land, in dem die Natur intakt ist und die Menschen freundlich und hilfsbereit sind. Ein Land, wo die Kunst einen hohen Stellen-wert hat und der Freude dient. Ein Land, wo nicht Geld die Sonne am Himmel ist, sondern der schöpferische Mensch im Mittel-punkt von Politik und Wertschätzung steht. Ein Land, das die Schätze der nationalen und europäischen Kultur bewahrt und mehrt.
In vielen Landschaften, die ich male, ist ein Weg oder weiter Blick zu sehen, bin ich unterwegs, wie in diesem Bild, das seit 2023 im Privatbesitz eines Blumbergers ist.
Ein Land, in dem Kinder sorglos und unbehelligt aufwachsen, kostenlos betreut werden, angstfrei zur Schule gehen, wo sie auf ein ereignisreiches Leben sensibel von klugen Leuten vorbereitet werden. Ein Land, in dem ehrliche und gute Arbeit jedweder Art gleich wert ist. Ein Land, in dem Extreme ob in der Politik, Kultur und Lebensweise ohne Nährboden sind und jeder des anderen Lebensform toleriert. Und schließlich bin ich ein Suchender, ein noch immer kindlich Neugieriger, unter-wegs im Studium der Charaktere, unterwegs zu literarischer Wahrheit und als bescheidener Freizeitmaler zu Motiven, Farben und Formen und der Beherrschung von Techniken, kurz gesagt, unterwegs... auf der Suche zu mir selbst!
Das ist das Credo meines beruflichen schriftstellerischen wie auch meines laienhaften bildnerischen Schaffens. Ansonsten sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Foto und Reproduktionen: Autor
Und wer mich von den Ahrensfeldern von einer ganz anderen Seite kennenlernen will, ist herzlich eingeladen. Das Motto der Ausstellung "Unterwegs".