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Ich denke einmal über hundert Jahre zurück

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Mein Großvater, nur einmal angenommen, hätte hier gelebt, ein Feld bearbeitet im Schweiße seines Angesichts mit Kartoffeln bestellt, ein anderes mit Weizen, eines mit Weißkohl und zwei kleinere mit Rübchen und Rosenkohl. Alles hätte er auf den Märkten im Norden Berlins verkauft. Ein wenig als Futter zurückbehalten, für die drei Schweine im Stall und die zwei Ziegen und das Pferd. Manchmal wäre er in die Gastwirtschaft gegangen, um mit anderen Kleinbauern zu reden. Am Sonntag, nach dem Gottesdienst haben die Frauen noch zusammengestanden und ein bisschen getrascht, die Männer haben Geschäfte gemacht, mit Handschlag Vieh ge- und verkauft, auf die schlechten Preise geschimpft und mit dem Schmied einen Termin ausgemacht, wann das Pferd beschlagen werden sollte. Getreideernte im Abendlicht  (Ausschnitt)  George V. Cole 1876 So ungefähr sah das Dorfleben vor hundertfünfzig Jahren im Niederbarnim aus. Die Leute waren nicht reich und nicht arm und lebten ein friedliches, einfaches L...

Ein unerhörtes Büchlein zum Nachdenken für uns alle

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Ja, so gesehen ist es Reklame für ein Buch und gleichzeitig in eigener Sache für uns alle. Ich habe mir ein kleines Büchlein gekauft, nur so um die 30 Seiten stark und im Taschenformat. Sein Autor ist Ferdinand von Schirach, der heute erfolgreichste deutsche Schriftsteller. Gut, bei dem Namen klingelt es bei geschichtsbewussten Menschen. Ja, er ist Enkel des NS-Reichsjugendführers Baldur von Schirach. Aber auch ein Nachfahre von Arthur Middleton, einem Gründungsvater der USA und Mitunterzeichner deren Unabhängigkeitserklärung. Dieses bemerkenswerte Büchlein trägt den Titel   "Jeder Mensch"   und schlägt für die EU-Charta sechs neue Artikel vor. Warum? Denn die europäische Charta wurde 2009, also  zu einer Zeit geschrieben, als viele heutige Probleme natürlich noch nicht so zugespitzt anstanden. So die Globalisierung, das Internet oder der Klimawandel. Die Zeit, in der wir leben, hat globale Umwälzungen mit sich gebracht, so dass die Charta um weitere Grundrechte erweitert...

Parteien und ihre Versprechen – sachlich und kritisch hinterfragt

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Ja, vielleicht beginne ich jetzt schon mit der Wahlvorbereitung. Also, dass in der großen Politik die Wahlversprechen schon einen Tag nach der Wahl Makulatur sind, das erschüttert niemand mehr. Aber dass das auch geistiges Vorbild und Anleitung zum Handeln unserer Kommunalpolitiker ist, diese Dreistigkeit hätte ich nicht erwartet. So wirbt die Gemeindevertreterin Emmrich von den Linken: „ Ich werde mich für Bürgerbefragungen und weitere Formen direkter Demokratie engagieren!“ Sie stimmte aber gegen ein Bürgerbudget, gegen die Erweiterung der Einwohnerbeteiligungssatzung, gegen die Vorbereitung zur Wahl eines Seniorenbeirates. Das versteht doch kein normaler Mensch. Auch die nicht nur von mir immer wieder geforderte Seniorenresidenz steht auf der Agenda der Linken in Barnim „Neue Seniorenresidenzen sollten im Zentrum der Ortschaften entstehend, um die Teilhabe der älteren Menschen am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.“ Aber nicht doch auf der Insel der Seligen in Ahrensfelde....

Haben unsere Ortsbeiräte keine Themen oder nichts mehr zu sagen?

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Das muntere Spiel des vergangenen Jahres geht auch 2023 weiter. In zehn Monaten haben die Ortsbeiräte von Blumberg und Lindenberg nur fünf Mal getagt. Auch Eiche schoss mit vier Monaten, an denen der Ortsbeirat nicht zusammenkam und damit auch keine Einwohnerfragestunde durchgeführt werden konnte, nicht gerade den Vogel ab. Ja, es lag vielleicht keine Notwendigkeit vor oder keine Vorgabe aus Verwaltung und Gemeindevertretung. Aber das wirft doch die Frage auf, wie unselbstständig ist denn so ein Ortsbeirat und damit die Frage, schafft er sich selbst ab? Das historische Ensemble - die Feldsteinkirche aus der 2. Hälfte des 13. Jh. und der Pfarrstall in Blumberg. Ortsbeiräte, Kommunalverfassung hin oder her, sind meiner Meinung nach das wichtigste, weil unmittelbar in den Dörfern angesiedelte Organ der direkten Demokratie. Ihre Arbeit kann nicht überschätzt werden, das ist meine glasklare Meinung. Sie sind ein kleines Dorfparlament und nicht umsonst muss es, bei allen Fragen, die ihr Dorf...

Ein Medizinisches Versorgungszentrum in Ahrensfelde - umstritten aber notwendig

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Zunächst muss ich meine Freude ausdrücken über die Aufmerksamkeit, die meinem Blog entgegen gebracht wird. Sie werden auch weiterhin Informationen und meine Meinung dazu lesen können, die Sie nirgendwo sonst aus dem Geschehen in der Gemeinde finden. Kritisch, sachlich und optimistisch wie immer. Nun zum Thema: Es ist mehr als eine Floskel, wenn zum Abschied guten Freunden gesagt wird: Bleibt gesund. Gesundheit ist das Allerwichtigste. Und deshalb muss es auch in der Daseinsfürsorge der Gemeinde die wichtigste Aufgabe für seine Bürger sein. Ohne Wenn und Aber! Ja, die Gesundheit sieht es lieber, wenn ich spazieren gehe, statt zu schreiben. Aber die BVB/Freien Wähler in Brandenburg haben sich die Gesundheitsfürsorge der Menschen für die kommenden Kommunalwahlen ganz oben auf ihre Fahnen geschrieben. Kein Wunder, denn das Gesundheitswesen ist krank, so akut krank im ländlichen Raum, wie das salzlose Essen des  zuständigen Ministers schmackhaft ist. Und was im Lande so schmerzhaft verz...

Die Einwohnerfragestunde - des Bürgermeisters liebstes Solo?

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In der Beratung der Gemeindevertretung gibt es zwei Höhepunkte für den Bürgermeister. Erstens die Pflicht, den Bericht des Bürgermeisters, bei dem ich oft den Eindruck habe, Herr Gehrke (CDU), der Hobbyrinderhalter,  wäre lieber bei seinen Kühen. Aber dann zweitens die Kür, die Einwohnerfragestunde. Auf dreißig Minuten begrenzt, so dass für die gleichsam im Pferch gezwängten und interessierten Einwohner die Zeit knapp wird für ihre Fragen. Denn hier zeigt der Bürgermeister selbstverliebt wie selbstgerecht, wie er die Verwaltung führt, so dass Ahrensfelde zwar nicht der Himmel auf Erden, doch weit und breit ohne Beispiel ist. Dass er so mit seinen weitschweifigen und oft ständig sich wiederholenden Ausführungen den Bürgern die Zeit zum Fragen verkürzt, ficht ihn nicht an. Dieses Eiapopeia s cheint zumindest von der Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Frau Hübner (CDU), großmütig toleriert zu werden. Diese Einwohnerfragestunde, vom Paragraphen 13 der Kommunalverfassung Brande...

Weht schon The Wind of Change durch die Gemeinde?

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  Und es wird kühler um das Winterdorf. Denn die Behandlung des Projektes Birkholzer Allee, Siedlungsbau auf acht (8) Hektar Ackerland, ist auf Januar verschoben worden. Nach kurzer Beratung hat die CDU-Fraktion ihren Antrag in der Gemeindevertretung zurückgezogen. Diese interne 5-Minuten-Beratung der  CDU-Abgeordneten sollte den Schein wahren, denn natürlich waren die Briefe von transparency/ahrensfelde an die Vorsitzende der Gemeindevertretung Frau Hübner, die Stimmung in Lindenberg, die Beiträge in der Einwohnerfragestunde, die Blogs von "Bürger für Ahrensfelde" und auch ein bisschen mein Beitrag "Antrag der CDU-Fraktion für das Winterdorf im Namen des Investors?" nicht spurlos an der CDU-Fraktion und dem Bürgermeister, auch CDU, vorbei gegangen. Obwohl, bei der Zuschauerzahl aus Lindenberg hätte ich eine mehrfache und deutliche Ablehnung dieses Bauprojektes erwartet. Meine Meinung deckt sich mit der der Fraktion der BVB/Freie Wähler Ahrensfelde: Kein Wohnsiedl...