Ein Jubiläum für mein grenzenloses "Moreikes Ahrensfelde"
Ich hätte nie gedacht, dass mein Blog, den ich ziemlich naiv ins Leben rief, einmal so ein Echo haben würde. Gestern Abend um 20.06 Uhr ist eine magische Zahl erreicht worden. 50.000mal wurden meine Beiträge insgesamt hochgeladen, was für jedes Thema im Schnitt 128,5 Leser bedeutet. Natürlich vor allem in Ahrensfelde, aber auch in der ganzen Republik und zu meinem Erstaunen auch im Ausland. Vor allem in Amerika und das ist nicht verwunderlich Abgesehen von öffentlichen, sagen wir einmal "analytischen Diensten" gibt es dort in Taylor Michigan den Sportkomplex Ahrens Field. Außerdem ist in Pennsylvania Ahrensfelde kein seltener Familienname von Leuten, die vor über zweihundert Jahren in die Vereinigten Staaten eingewandert sind.
Dass Ahrensfelder auch im Auslandsurlaub wissen wollen, was zu Hause so passiert, kommt hinzu. Fast könnte ich die beliebtesten Urlaubsländer meiner Nachbarn nennen, Türkei und Spanien vor allem. Unerklärlich sind für mich Leser in Mexiko, auf den Philippinen oder Japan. Wer spricht denn dort überhaupt deutsch? Und was interessiert sie das doch eher provinzielle Ahrensfelde? Mein Ruf als Autor über russische Kunst und Kultur in 300 Jahren Zarendynastie wird es nicht immer sein. Das ist keine Prahlerei, denn mein weltweit agierender Browser registriert nicht nur, ob mit bing.com oder google.com die Seite heruntergeladen wurde, ob mit Crome, Firefox oder Safari oder den Betriebssystem Android, Windows, Linux oder Macintosh. Wie weit diese Analyse geht, sollte uns alle stutzig machen, denn wir sind auf dem Weg zu einem gläsernen Menschen. Also auch wo die Leser die Seite hochladen, zeigt mir google auf einer Weltkarte, wo es Interesse an dem Blog "Moreikes Ahrensfelde" gibt.
So ist meine Seite nicht nur die erfolgreichste nicht offizielle elektronische Information über Ahrensfelde in der Gemeinde, sondern hat, und das wird sicher hier mit gemischten Gefühlen gehört, auch für das Image Ahrensfeldes im Ausland eine Bedeutung. Das sollte zu denken geben und ich muss, ohne mir eine Selbstzensur aufzuerlegen, das sicher noch stärker beachten.
Also auch wenn es an Arroganz grenzendes Selbstbewusstsein klingt, alles in allem bin ich zufrieden. Und deshalb danke ich vor allem meiner wachsenden Leserschaft, die wohl User heißen und absurder Weise auch der Gemeindevertretung, die mir so viele Vorlagen lieferte. Ich bin, andere können das anders sehen, beileibe kein Nestbeschmutzer, sondern ein Mensch, der viel in der Welt herumgekommen ist und nun hier in Ahrensfelde nicht nur seine letzten Jahre produktiv als Schriftsteller Ruhe und Inspiration sucht, sondern sich mit jeder Faser seines Herzens und jeder noch funktionierender Synapse seines Hirns dafür einsetzt, dass das Leben hier für jedermann schöner, reicher und friedvoller wird. Und deshalb tue ich mir weiter diesen Blog an, mindestens zweimal die Woche.
Ja, Leute, und auf das Jubiläum gestatte ich mir ein Glas Kindzmarauli, diesen kräftigen, reinen georgischen tiefroten Wein, den die Hundertjährigen in den Bergen des Kaukasus an der Grusinischen Heerstraße in dem tausend Seelenort Passanauri so lieben und der in Maßen getrunken das Geheimnis ihres hohen Alters sein soll. Und die Meister der Trinksprüche, denn nie wird in Georgien ohne Toast getrunken, wünschten auch mir so viele Jahre: "Möge Dir ein langes Leben beschieden sein und Dein Sarg aus Brettern einer tausendjährigen Eiche gezimmert werden, die morgen erst gepflanzt wird." Ja, das können sie wie keine andere Nation.
Dieser Erfolg mit 50.000 Usern ist alles in allem für mich natürlich ein Auftrag, neben meiner schriftstellerischen Arbeit und der beliebten Malerei, den Blog noch besser, heißt auch interessanter zu machen, sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.
Fotos: Autor, Auswandermuseum Bremerhaven, A. Moreike, Archiv Moreike
P.S. Diesen Beitrag könnte man auch als Ruhe vor dem Sturm bezeichnen. Denn am Montag veröffentliche einen Text, wie einige unserer sogenannten Volksvertreter auf den Bürgerwillen und Dialog pfeifen und ein Spielchen mit anderen Fraktionen der Gemeindevertretung spielen.


