Der Bürgerdialog beginnt, allerdings ohne Bürger - Bürgerdialog Nr. 2

Bei unserem ersten Treffen zum Bürgerdialog mit der Ortsvorsteherin von   Ahrensfelde, Frau Karger, haben wir uns darauf verständigt, noch vor den Sommerferien der Gemeindevertretung ein erstes Treffen der Beteiligten, also Bürger, Verwaltung, Verein Grün-Weiß-Ahrensfelde (GWA) und Casino zu organisieren, um nach der Sommerpause schon einige Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Keine langen Reden oder Schuldzuweisungen, sondern Ergebnisse. Nun treffen sich Verwaltung mit Gemeindevertretern, von denen einige der Meinung sind, wer den Lärm des Sportplatzes nicht ertragen kann, solle wegziehen! Oho! Das nennt sich Bürgervertreterin. Oder, der Sportplatz wäre ja zuerst da und brauche sich deshalb an Gesetz und Ordnung nicht mehr zu halten. Was ist da noch Absurditäten zu erwarten, denn ein Teil der Gemeindevertreter hat seit Jahren dieses Problem ignoriert oder ausgesessen? Jeder konstruktive und ideenvolle realistische Vorschlag zu einer wirklichen Lösung des Problems wäre also verbunden mit einer beachtlichen Portion öffentlicher Selbstkritik. Eher unwahrscheinlich! Und genau diese Gemeindevertreter, die nicht an echten Lösungen interessiert sind, brauchen wir auch nicht am Runden Tisch des Bürgerdialogs, Werter Herr Kusch, werte Frau Karger.

Diese separate Beratung zwischen Gemeindevertretern und Verwaltung hat mit einem Bürgerdialog genau so wenig zu tun, wie eine Beratung des Kreistages Barnim mit einem Kindergeburtstag. Ich befürchte, das hier wieder das alte und schon bekannte Spiel gespielt werden soll und auf Gutachten, deren Parameter zwar nicht eingehalten und die sachlich falsch und nur geschätzt sind, verwiesen wird. Mit viel Hoffnung haben die Anwohner des Sportplatzes die Entscheidung vernommen, einen echten Bürgerdialog zum Thema Lärm- und Gesundheitsschutz endlich zu einem Ergebnis zu führen, das dem Ruhebedürfnis der Einwohner Rechnung trägt und einen dementsprechenden ungehinderten Sportbetrieb bei Grün-Weiß-Ahrensfelde ermöglicht. Ich frage mich oft auf Blick in die Gemeindevertretung, ist sie unwillig oder unfähig, um offensiv und vorurteilsfrei Probleme anzugehen und zu lösen?

Genau so wichtig ist es von Seiten der Bürger, keinen Druck aufzubauen, Emotionen zu schüren, die dem Dialog nicht dienlich sind. Denn Dialog ist der Austausch von Meiningen, Ideen, Standpunkten und Vorstellungen, die im Gespräch zu einer Lösung erörtert und entwickelt werden. Dialoge werden deshalb auch Mutter der Demokratie genannt.

Nach 25 Jahren ungelöstem Konfliktpotential, das der Kreis wiederum in seiner jüngsten Stellungnahme zur Gymnasiumsporthalle anmahnt, lassen wir Bürger uns nicht länger hinhalten oder mit kosmetischen Reparaturen oder Versprechen abspeisen. Genug, ist genug oder wie es neudeutsch heißt: Enough is enough. Dass Zweifel an der Ernsthaftigkeit am Willen von Grün-Weiß Ahrensfelde berechtigt sind, hat der Sonntag, als der FC Union zu Gast war, wieder bewiesen. Die Anwohner wurden gebeten, dafür Verständnis aufzubringen, dass es ab 15.30 Uhr etwas lauter werden würde. Doch mit der Sonntagsruhe war es schon um 11.30 Uhr vorbei und höhnisch wurden die Anwohner überlaut begrüßt: "Hallo Nachbarn"! Nun der Rest des Tages verlief dann einigermaßen erträglich.

Wo Sie bei mir dieses Logo sehen, ist von unserer Seite der Anwohner der Bürgerdialog aktiv

Ja, einen echten Bürgerdialog müssen Verwaltung, Gemeindevertreter und Bürger erst noch lernen, denn in des Wortes sprichwörtlicher Bedeutung ist er in Ahrensfelde Neuland.  Natürlich erwarten wir Anwohner des Goetheviertels und ich als ihr Sprecher, dass wir über das Treffen der Gemeindevertreter mit der Verwaltung informiert werden, ehe wir im September an den Verhandlungstisch dürfen. Fair ist, wie wir ausgemacht haben, Miteinander - Füreinander. Also keine falschen Spielchen, keine Schaufensteraktionen mehr, keine separaten Absprachen und keine vorgefassten Beschlüsse. Dazu ist das Thema zu ernst, dazu steht die Glaubwürdigkeit unserer Gemeindevertreter auf dem Spiel. Ich hoffe, dass alle Beteiligten das auch begreifen. Ansonsten sind wir gerade dabei, ein Verhandlungsgremium aufzustellen und uns auf die Aussprachen, Diskussionen und den Austausch der Argumente vorzubereiten, die auf unserer Seite und unwiderlegbar sind, weil wir die Gesetze auf unserer Seite haben, die vom Ordnungsamt und der Verwaltung, von der Leitung Grün-Weiß und dem Betreiber von Hangover lange genug und zu oft ignoriert wurden. Das muss ein für allemal vorbei sein.

Aber es geht hier nicht darum, alte, dreckige Wäsche zu waschen. Wir fangen bei Null an, ohne Altes zu vergessen. Wir wollen ein neues Kapitel in der Chronik der Gemeinde Ahrensfelde aufschlagen, das der Achtung und dem Respekt vor den Bürgern, ihren berechtigen Interessen und Wünschen, das des gedeihlichen Miteinanders, das der konstruktiven Ideen, um Probleme jeglicher Art gemeinsam zu überwinden, das der direkten Mitsprache der Einwohner bei Entscheidungen, dafür, dass unserer Ahrensfelde noch liebens- und lebenswerter macht. Ich bin wieder dabei, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer. 

Foto: Autor, Logo Archiv

P.S. Notieren Sie sich den Termin des Einwohnertreffs zum "Bürgerdialog" am 27. September um 10.30 Uhr im Ortsteilzentrum Ahrensfelde (Für Anwohner der Ulmenallee und der Goethesiedlung) und kommen Sie vorbei. 



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