Resümee des Versuches eines echten Bürgerdialogs
Der Besitzer von Hangover, Herr Rau, hörte sich in lässiger Haltung unsere Beschwerden über seine Kundschaft an, die weit nach den offiziellen Öffnungszeiten uns an ihrer Trunkenheit teilhaben ließen. Er bestritt ja nicht, dass es "hin und wieder" etwas laut wurde und versprach einen Vorhang anzubringen, um den Schall nach draußen zu mindern. Kein Wort darüber, dass künftig die Terrasse nach 22.00 Uhr geräumt werden muss und auch bei Ausnahmegenehmigungen die Ruhezeiten strickt einzuhalten sind. Ihn sprang ein AfD-Gemeindevertreter zur Seite und verwies darauf, dass viel Lärm auch aus dem Gehrenseepark käme. Geschenkt, das wissen wir zu unterscheiden. Dass bei jeder Hochzeit oder einem Sieg der Nationalmannschaft auf dem Sportplatz Kleinfeuerwerke in der Nacht abgebrannt werden, bestritten er und auch der Vereinsvorsitzende von GWA.
Kläglich die Nummer des Vorsitzenden von Grün-Weiß Ahrensfelde, Herrn Lachmann, der so ziemlich alles von sich wies und damit punkten wollte, dass der Wall auf Wunsch der Bürger am zweiten Kunstrasenplatz verlegt wurde. Dass die Flutlichter einen Lichtpunkt und keine blendende Wirkung haben und Events ja nur noch zwei- dreimal im Jahr gefeiert werden, wäre auch schon eine Rücksichtnahme auf die Anwohner. Zur Beschallung sollen kleinere Lautsprecher angeschafft werden und es sei einfach nicht wahr, dass Vereinsjunioren-Kicker ihre Freunde mitbringen dürfen, um außerhalb des Trainings und in Ruhezeiten auf den Kunstrasenplätzen bolzen dürfen, was das Zeug hält. Nun, da haben wir von diesen Jungen anderes gehört. Ziemlich hilflos klang auch die Aussage, dass er nicht immer und überall sein kann, was wie ein Eingeständnis klang, dass er den Laden nicht immer im Griff hat.
Unsere Forderung, bei Events die Bühne an der Seite der Anwohner zu errichten und den Schall der Boxen und Lautsprecher in den unbewohnten Gehrenseepark tönen zu lassen, sah er ein, doch obwohl ich das schon oft anregte, ist es bisher nie geschehen. Wir hatten kurz darauf verwiesen, dass wir Anwohner den Sportbetrieb und den Ausbau der Plätze sehr großzügig mitfinanzierten, bestritt er nicht, sagte aber die Unwahrheit, was die finanzielle Teilnahme des Vereins am Ausbau des "Sportplatzes der Zukunft" war. 200.000 Euro waren doch leicht übertrieben. Die Investitionen von 1,58 Millionen Eure teilten sich die Gemeinde mit einem Löwenanteil von 960.000 €, das Land schoss 485.000 € Fördermittel zu und der Verein 135.000 € aus Rücklagen und Sponsorengeldern. Aber wir sind ja fair und keine Erbsenzähler. Damals, 2020, verkündete Vereinsvorsitzender Lachmann stolz 740 Mitglieder zu haben. Heute sind es über 1.000 und mit dem Ausbau der benötigten Sportplätze nahm der Trainings- und Spielbetrieb und damit die Lärmbelästigung für die Anwohner zu. Der Lärmschutz blieb auf der Strecke. Punkt.
Die von uns vorgeschlagene Variante einer ökologisch wie kostengünstigen Schallschutzwand fand reges Interesse wie unser Vorschlag, dass kompetente Vertreter der Verwaltung den Anbieter in Berlin, RAU Lärmschutzwände - Geosystem GBK GmbH, aufsuchen und vor Ort sich über Angebote, Varianten, Leistungen und Kosten informieren. Wir haben schon angesichts dieser Tatsache klar gemacht, dass dieses Projekt nicht mehr im Haushalt 2026 zu stemmen sei, aber nicht auf die lange Bank geschoben werden darf. Denn das wichtigste und wirksamste Mittel für einen aktiven Lärmschutz kann nur eine Schallschutzwand über die gesamte Länge der drei Sportplätze und des Volleyballplatzes sein.
Ja, wir begrüßen auch den Plan, eine Video-Überwachungsanlage zu installieren, sofern sie nicht unsere Privatsphäre überwacht und den Gemeindehaushalt in der Zeit der knappen Kasse zu sehr belastet. Aus einem ganz einfachen Grund. Nicht so sehr, ja auch, dass gesichert wird, dass Sportanlagen nicht durch Vandalismus beschädigt werden. Vielmehr können die Aufzeichnungen klipp und klar belegen, wie oft die Verstöße gegen gesetzliche Ruhezeiten und die Sportanlagenlärmschutzverordnung stattfinden.
Nach unseren Eindrücken scheinen die Gemeindevertreter mitbekommen zu haben, dass wir den Dialog als eine ständige Methode der Bürgerbeteiligung betrachten und nicht als einmalige Maßnahme. Im Resümee lässt sich sagen, dass wir uns wacker geschlagen haben, dass wir ins Gespräch gekommen sind, ohne zu glauben, dass die große Läuterung bei den Gemeindevertretern stattgefunden hat. Da müssen noch dicke Bretter gebohrt werden, das bewiesen auch schon einige Querschüsse aus der AWG/BVE Fraktion. Am 27. September von 10.30 Uhr bis zum Mittagessen wird der Bürgerdialog im Saal des Ortsteilzentrums Ahrensfelde fortgesetzt. Dazu rufen wir Anwohnervertreter alle Bewohner der Wohnsiedlung Goethestraße auf, unbedingt teilzunehmen, ihre Erfahrungen, Kritik, aber auch Lösungsvorschläge vorzubringen, die uns helfen, endlich nach 20 Jahren einen wirksamen Lärmschutz und damit mehr Lebensqualität zu erreichen. Ich werde dabei sein, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Fotos: Autor, Zeichnung RAU Lärmschutzwände - Geosystem GBK GmbH

