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Was verbindet eine Schiffstaufe mit der Sektsteuer?

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  Ich habe mit dem Militär nicht viel am Hut. Mir hat die vertane Zeit in Uniform gereicht. Ich kann und will auch nicht in das Kriegsgeheul unserer Politiker, besonders der Grünen und der CDU einstimmen, im Gegenteil, ich halte mir die Ohren zu und verzichte auf das offiziöse Propaganda-Fernsehen. Und ich stelle fest, wie wenig die jetzigen Politiker aus dem Zweiten Weltkrieg, der Zerschlagung des faschistischen "Tausendjährigen Reichs" und der Befreiung, für mich war es die Rote Armee, gelernt haben. Und ich wundere mich nicht, dass mein Journalistenkollege Kolja Iwanow aus Moskau mich jüngst fragte, ob die AfD wirklich eine Partei der Neonazis sei, denn sie sitzt doch im Parlament. Und ob unsere Regierung nicht wüsste in ihrer unbegrenzten Solidarität mit der Ukraine, dass dort Faschistenführer und Judenmörder wie Stepan Bandera und Roman Schuchewitsch als Helden verehrt und mit Denkmälern sowie Straßentaufen gewürdigt werden. Als kluger, weltgewandter Mann, Iwanow war u...

Einsicht, Respekt oder Wahlmanöver - Nachdenken über den Ehrenkodex

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Dieser verfluchte Ehrenkodex lässt mich einfach nicht los. Es ist doch auffällig, nachdem   der sinnvolle wie notwendige Antrag Complaince-Regeln aufzustellen durch die vereinte Abgeordnetenfront im September mit Entrüstung abgelehnt wurde, wer konnte auch an der Redlichkeit des ehrwürdigen Gemeindeparlaments zweifeln, wird jetzt in aller Eile an einem Ehrenkodex geschustert. Nur für die Mitglieder der Gemeindevertretung, so im Hauptausschuss beschlossen,  nicht aber für Ortsbeiräte und erst recht nicht für Gemeindebedienteste. Nun stellt sich die Frage, warum wurde eine alte, für viele nicht schmackhafte aber zur Ahrensfelder Gesundheit beitragende Suppe wieder aufgewärmt?  Dafür gibt es vielleicht eine Handvoll guter Gründe. Erstens, aber da bin ich mir nicht so sicher, könnte auf wundersame Weise eine Läuterung stattgefunden haben und die Gemeindevertreter haben noch einmal tief in ihrer Seele  nachgeforscht und festgestellt, dass sie nicht immer frei von kleine...

"Aber die Bürger wollen das..." - wirklich?

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Das ist eine beliebte Floskel von Bürgermeister Gehrke, ein Totschlagargument. Woher will der Mann das wissen. Von seinen wenigen Sprechstunden oder den Veranstaltungen, wo ihm Nasenschleim um die Backe geschmiert wird, um nicht ein anderes böses Wort zu gebrauchen? Auch der Zustimmungschor der Gemeindevertreter lässt ihm zwar die Brust schwellen, obwohl er weiß, dass das eigentlich nichts zu bedeuten hat. Es sind eben sind nicht nur die hellsten Kerzen auf der Torte, die dort versammelt sind und danach den Anspruch hätten, über das Schicksal der Gemeinde oder einmal etwas bescheidener, die Zukunft der Einwohner zu entscheiden.  Aber eines ist doch klar wie Kloßbrühe, kritische wie konstruktive Mitarbeit in der Gemeindevertretung und ihren Ausschüssen, fragen Sie Herrn Seiler oder auch mich, ist nichts für Leisetreter und Feiglinge. Die Abstimmungen laufen stets wie geschmiert und im Sinne, ja von wem eigentlich? Denn oft bleiben Bürgerinteressen außen vor. Diskussionen gibt es nic...

Gedanken zum UN-Welttag der Muttersprache

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Es gibt weltweite Feiertage, Ereignisse oder Sachen, die von den Vereinten Nationen für würdig befunden wurden, im Kalender der Nationen einen Platz zu erhalten. Heute ist es der Tag der Muttersprache. Eine Nation zeichnet sich durch eine gemeinsame Sprache aus. Nicht umsonst heißt es: Die Sprache ist die Seele eines Volkes und der Schlüssel zur Welt. Aber eine Sprache lebt und das grobe Deutsche wurde im Laufe der Zeit feiner und anhörbarer, aber manchmal auch kurioser, wenn aus Kloster etwa Jungfernzwinger wurde oder aus Nase Gesichtserker.   Natürlich ist es ein Gerücht mit einem etwas böswilligen und überheblich westlichen Zug, dass in der DDR Weihnachtsengel als geflügelte, geschlechtslose Himmelswesen bezeichnet wurden. Im Laufe der Zeit wurden viele Worte aus anderen Ländern entlehnt und fanden ihren Eingang in unsere Alltagssprache, wie etwa Sputnik und Datscha aus dem Russischen, Mischpoke und Kaff aus dem Hebräischen,   aus dem Französischen Accessoire und Debüt, dem...

Déjá-vu-Erlebnis, Halbwahrheiten und ein wichtiger, fehlender Satz

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Eigentlich wollte ich das Thema Ehrenkodex begraben, aber so leicht kann ich es mir einfach nicht machen. Und ich entschuldige mich im Voraus für den langen Lesestoff.  In der Gemeindevertretung am Montag hatte ich wieder ein Déjá-vu-Erlebnis. Auf der Tagesordnung stand, wie schon kürzlich erwähnt, der Antrag des Bürgervereins Eiche e.V. zur "Erarbeitung eines Verhaltenskodexes". Natürlich bin ich nicht so dumm, gegen Verhaltensregeln der Abgeordneten und der Verwaltung zu Felde zu ziehen, im Gegenteil. Sie sind längst überfällig, notwendig und eine gute Sache. Ich habe nur etwas dagegen, dass Leute, die keine eigenen Ideen zu haben scheinen, Ideen von anderen aufgreifen und als das Nonplusultra  verkaufen. Das ist Fakt. In seiner Begründung verteidigte sich Herr Kusch, dass keine konkreten Vorschläge damals von der Fraktion BVB/Freie Wähler Ahrensfelde gekommen sind. Das ist richtig und falsch zugleich und der Mann weiß das auch. Auf die Anrufe und Mails des Vorsitzenden der...

Gibt es Plagiat in der Kommunalpolitik? - Ein Faktencheck

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Es geht auf die Kommunalwahlen zu und da geschehen noch Zeichen und Wunder. Ich erinnere mich recht genau, dass die Fraktion BVB/Freie Wähler Ahrensfelde im September vergangenen Jahres einen Antrag einreichte, Complaince-Regeln für alle Abgeordnete zu erstellen. Schlicht und einfach übersetzt war beabsichtigt, gemeinsam interne Richtlinien auszuarbeiten, um eventuelles Fehlverhalten oder Verstöße etwa gegen das Mitwirkungsverbot aber auch Kungeleien frühzeitig und überhaupt zu verhindern.  Die Fraktion BVB/freie Wähler Ahrensfelde stellte also den Antrag: " Die Gemeindevertretung der Gemeinde Ahrensfelde beschließt, dass sich die Gemeindevertretung innerhalb von den kommenden zwei Monaten Compliance-Regeln auf Grundlage der Kommunalverfassung erarbeitet und beschließt, welche präventiv Interessenkonflikte von Mitgliedern der Gemeindevertretung verhindern und das Vertrauen der politischen Entscheidungsträgern nach Außen stärken sollen."  Einfältig dachte ich, dass die Zustimm...

Der 13. Februar, der Tag meiner zweiten Geburt - ein Mahnruf für Frieden

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  Wieder ist es der 13. Februar, ein Tag, an dem ich froh sein müsste und es nicht sein kann. Es ist der Tag, als ich zum zweiten   Mal geboren wurde. Wir waren in Berlin ausgebombt, wie es damals hieß. Unser Haus in der Stargarder Straße wurde von einer Luftmine britischer Bomber zerfetzt. In unserem Keller, der notdürftig als Luftschutzraum eingerichtet war, überlebten die meisten Bewohner, ehe wir nach drei Tagen ausgegraben wurden. Ich mit ein paar Schrammen und nassen Hosen.  Als Bombenopfer wurden wir und viele Berliner Frauen und Kinder Anfang Februar mit einem Zug ins scheinbar sichere Dresden evakuiert. Am 13. Februar 1945 kamen wir gegen sieben Uhr abends auf dem Hauptbahnhof der Lazarettstadt  an. Meine Mutter, meine kleine typhuskranke Schwester und mein zwei Jahre älterer Bruder. Noch waren Rot-Kreuz-Schwestern damit beschäftigt, Tee auszuteilen und uns Adressen zu geben, als die Sirenen losheulten. Ich kannte dieses Geräusch aus Berlin und die Angst kro...