Die schier endlose Geschichte um einen Schandfleck im Lenné-Park (2)

Wie schon geschrieben, wurde der Tagesordnungspunkt über den Bau einer Halle für den Katastrophenschutz in der jüngsten Beratung des Hauptausschusses von der Tagesordnung genommen. Da hätte ich an diesem Abend zu Hause bleiben können. Doch war es dennoch interessant, wie Bürgermeister Wilfried Gehrke, ein wenig die Stimme hebend und Entrüstung demonstrierend, auch meine Fragen reagierte. Ich hatte zwei. Und weil die erste darüber Auskunft gibt, wie Bürgerfragen nicht beantwortet werden, hier. zunächst die erste, die noch nichts mit dem Lenné-Park, wohl aber mit unserem Bürgerdialog zu tun hat. 

Es gibt, wie mir bekannt ist, einen Pachtvertrag zwischen der Gemeinde und dem Sportverein Grün-Weiß Ahrensfelde (GWA). Also fragte ich: Im Bürgerdialog ist die Frage an mich gestellt worden, wie das Verhältnis zwischen Gemeinde und dem GWA ist? Konkret, welche Rechte und Pflichten hat die Gemeinde, Sprich der Bürgermeister als Verpächter des Geländes. Es kann doch nicht sein, dass der Sportverein GWA eine autonome Exklave in der Gemeinde ist? Nun, empörte sich der Bürgermeister von wegen Exklave, um dann wortreich das Verhältnis als gut zu bezeichnen. GWA leistet seit Jahren eine anerkennenswerte Arbeit und ist gut für die Gemeinde usw. Ich habe mir eine Nachfrage erspart, obwohl der Bürgermeister mit keinem Wort auf die Rechte der Gemeinde/Verwaltung gegenüber GWA eingegangen ist, die ja wohl recht weitreichend sind.

Warum habe ich das mit Hinweis auf den Bürgerdialog gefragt? Wenn, wie ich annehme, der Bürgermeister als Vertreter des Verpächters weisungs- oder gar entscheidungsberechtigt ist, dann würde es viele Dinge, die der Nachbarschaft nicht dienlich sind, in ihrer Lösung vereinfachen. Er könnte kraft seines Amtes einige berechtigten Forderungen und Rechte der Anwohner einfach durchsetzen. Aber nur, wenn er wollte! Klar also, dass er wieder einmal, aber das ist seine Masche, die ich ihm nicht mehr übel nehme, lange und ausschweifend den Fragen ausweicht, die ihm unangenehm sind. So mit Bürgerfragen umzugehen, darauf habe ich ihn hingewiesen, halte ich nach wie vor nicht für angemessen und souverän. Aber schon einmal hatte er gesagt: Sie haben Ihre Meinung und ich meine. Ein Musterbeispiel für Meinungsfreiheit. Aber wussten Sie eigentlich, dass im Amtseid des Bürgermeisters die Worte Bürger oder Einwohner überhaupt nicht vorkommen? Interessant und aufschlussreich. Wir spielen also keine Rolle.

Aber nun zur zweiten Frage: Ich war am Wochenende wieder im Lenné-Park. In diesem Zusammenhang würde ich gern wissen, wie der Zeitplan für den Abriss der Garagen und dem Abbruch der Betonfläche ist. Wann wird die neue Kita gebaut und wann ist deren Umzug geplant? Wann wird der Kita-Bau als Ortsteilzentrum umgebaut und wann wird es fertig sein und schließlich, wann werden Garagen und  Betonplatte abgerissen. Wie hoch werden vermutlich die Kosten sein und wer trägt sie? 

Ich habe die Antworten nicht stenografiert, also hier die wichtigsten Aussagen von Bürgermeister Gehrke: Die Gemeinde hat die Aufgabe, nach "ihren Möglichkeiten das Denkmal (Park) zu erhalten." Sie habe "deutlich mehr gemacht, als erhalten. Die Gemeinde hat in den letzten Jahren eine Million Euro in den Park investiert. Das habe die Gemeindevertretung entschieden. Unsere Gemeinde trägt die Hauptlast" beim Unterhalt des Parks. Und er führte an, was der Bauhof leistet und welche Investitionen getätigt wurden, wie Wege anlegen und Brückenbau aber auch Pflegearbeiten im von Lenné einst mitgestaltetem Park. "70 % des beschlossenen Parkkonzepts seien umgesetzt."

Einen Zeitplan für Kita und Ortsteilzentrum gibt es noch nicht, den müsse der Ortsbeirat Blumberg beschließen. Im Dezember wird der B-Plan für die neue Kita in den Gremien sein und dann werde der Ortsbeirat ein Konzept beschließen. Die neue Halle für den Katastrophenschutz werde gebraucht, um auch Wasser und Kraftstoffe unterzubringen. Noch bräuchten wir die Hallen (Garagen) im Park, die "voller Dinge sind, wie die Holzhäuschen für den Weihnachtsmarkt." Ob dann noch Platz im Bauhof dafür ist, steht in den Sternen. Wann die hässlichen Garagen abgerissen werden "entscheidet der Ortsbeirat", der dazu noch keinen Plan habe und die "finanzielle Lage der Kommune." Da müsse man noch Geduld aufbringen.

Also der Ortsbeirat in Blumberg hat immer wieder die Notwendigkeit von Lagermöglichkeiten in den Garagen betont, die voll sind, auch mit Materialien der Freiwilligen Feuerwehr und was weiß ich noch alles. Ihn stören diese Provisorien nicht und die Betonfläche sei für Volksfeste unentbehrlich. Ich befürchte, wenn nicht ein Wunder geschieht, werden die Hallen am Eingang des Parkes noch lange so stehen bleiben, nur die farblichen Schmierereien, die nichts mit Graffiti zu tun haben, werden wechseln. So mein Resümee von einer alles in allem sehr aufschlussreichen Beratung des Hauptausschusses, bei deren Diskussion die Mitglieder des Ausschusses überwiegend schweigende Statisten waren. Sachlich, kritisch und optimistisch wie immer.

Fotos: Autor

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