Vereinssport und Anwohnerinteressen künftig unter einem Hut? Bürgerdialog Nr. I
Natürlich nicht solche, wie aus Lindenberg kommen, dass die genervten und lärmgequälten Einwohner doch wegziehen könnten. Das ist dumm und hoffentlich nicht ernst gemeint, denn viele der Anwohner der Sportplätze wollten hier in unserer Gemeinde sprichwörtlich ihren Ruhestand genießen und haben sich von Ersparten ein kleines Häuschen mit Garten gekauft. Auch ist es Quatsch damit zu kommen, dass der Sportplatz zuerst da war. Ja, die Gemeindevertretung hat damals einen Fehler gemacht, und den Wohnpark Goethestraße zu nah am Sportplatz bauen lassen. Aber, auch damals galt schon Bundesgesetze zum Schutz der Einwohner vor unzumutbarem Lärm. Auch für Ahrensfelde.
Aber nun gibt es erstmals berechtigte Hoffnung. Ein erstes Treffen mit der Ortsvorsteherin Frau Karger - sie ist verantwortlich für den Dialog - und Bürgervertretern hat stattgefunden und es wurde ein Zeitplan des Bürgerdialogs abgestimmt. Noch vor den Sommerferien soll es ein erstes Treffen mit Bürgervertretern, zu denen ich als Anwohner gehöre, geben, um erste, sofortige Maßnahmen zu beraten, die weder Geld noch großen Aufwand erfordern. Einige davon habe ich einmal von mir aus aufgeschrieben:
- Lautsprecher direkt auf die Spielflächen ausrichten
- Keine Beschallung beim Training
- Keine Beschallung nach Spielende
- Keine elektronischen Instrumenten zur Spielbegleitung, keine Sou8ndmaschinen am Volleyballfeld
- Schließzeit von Hangover entsprechend des Vertrages 22.00 Uhr, bei Ausnahmen durch das Ordnungsamt keine Außenbeschallung, nach 22.00 Uhr, Zimmerlautstärke
- Bei Events auf dem Sportplatz Beschallung in den Gehrenseepark, Bühne am Wohngebiet Goethestraße
- Events nur bis max. 24.00 Uhr - Information der Bürger vorab
- Kein Parkplatz vor und hinter der Feuerwehrzufahrt bei Punktspielen
- Keine Benutzung der Sportplätze außerhalb des Trainings zu Ruhezeiten und sonn - und feiertags nur von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr
- Einflussnahme auf Landessportbund für Spielansetzungen mit Hinweis auf Lärmschutz für Anwohner
- Antrag für Fördermittel für Erhöhung/Umplazierung des Walls und Bau einer Lärmschutzwand von Gebrüder-Grimm-Str. bis Berthold-Brecht-Straße prüfen
- Kein Abbrennen von Feuerwerkskörpern mehr auf dem gesamten Gelände der Sportplätze
Um die Wünsche, Ideen und Anregungen der Anwohner des angrenzenden Goetheparks und der Ulmenallee zu erfahren, habe wir uns geeinigt, dass am 27. September um 10.30 Uhr eine Einwohnerversammlung stattfinden soll, zu der ich schon heute alle Interessierte Bürger herzlich einlade.
Sie sehen, es tut sich etwas. Wir sind fest entschlossen, mit dem Betreiber des Casinos, der Vereinsleitung von GWA und dem zuständigen Fachbereichsleiter der Verwaltung das seit Jahren verschleppte und bagatellisierte Problem sowohl im Interesse des von uns anerkannten und geschätzten Vereinssports als auch dem berechtigten Ruhebedürfnis der Anwohner zu lösen, Vorschläge für die Gemeindevertretung zu erarbeiten. Miteinander, füreinander für ein noch lebenswerteres Ahrensfelde.
Dazu ist jeder Rat, jede Meinung, jeder ernste und realisierbare Vorschlag willkommen. Als Sprecher der Anwohner, zu dem ich irgendwie durch den Vorsitzenden der Gemeindevertretung gemacht wurde, würde ich mich über jede Mitwirkung freuen. Also, wir sehen uns am 27. September. Bis dahin bleiben Sie gesund und denken Sie nach, wie wir, wie so gesagt wird, die Kuh vom Eis bekommen. Ich bin es leid, Anzeigen zu schreiben, meine Nachtruhe durch Lärm zu opfern und mache mir schon lange darüber, wie jeder hier lesen kann, Gedanken, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Foto Autor, Cartoon Archiv