Kritik als Anregung zum Bessermachen - oder?

Ich bin einerseits erstaunt und andererseits sehr erfreut, dass meine Beiträge zur internationalen Politik oder was ich dazu denke, so ein starkes Echo finden. Ja, der Block heißt Moreikes Ahrensfelde, aber wir leben ja nicht auf einem anderen Planeten. Und es sind Psychopathen dabei, auch hierzulande und ganz nah in Berlin, unsere Mutter Erde und damit natürlich auch unser Ahrensfelde aufs Spiel ihrer kranken Machtpolitik zu setzen. Wenn die Raketen bei uns dank Merz, Kiesewetter und Pistorius bei uns einschlagen, brauchen wir uns um die Ortsumfahrung keine Gedanken mehr machen. Bleiben wir aber hier in unserem Alltag.

Natürlich kritisiere ich die Verwaltung und die Gemeindevertretung. Doch das ist oft die Aufforderung, darüber nachzudenken, wie Probleme gelöst und nicht verursacht werden durch kurzsichtige Entscheidungen. Darin drückt sich auch eine tiefe Verbundenheit zu meiner neuen Heimat aus. Nein, liebe Herren Stock und Meuschke, mit den Ansätzen der Vergangenheit sind unsere Probleme von heute nicht zu lösen. Für mich ist die Ideenarbeit um die Lösung des seit Jahren bestehenden Konflikts zwischen Training und Spielen auf dem Sportplatz Ahrensfelde mit erheblicher Lärmbelästigung und dem gesetzlich geschützten Ruhebedürfnis der Anwohner ein Lackmustest für die Interessenvertretung der Bürger durch die Gemeindevertretung, für ihr schöpferisches Potential und die Fähigkeit, interessante, neue Wege mit und für die Bürger zu gehen. Die Verwaltung mit Bürgermeister Gehrke an der Spitze hat sich dem seit Jahren verweigert.

Ich habe kürzlich in der Gemeindevertretung kritisiert, dass aus dem angekündigten Plan klimaangepasster Maßnahmen zum Schutz der Ahrensfelder bisher nichts geworden ist. Das war in der Vergangenheit nicht selten der Fall, dass Bürger beruhigt wurden, man werde sich darum kümmern und nichts ist geschehen. Nun will ich den Gemeindevertretern nicht Absicht unterstellen, obwohl auch diese Idee nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Aber hier lag und vielleicht auch liegt ein absolutes Manko und ein berechtigter Kritikpunkt vor. Verspürt denn niemand Scham darüber, dass Versprechen nicht eingehalten werden? So sinkt das Vertrauen in die gewählten Gremien. Also Herr Kusch, ist das Thema vom Tisch? Der Klimawandel und seine Kapriolen richten sich nicht nach unserer Gemeindevertretung und was ist wichtiger als der Schutz der Bürger, besonders der Schwächsten? Übrigens will ich nicht alle Gemeindevertreter über den Kamm scheren, aber die wenigen Neuen, Offenen, Zweifelnden, Fragenden haben es verdammt schwer. 

Ich kritisiere bis heute Bürgermeister Gehrke für den Bericht des Bürgermeisters in der Gemeindevertretung. Einmal habe ich sogar geschrieben, dass ich den Eindruck hatte, dass er in dieser Zeit lieber bei seinen Kühen wäre. Das war natürlich oder nur vielleicht überspitzt, aber seine Liturgie ist oft wenig erhellend und informativ. Mich interessiert und sicher viele Ahrensfelder auch, wie er unsere Gemeinde im Land und Kreis bei welchen Fragen vertritt, wie er für uns streitet, etwa als Regionalrat. Dazu ist er übrigens auch der Gemeindevertretung gegenüber laut Kommunalverfassung verpflichtet. 


Nur ganz nebenbei erfährt der interessierte und sogar betroffene Ahrensfelder, dass die Verwaltung erfahren hatte, dass Berlin uns mit Windkraftwerken auf ihren Domänen und Stadtgütern in Wartenberg/Falkenberg auf die Pelle rücken und den Abstand von in Brandenburg gesetzlichen 1.000 Metern weit unterschreiten will. Eine Stellungnahme, ein Protest sei vom Bürgermeister geschrieben worden. Aber das interessiert doch die Ahrensfelder, die sogar bereit wären, dagegen aktiv zu werden. Die Offenlegung läuft, Stellungsnahmen sind noch bis 11. Juli unter windenergie.fnp@senstadt.berlin.de oder oder postalisch an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen – I B 1 – Württembergische Straße 6, 10707 Berlin möglich. Nähere Auskünfte auch welche Wohngebiete besonders betroffen sind in unserer Verwaltung, Fachbereich Ortsentwicklung.
Da gäbe es noch einige Kritikpunkte, von denen ich nur noch einen anführen muss. Die scheußlichen Baracken im Blumberger Schlosspark. Es gab viele Versprechen, sie zu entfernen, zuletzt, wenn der Bau- und Wertstoffhof fertig ist, aber dann! Nun, der Bauhof arbeitet längst und an dieses Versprechen, dem Kleinod unserer Gemeinde, diesem Denkmal, unserem Park wieder ein würdiges Aussehen zu geben, kann sich Bürgermeister Gehrke nicht mehr erinnern. Ja, es ist geradezu lachhaft wenn nicht peinlich, dieses Naturdenkmal mit landes- wenn nicht sogar nationaler Bedeutung in die Zuständigkeit des Ostbeirates Blumberg delegieren zu wollen.
Fazit: Konstruktive, wertschätzende, ehrliche und faire Kritik ist keine gehässige Besserwisserei und billige Beckmesserei, sondern ein ehrliches Anliegen, auf Fehler und Mängel hinzuweisen und zielführend Fragen aufzuwerfen und Lösungen anzuregen, jedenfalls für mich und zwar sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.

Fotos und Karten: Autor, turnus.net Magazin, Berliner Zeitung

P.S. Achtung! Politiker zum Probewohnen gesucht! Um glaubhaft den Bürgern zu vermitteln, wie angenehm es sich im Schlag- und Schallschatten von Windkraftanlagen wohnt, bietet die Bürgerinitiative Infra-Schall & Rauch einen dreimonatigen Campus in Ahrensfelde an. Bevorzugt werden die Senatoren aus Berlin. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe Franziska Giffey, der Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Christian Gaebler und die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Ute Bonde. Umzug hierher auch später möglich.


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